Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Burk, Johann Albrecht: Gebet- und Lieder-Buch zum Privat-Gebrauch für Kinder und für junge Christen reiferen Alters. Tübingen, 1775.

Bild:
<< vorherige Seite

I. Allgemeine Lieder.
JEsu! JEsu! halt mich vest,
daß mein Glaube Dich nicht lässt.

Treuer JEsu! laß mich nicht!
sey mein Führer in der Jugend:
sey im Finsterniß mein Licht,
sey mein Trieb und Weg zur Tugend.
Sey mein Alles in der Zeit:
sey mein Schatz in Ewigkeit. Amen.


Betrachtung und Gebet
von den Wohlthaten der heiligen Taufe.

O mein GOtt! was ist mir in der heiligen Taufe
für eine unaussprechliche Gnade wiederfahren,
daß ich in meinen ersten Tagen der Kindheit auch
auf Deinen Namen getauft worden bin! GOtt,
der Vater, Sohn und heilige Geist, hat mich
in Sünden erzeugtes Kind gewürdiget, seinen
grossen Namen zu tragen, und durch denselben,
noch als ein Kind, gerecht gemacht und geheili-
get zu werden. Ich konnte damals noch nicht
selber beten, noch meinem Bundes-Gott meinen
schuldigen Gehorsam versprechen. GOtt aber
ist mir mit seiner Gnade zuvorgekommen, hat sie
mir als ein barmherziger Vater angeboten und in
Christo mitgetheilt und durch den heiligen Geist
versigelt. Was hätte mir doch grösseres können
mitgetheilet werden! Wenn ich auch aus einem
königlichen Geschlecht hergekommen wäre, so wä-
re ich doch Fleisch von Fleisch geboren, und also
nur Fleisch gewesen, welches, nach den Worten
meines Heilandes, nicht kann in das Reich GOt-
tes kommen.
Hingegen daß ich durch die Taufe

aus
M

I. Allgemeine Lieder.
JEſu! JEſu! halt mich veſt,
daß mein Glaube Dich nicht laͤſſt.

Treuer JEſu! laß mich nicht!
ſey mein Fuͤhrer in der Jugend:
ſey im Finſterniß mein Licht,
ſey mein Trieb und Weg zur Tugend.
Sey mein Alles in der Zeit:
ſey mein Schatz in Ewigkeit. Amen.


Betrachtung und Gebet
von den Wohlthaten der heiligen Taufe.

O mein GOtt! was iſt mir in der heiligen Taufe
fuͤr eine unausſprechliche Gnade wiederfahren,
daß ich in meinen erſten Tagen der Kindheit auch
auf Deinen Namen getauft worden bin! GOtt,
der Vater, Sohn und heilige Geiſt, hat mich
in Suͤnden erzeugtes Kind gewuͤrdiget, ſeinen
groſſen Namen zu tragen, und durch denſelben,
noch als ein Kind, gerecht gemacht und geheili-
get zu werden. Ich konnte damals noch nicht
ſelber beten, noch meinem Bundes-Gott meinen
ſchuldigen Gehorſam verſprechen. GOtt aber
iſt mir mit ſeiner Gnade zuvorgekommen, hat ſie
mir als ein barmherziger Vater angeboten und in
Chriſto mitgetheilt und durch den heiligen Geiſt
verſigelt. Was haͤtte mir doch groͤſſeres koͤnnen
mitgetheilet werden! Wenn ich auch aus einem
koͤniglichen Geſchlecht hergekommen waͤre, ſo waͤ-
re ich doch Fleiſch von Fleiſch geboren, und alſo
nur Fleiſch geweſen, welches, nach den Worten
meines Heilandes, nicht kann in das Reich GOt-
tes kommen.
Hingegen daß ich durch die Taufe

aus
M
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <lg n="10">
                <pb facs="#f0243" n="177"/>
                <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">I.</hi> <hi rendition="#fr">Allgemeine Lieder.</hi> </fw><lb/>
                <l><hi rendition="#fr">JE&#x017F;u! JE&#x017F;u!</hi> halt mich ve&#x017F;t,</l><lb/>
                <l>daß mein Glaube Dich nicht la&#x0364;&#x017F;&#x017F;t.</l>
              </lg><lb/>
              <lg n="11">
                <l> <hi rendition="#fr">Treuer JE&#x017F;u! laß mich nicht!</hi> </l><lb/>
                <l>&#x017F;ey mein Fu&#x0364;hrer in der Jugend:</l><lb/>
                <l>&#x017F;ey im Fin&#x017F;terniß mein Licht,</l><lb/>
                <l>&#x017F;ey mein Trieb und Weg zur Tugend.</l><lb/>
                <l>Sey mein Alles in der Zeit:</l><lb/>
                <l>&#x017F;ey mein Schatz in Ewigkeit. Amen.</l>
              </lg>
            </div>
          </div><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#fr">Betrachtung und Gebet</hi><lb/>
von den Wohlthaten der heiligen Taufe.</head><lb/>
            <p><hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">O</hi> mein GOtt!</hi> was i&#x017F;t mir in <hi rendition="#fr">der heiligen Taufe</hi><lb/>
fu&#x0364;r eine unaus&#x017F;prechliche Gnade wiederfahren,<lb/>
daß ich in meinen er&#x017F;ten Tagen der Kindheit auch<lb/>
auf Deinen Namen getauft worden bin! <hi rendition="#fr">GOtt,</hi><lb/>
der Vater, Sohn und heilige Gei&#x017F;t, hat mich<lb/>
in Su&#x0364;nden erzeugtes Kind gewu&#x0364;rdiget, &#x017F;einen<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;en Namen zu tragen, und durch den&#x017F;elben,<lb/>
noch als ein Kind, gerecht gemacht und geheili-<lb/>
get zu werden. Ich konnte damals noch nicht<lb/>
&#x017F;elber beten, noch meinem Bundes-Gott meinen<lb/>
&#x017F;chuldigen Gehor&#x017F;am ver&#x017F;prechen. GOtt aber<lb/>
i&#x017F;t mir mit &#x017F;einer Gnade zuvorgekommen, hat &#x017F;ie<lb/>
mir als ein barmherziger <hi rendition="#fr">Vater</hi> angeboten und in<lb/><hi rendition="#fr">Chri&#x017F;to</hi> mitgetheilt und durch den <hi rendition="#fr">heiligen Gei&#x017F;t</hi><lb/>
ver&#x017F;igelt. Was ha&#x0364;tte mir doch gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;eres ko&#x0364;nnen<lb/>
mitgetheilet werden! Wenn ich auch aus einem<lb/>
ko&#x0364;niglichen Ge&#x017F;chlecht hergekommen wa&#x0364;re, &#x017F;o wa&#x0364;-<lb/>
re ich doch Flei&#x017F;ch von Flei&#x017F;ch geboren, und al&#x017F;o<lb/>
nur <hi rendition="#fr">Flei&#x017F;ch</hi> gewe&#x017F;en, welches, nach den Worten<lb/>
meines Heilandes, nicht kann in <hi rendition="#fr">das Reich GOt-<lb/>
tes kommen.</hi> Hingegen daß ich durch die Taufe<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">M</fw><fw place="bottom" type="catch">aus</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[177/0243] I. Allgemeine Lieder. JEſu! JEſu! halt mich veſt, daß mein Glaube Dich nicht laͤſſt. Treuer JEſu! laß mich nicht! ſey mein Fuͤhrer in der Jugend: ſey im Finſterniß mein Licht, ſey mein Trieb und Weg zur Tugend. Sey mein Alles in der Zeit: ſey mein Schatz in Ewigkeit. Amen. Betrachtung und Gebet von den Wohlthaten der heiligen Taufe. O mein GOtt! was iſt mir in der heiligen Taufe fuͤr eine unausſprechliche Gnade wiederfahren, daß ich in meinen erſten Tagen der Kindheit auch auf Deinen Namen getauft worden bin! GOtt, der Vater, Sohn und heilige Geiſt, hat mich in Suͤnden erzeugtes Kind gewuͤrdiget, ſeinen groſſen Namen zu tragen, und durch denſelben, noch als ein Kind, gerecht gemacht und geheili- get zu werden. Ich konnte damals noch nicht ſelber beten, noch meinem Bundes-Gott meinen ſchuldigen Gehorſam verſprechen. GOtt aber iſt mir mit ſeiner Gnade zuvorgekommen, hat ſie mir als ein barmherziger Vater angeboten und in Chriſto mitgetheilt und durch den heiligen Geiſt verſigelt. Was haͤtte mir doch groͤſſeres koͤnnen mitgetheilet werden! Wenn ich auch aus einem koͤniglichen Geſchlecht hergekommen waͤre, ſo waͤ- re ich doch Fleiſch von Fleiſch geboren, und alſo nur Fleiſch geweſen, welches, nach den Worten meines Heilandes, nicht kann in das Reich GOt- tes kommen. Hingegen daß ich durch die Taufe aus M

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-05-24T12:24:22Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/burk_gebet_1775
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/burk_gebet_1775/243
Zitationshilfe: Burk, Johann Albrecht: Gebet- und Lieder-Buch zum Privat-Gebrauch für Kinder und für junge Christen reiferen Alters. Tübingen, 1775, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/burk_gebet_1775/243>, abgerufen am 21.12.2024.