Burk, Johann Albrecht: Gebet- und Lieder-Buch zum Privat-Gebrauch für Kinder und für junge Christen reiferen Alters. Tübingen, 1775.VIII. Gebete auf Bey einem Donnerwetter. (Mel. 18. oder die Hillerische, Num. XLVII. XLVIII.) Wenn ich sehe Wolken steigen, daß ein Donnerwetter kracht; seh ich sie zwar an als Zeugen von des Schöpfers grossen Macht. Denn Er ist der GOtt der Ehren, der im Himmel Donner schaft, und er will uns Ehrfurcht lehren gegen seiner Gotteskraft. Doch ich weiß auch: Seinem Sohne gab der Vater alle Macht: Dieser ist auf seinem Throne auf der Seinen Heil bedacht: bricht er einst in einer Wolke als des Bösen Rächer ein, so wird er auch seinem Volke Retter und Erlöser seyn. HErr! ich liebe dein Erscheinen, komm und bring auch mich dahin, wo ich in der Zahl der Deinen vor dir ewig seelig bin. Ists schon seelig auf der Erden, wenn man glaubt, daß du uns liebst: o wie wirds im Himmel werden, wenn du dich zu schauen gibst! In
VIII. Gebete auf Bey einem Donnerwetter. (Mel. 18. oder die Hilleriſche, Num. XLVII. XLVIII.) Wenn ich ſehe Wolken ſteigen, daß ein Donnerwetter kracht; ſeh ich ſie zwar an als Zeugen von des Schoͤpfers groſſen Macht. Denn Er iſt der GOtt der Ehren, der im Himmel Donner ſchaft, und er will uns Ehrfurcht lehren gegen ſeiner Gotteskraft. Doch ich weiß auch: Seinem Sohne gab der Vater alle Macht: Dieſer iſt auf ſeinem Throne auf der Seinen Heil bedacht: bricht er einſt in einer Wolke als des Boͤſen Raͤcher ein, ſo wird er auch ſeinem Volke Retter und Erloͤſer ſeyn. HErr! ich liebe dein Erſcheinen, komm und bring auch mich dahin, wo ich in der Zahl der Deinen vor dir ewig ſeelig bin. Iſts ſchon ſeelig auf der Erden, wenn man glaubt, daß du uns liebſt: o wie wirds im Himmel werden, wenn du dich zu ſchauen gibſt! In
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VIII. Gebete auf
Bey einem Donnerwetter.
(Mel. 18. oder die Hilleriſche, Num. XLVII. XLVIII.)
Wenn ich ſehe Wolken ſteigen,
daß ein Donnerwetter kracht;
ſeh ich ſie zwar an als Zeugen
von des Schoͤpfers groſſen Macht.
Denn Er iſt der GOtt der Ehren,
der im Himmel Donner ſchaft,
und er will uns Ehrfurcht lehren
gegen ſeiner Gotteskraft.
Doch ich weiß auch: Seinem Sohne
gab der Vater alle Macht:
Dieſer iſt auf ſeinem Throne
auf der Seinen Heil bedacht:
bricht er einſt in einer Wolke
als des Boͤſen Raͤcher ein,
ſo wird er auch ſeinem Volke
Retter und Erloͤſer ſeyn.
HErr! ich liebe dein Erſcheinen,
komm und bring auch mich dahin,
wo ich in der Zahl der Deinen
vor dir ewig ſeelig bin.
Iſts ſchon ſeelig auf der Erden,
wenn man glaubt, daß du uns liebſt:
o wie wirds im Himmel werden,
wenn du dich zu ſchauen gibſt!
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Zitationshilfe: | Burk, Johann Albrecht: Gebet- und Lieder-Buch zum Privat-Gebrauch für Kinder und für junge Christen reiferen Alters. Tübingen, 1775, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/burk_gebet_1775/202>, abgerufen am 03.03.2025. |