Burk, Johann Albrecht: Gebet- und Lieder-Buch zum Privat-Gebrauch für Kinder und für junge Christen reiferen Alters. Tübingen, 1775.Reimen und Lieder Und bist du wohl erzogen so bleibe wie diß Kind, damit dir GOtt gewogen und Menschen Freunde sind. Gehorche dieser Lehre so wlrd die Jugend rein, dein Alter Glück und Ehre, dein Ende seelig seyn. 22. Ein Abend-Lied. (Mel. die Hillerische, Num. VIII.) Komm, süsser Schlaf, erquicke mich; mein müdes Auge sehnet sich der Ruhe zu geniessen: komm, sanft es zuzuschliessen. Wie aber, Schlaf, o schlössest du die Augen mir auf immer zu! und diese Augenlieder säh'n nie den Morgen wieder? So weiß ich, daß ein schöners Licht einst meinen Schlummer unterbricht, und einen Tag mir gönnet der keinen Abend kennet. 23. Leicht entflieht ein Morgentraum; leicht zerschmilzt des Wassers Schaum; steigend noch vergeht der Rauch; so ist unser Leben auch. Selbst
Reimen und Lieder Und biſt du wohl erzogen ſo bleibe wie diß Kind, damit dir GOtt gewogen und Menſchen Freunde ſind. Gehorche dieſer Lehre ſo wlrd die Jugend rein, dein Alter Gluͤck und Ehre, dein Ende ſeelig ſeyn. 22. Ein Abend-Lied. (Mel. die Hilleriſche, Num. VIII.) Komm, ſuͤſſer Schlaf, erquicke mich; mein muͤdes Auge ſehnet ſich der Ruhe zu genieſſen: komm, ſanft es zuzuſchlieſſen. Wie aber, Schlaf, o ſchloͤſſeſt du die Augen mir auf immer zu! und dieſe Augenlieder ſaͤh’n nie den Morgen wieder? So weiß ich, daß ein ſchoͤners Licht einſt meinen Schlummer unterbricht, und einen Tag mir goͤnnet der keinen Abend kennet. 23. Leicht entflieht ein Morgentraum; leicht zerſchmilzt des Waſſers Schaum; ſteigend noch vergeht der Rauch; ſo iſt unſer Leben auch. Selbſt
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Reimen und Lieder
Und biſt du wohl erzogen
ſo bleibe wie diß Kind,
damit dir GOtt gewogen
und Menſchen Freunde ſind.
Gehorche dieſer Lehre
ſo wlrd die Jugend rein,
dein Alter Gluͤck und Ehre,
dein Ende ſeelig ſeyn.
22.
Ein Abend-Lied.
(Mel. die Hilleriſche, Num. VIII.)
Komm, ſuͤſſer Schlaf, erquicke mich;
mein muͤdes Auge ſehnet ſich
der Ruhe zu genieſſen:
komm, ſanft es zuzuſchlieſſen.
Wie aber, Schlaf, o ſchloͤſſeſt du
die Augen mir auf immer zu!
und dieſe Augenlieder
ſaͤh’n nie den Morgen wieder?
So weiß ich, daß ein ſchoͤners Licht
einſt meinen Schlummer unterbricht,
und einen Tag mir goͤnnet
der keinen Abend kennet.
23.
Leicht entflieht ein Morgentraum;
leicht zerſchmilzt des Waſſers Schaum;
ſteigend noch vergeht der Rauch;
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