Burk, Johann Albrecht: Gebet- und Lieder-Buch zum Privat-Gebrauch für Kinder und für junge Christen reiferen Alters. Tübingen, 1775.VI. Gebete vor dem Lernen. zum Unterricht in meiner Pflichtist mir dein Wort gegeben. Ein schwaches Kind verderbt und blind wär' ich auf meinem Pfade, verzagt in Noth verzagt im Tod GOtt! ohne diese Gnade. Dein Wort lehrt mich o Vater! Dich und Deinen Sohn verehren. Es zeiget mir den Weg, zu Dir schon früh mich zu bekehren. O gönne mir doch für und für diß Wort zu meiner Freude: es sey, o GOtt! mein Trost in Noth, mein Heil wenn ich verscheide. Laß meine Brust stets ihre Lust an Deinem Zeugniß haben; dann wird die Kraft, die es verschaft, mich einst im Alter laben. Amen. Das Vierte. Vater! gib mir Lust und Triebe, wahre Weisheit zu erlernen, mich von Thorheit zu entfernen; Gib, daß ich nur Tugend liebe, Eltern, Lehrer, nie betrübe: daß ich täglich weiser werde, Dir zum Ruhme leb' auf Erde. Alles was ich Gutes höre laß mir unvergeßlich seyn; Laß H 5
VI. Gebete vor dem Lernen. zum Unterricht in meiner Pflichtiſt mir dein Wort gegeben. Ein ſchwaches Kind verderbt und blind waͤr’ ich auf meinem Pfade, verzagt in Noth verzagt im Tod GOtt! ohne dieſe Gnade. Dein Wort lehrt mich o Vater! Dich und Deinen Sohn verehren. Es zeiget mir den Weg, zu Dir ſchon fruͤh mich zu bekehren. O goͤnne mir doch fuͤr und fuͤr diß Wort zu meiner Freude: es ſey, o GOtt! mein Troſt in Noth, mein Heil wenn ich verſcheide. Laß meine Bruſt ſtets ihre Luſt an Deinem Zeugniß haben; dann wird die Kraft, die es verſchaft, mich einſt im Alter laben. Amen. Das Vierte. Vater! gib mir Luſt und Triebe, wahre Weisheit zu erlernen, mich von Thorheit zu entfernen; Gib, daß ich nur Tugend liebe, Eltern, Lehrer, nie betruͤbe: daß ich taͤglich weiſer werde, Dir zum Ruhme leb’ auf Erde. Alles was ich Gutes hoͤre laß mir unvergeßlich ſeyn; Laß H 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <lg n="1"> <pb facs="#f0187" n="121"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">VI.</hi> <hi rendition="#fr">Gebete vor dem Lernen.</hi> </fw><lb/> <l>zum Unterricht in meiner Pflicht</l><lb/> <l>iſt mir dein Wort gegeben.</l><lb/> <l>Ein ſchwaches Kind verderbt und blind</l><lb/> <l>waͤr’ ich auf meinem Pfade,</l><lb/> <l>verzagt in Noth verzagt im Tod</l><lb/> <l><hi rendition="#fr">GOtt!</hi> ohne dieſe Gnade.</l><lb/> <l>Dein Wort lehrt mich <hi rendition="#fr">o Vater!</hi> Dich</l><lb/> <l>und Deinen Sohn verehren.</l><lb/> <l>Es zeiget mir den Weg, zu Dir</l><lb/> <l>ſchon fruͤh mich zu bekehren.</l><lb/> <l>O goͤnne mir doch fuͤr und fuͤr</l><lb/> <l>diß Wort zu meiner Freude:</l><lb/> <l>es ſey, o GOtt! mein Troſt in Noth,</l><lb/> <l>mein Heil wenn ich verſcheide.</l><lb/> <l>Laß meine Bruſt ſtets ihre Luſt</l><lb/> <l>an Deinem Zeugniß haben;</l><lb/> <l>dann wird die Kraft, die es verſchaft,</l><lb/> <l>mich einſt im Alter laben. Amen.</l> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#g">Das Vierte.</hi> </head><lb/> <lg n="2"> <l><hi rendition="#fr">Vater!</hi> gib mir Luſt und Triebe,</l><lb/> <l>wahre Weisheit zu erlernen,</l><lb/> <l>mich von Thorheit zu entfernen;</l><lb/> <l>Gib, daß ich nur Tugend liebe,</l><lb/> <l>Eltern, Lehrer, nie betruͤbe:</l><lb/> <l>daß ich taͤglich weiſer werde,</l><lb/> <l>Dir zum Ruhme leb’ auf Erde.</l><lb/> <l>Alles was ich Gutes hoͤre</l><lb/> <l>laß mir unvergeßlich ſeyn;</l><lb/> <fw place="bottom" type="sig">H 5</fw> <fw place="bottom" type="catch">Laß</fw><lb/> </lg> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [121/0187]
VI. Gebete vor dem Lernen.
zum Unterricht in meiner Pflicht
iſt mir dein Wort gegeben.
Ein ſchwaches Kind verderbt und blind
waͤr’ ich auf meinem Pfade,
verzagt in Noth verzagt im Tod
GOtt! ohne dieſe Gnade.
Dein Wort lehrt mich o Vater! Dich
und Deinen Sohn verehren.
Es zeiget mir den Weg, zu Dir
ſchon fruͤh mich zu bekehren.
O goͤnne mir doch fuͤr und fuͤr
diß Wort zu meiner Freude:
es ſey, o GOtt! mein Troſt in Noth,
mein Heil wenn ich verſcheide.
Laß meine Bruſt ſtets ihre Luſt
an Deinem Zeugniß haben;
dann wird die Kraft, die es verſchaft,
mich einſt im Alter laben. Amen.
Das Vierte.
Vater! gib mir Luſt und Triebe,
wahre Weisheit zu erlernen,
mich von Thorheit zu entfernen;
Gib, daß ich nur Tugend liebe,
Eltern, Lehrer, nie betruͤbe:
daß ich taͤglich weiſer werde,
Dir zum Ruhme leb’ auf Erde.
Alles was ich Gutes hoͤre
laß mir unvergeßlich ſeyn;
Laß
H 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |