Calvi, François de: Beutelschneider/ Oder Neue/ warhaffte/ und eigentliche Beschreibung Der Diebs Historien. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1627.Beutelschneider/ oder ich auch dieses Bubenstück/ welches ich euch alle-weil erzehlet habe. Das V. Capitel. Von dem Meisterstück vnd wunderseltzamen DIe Nahmen der Menschen zeigen seiten
Beutelſchneider/ oder ich auch dieſes Bubenſtuͤck/ welches ich euch alle-weil erzehlet habe. Das V. Capitel. Von dem Meiſterſtuͤck vnd wunderſeltzamen DIe Nahmen der Menſchen zeigen ſeiten
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Beutelſchneider/ oder
ich auch dieſes Bubenſtuͤck/ welches ich euch alle-
weil erzehlet habe.
Das V. Capitel.
Von dem Meiſterſtuͤck vnd wunderſeltzamen
Grieffen eines Diebs vnnd Raubers/ ge-
nannt L Eſcluſe.
DIe Nahmen der Menſchen zeigen
bißweilen zugleich an derſelbigen Com-
plexion/ Natur vnd Eygenſchafft/ ſaget
das alte ſprichwort. Das hat ſich nun ſein leben-
lang nit mehr war befunden als an den jenigẽ/ von
welchem wir jetzunder reden wollen. Dann nach
dem L Eſcluſe ein wenig zu ſeinem Verſtandt wa-
re kommen/ er ſahe/ wer er were vnd wer er ſein ſolte/
hatte auch das ſchamhuͤtlein gantz vnnd gar abge-
zogen/ begab er ſich gar in das verdambliche Suͤn-
den Leben: Er vergaſſe ſeiner gantz vnd gar/ damit
ja nicht vergeſſen moͤchte werden alles das boͤſe/ das
in der Welt kan begangen werden: Hingehen vnd
ſeiner Voreltern Graͤber durchſuchen zu finden/
wer er ſey/ den Namen ſeines Vatterlands/ das war
verlohrne Zeit vnd Arbeit/ das hieſſe mit einem an-
dern Icaro inn der Lufft ſchwimmen: Dann man
hat ſein lebenlang nichts von ſeinem Stand vnnd
herkommen wiſſen koͤnnen/ ſo gar/ daß er ſelber nit
wuͤſte/ wo er her war. Welches dann eine ſolche
muthmaſſung iſt/ daß man wol darauß kan ſchli-
ſen/ daß er dem Romulo entweder in der abſteigen-
den oder ſeiten Linien iſt verwandt geweſen. Dero-
halben ſo woͤllen wir das vergebliche ſuchen auff
ſeiten
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