Burk, Johann Albrecht: Gebet- und Lieder-Buch zum Privat-Gebrauch für Kinder und für junge Christen reiferen Alters. Tübingen, 1775.Reimen und Lieder 3. (Mel. 36. 48.) Daß ich mit Verstand gebohren und gesund bin in der Welt, auch zum Christen auserkohren wissen kann, was GOtt gefällt, oder mag zuwider seyn; das hab ich von GOtt allein. 4. (Mel. 1--9.) Die Sonne hat kein Mensch gemacht, sie ist uns viel zu ferne. Kein Mensch macht Tag und keiner Nacht, und keiner Mond und Sterne. Sie waren, eh' wir waren, da; kein menschlich Aug, nicht eines sah' den Mond und Sonne werden. Wer machte denn die schöne Welt? das Nahe und das Ferne? Wer hat am Himmel hingestellt die Sonne, Mond und Sterne? Wer machte denn die grosse Zahl der Thiere, und wer Berg und Thal? und Bäume, Früchte, Blumen? Von GOtt ist alles, was ich hab'! Ohn' Ihn kann nichts geschehen. Der GOtt, der Allen Augen gab, muß alles, alles sehen. Sein ist die Welt, auch ich bin sein, nichts ist zu gros, und nichts zu klein, daß Er dafür nicht sorge. Für sich nicht, für Geschöpfe nur daß jedes glücklich werde, schuf GOtt die prächtige Natur den Himmel und die Erde. Ihn
Reimen und Lieder 3. (Mel. 36. 48.) Daß ich mit Verſtand gebohren und geſund bin in der Welt, auch zum Chriſten auserkohren wiſſen kann, was GOtt gefaͤllt, oder mag zuwider ſeyn; das hab ich von GOtt allein. 4. (Mel. 1—9.) Die Sonne hat kein Menſch gemacht, ſie iſt uns viel zu ferne. Kein Menſch macht Tag und keiner Nacht, und keiner Mond und Sterne. Sie waren, eh’ wir waren, da; kein menſchlich Aug, nicht eines ſah’ den Mond und Sonne werden. Wer machte denn die ſchoͤne Welt? das Nahe und das Ferne? Wer hat am Himmel hingeſtellt die Sonne, Mond und Sterne? Wer machte denn die groſſe Zahl der Thiere, und wer Berg und Thal? und Baͤume, Fruͤchte, Blumen? Von GOtt iſt alles, was ich hab’! Ohn’ Ihn kann nichts geſchehen. Der GOtt, der Allen Augen gab, muß alles, alles ſehen. Sein iſt die Welt, auch ich bin ſein, nichts iſt zu gros, und nichts zu klein, daß Er dafuͤr nicht ſorge. Fuͤr ſich nicht, fuͤr Geſchoͤpfe nur daß jedes gluͤcklich werde, ſchuf GOtt die praͤchtige Natur den Himmel und die Erde. Ihn
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Reimen und Lieder
3.(Mel. 36. 48.)
Daß ich mit Verſtand gebohren
und geſund bin in der Welt,
auch zum Chriſten auserkohren
wiſſen kann, was GOtt gefaͤllt,
oder mag zuwider ſeyn;
das hab ich von GOtt allein.
4.(Mel. 1—9.)
Die Sonne hat kein Menſch gemacht,
ſie iſt uns viel zu ferne.
Kein Menſch macht Tag und keiner Nacht,
und keiner Mond und Sterne.
Sie waren, eh’ wir waren, da;
kein menſchlich Aug, nicht eines ſah’
den Mond und Sonne werden.
Wer machte denn die ſchoͤne Welt?
das Nahe und das Ferne?
Wer hat am Himmel hingeſtellt
die Sonne, Mond und Sterne?
Wer machte denn die groſſe Zahl
der Thiere, und wer Berg und Thal?
und Baͤume, Fruͤchte, Blumen?
Von GOtt iſt alles, was ich hab’!
Ohn’ Ihn kann nichts geſchehen.
Der GOtt, der Allen Augen gab,
muß alles, alles ſehen.
Sein iſt die Welt, auch ich bin ſein,
nichts iſt zu gros, und nichts zu klein,
daß Er dafuͤr nicht ſorge.
Fuͤr ſich nicht, fuͤr Geſchoͤpfe nur
daß jedes gluͤcklich werde,
ſchuf GOtt die praͤchtige Natur
den Himmel und die Erde.
Ihn
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Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
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