Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.Das achte Stük §. 40. Die Armsteine werden endlich 7 bis 8mal geröstet, und auf das Neue durchgesto- Das zweite Kapittel von der Seigerarbeit. §. 41. Jch will nunmehr auch die bei diesem Bergwerk gebräuchliche Seigerung nach ihrem 1. Man stöset auf die Sohle des Frischofens erst schwere, hernach aber etwas leichtere Stübe, und leget die Form, von dem Auge oder der Brust an gerechnet, nicht höher, als 4 Zoll. 2. Zu einem so genanten Stück wieget man 81 Pfund Schwarzkupfer ab: So viel mal aber ein Loth Silber in diesem Gewicht befindlich ist; So oft schlägt man in Glätt 14 Pfund Blei zu, zu welcher Schwemme man dann ie zuweiln 1/4 Centner reines und frisches Blei nimmt, das aber nicht matt sein darf, weil es sonst die Silber nicht so gern annimt, damit das Frischen um desto flüssiger gehen möge. 3. Von den zuvorgedachten Stükkern, die man sehr dünn und nur zwei Finger dik machet, damit sie sich bei dem Seigern um desto besser sezzen mögen, wer- den nun nur 36 gemacht, wobei dann 4. nur 3 bis 4 löthige Armwerke erfolgen, mit denen man die §. 38. gemeldete Rostkupfer reichfrischet. §. 42. Die Rostkupfer, welche von den Rohsteinen fallen (§. 38.), werden entweder mit sind.
Das achte Stuͤk §. 40. Die Armſteine werden endlich 7 bis 8mal geroͤſtet, und auf das Neue durchgeſto- Das zweite Kapittel von der Seigerarbeit. §. 41. Jch will nunmehr auch die bei dieſem Bergwerk gebraͤuchliche Seigerung nach ihrem 1. Man ſtoͤſet auf die Sohle des Friſchofens erſt ſchwere, hernach aber etwas leichtere Stuͤbe, und leget die Form, von dem Auge oder der Bruſt an gerechnet, nicht hoͤher, als 4 Zoll. 2. Zu einem ſo genanten Stuͤck wieget man 81 Pfund Schwarzkupfer ab: So viel mal aber ein Loth Silber in dieſem Gewicht befindlich iſt; So oft ſchlaͤgt man in Glaͤtt 14 Pfund Blei zu, zu welcher Schwemme man dann ie zuweiln ¼ Centner reines und friſches Blei nimmt, das aber nicht matt ſein darf, weil es ſonſt die Silber nicht ſo gern annimt, damit das Friſchen um deſto fluͤſſiger gehen moͤge. 3. Von den zuvorgedachten Stuͤkkern, die man ſehr duͤnn und nur zwei Finger dik machet, damit ſie ſich bei dem Seigern um deſto beſſer ſezzen moͤgen, wer- den nun nur 36 gemacht, wobei dann 4. nur 3 bis 4 loͤthige Armwerke erfolgen, mit denen man die §. 38. gemeldete Roſtkupfer reichfriſchet. §. 42. Die Roſtkupfer, welche von den Rohſteinen fallen (§. 38.), werden entweder mit ſind.
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Das achte Stuͤk
§. 40.
Die Armſteine werden endlich 7 bis 8mal geroͤſtet, und auf das Neue durchgeſto-
chen, wovon alsdann Spurſteine, und Armſteinkupfer fallen. Jene werden zu den
vorhergehenden Roͤſten gethan, weil ſie eine gar kleine Centnerzahl ausmachen, dieſe
aber ohnverfriſcht auf dem kleinen Herd gaargemacht, weil ſie nur 3 bis 4 Loth
Silber halten, folglich zu arm ſind, und die bei der Seigerung aufgehende Koſten
nicht bezahlen.
Das zweite Kapittel
von der Seigerarbeit.
§. 41.
Jch will nunmehr auch die bei dieſem Bergwerk gebraͤuchliche Seigerung nach ihrem
ganzen Umfang naͤher beſchreiben, und mit denen Friſchen den Anfang machen. Das
Armfriſchen der von dem Kupferroſtdurchſtechen gefallenen Kupferroſtkupfer (§. 39.) ge-
ſchiehet auf die nachfolgende Art.
1. Man ſtoͤſet auf die Sohle des Friſchofens erſt ſchwere, hernach aber etwas leichtere
Stuͤbe, und leget die Form, von dem Auge oder der Bruſt an gerechnet,
nicht hoͤher, als 4 Zoll.
2. Zu einem ſo genanten Stuͤck wieget man 81 Pfund Schwarzkupfer ab: So
viel mal aber ein Loth Silber in dieſem Gewicht befindlich iſt; So oft ſchlaͤgt
man in Glaͤtt 14 Pfund Blei zu, zu welcher Schwemme man dann ie zuweiln
¼ Centner reines und friſches Blei nimmt, das aber nicht matt ſein darf,
weil es ſonſt die Silber nicht ſo gern annimt, damit das Friſchen um deſto
fluͤſſiger gehen moͤge.
3. Von den zuvorgedachten Stuͤkkern, die man ſehr duͤnn und nur zwei Finger
dik machet, damit ſie ſich bei dem Seigern um deſto beſſer ſezzen moͤgen, wer-
den nun nur 36 gemacht, wobei dann
4. nur 3 bis 4 loͤthige Armwerke erfolgen, mit denen man die §. 38. gemeldete
Roſtkupfer reichfriſchet.
§. 42.
Die Roſtkupfer, welche von den Rohſteinen fallen (§. 38.), werden entweder mit
den in dem vorhergehenden § gedachten Arm-, oder mit Kraͤzwerken, die man nicht
vertreibet, weil ſie ebenwol nur 3 bis 4 Loth Silber halten, wovon ich §. 48. mehr
handeln werde, reichgefriſchet Es geſchiehet dieſes Friſchen aus der Urſache mit Arm-
werken, damit man einen groͤſern Bleiverbrand erſpahren moͤge, weil die Kupfer zu
dem Reichfriſchen mit bleiiſchen Vorſchlaͤgen zu arm, zu dem Armfriſchen aber zu reich
ſind.
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