Burdach, Karl Friedrich: Propädeutik zum Studium der gesammten Heilkunst. Leipzig, 1800.Encyklepädie der Heilkunst. deren Würkung wir also auch nicht aus ihrer Mischung be-greifen können: so hat sie ihre Gränzen erreicht. Die Un- tersuchung der Würkungsgesetze dieser Grundstoffe ist also kein Theil der Chemie mehr, sondern der Physik, obschon sie gewöhnlich die höhere Chemie genennt wird. § 177. I. Die allgemeine Chemie trägt die allgemeinen Wür- § 178. II. Die specielle Chemie zeigt, wie diese allgemeinen § 179. Die Heilkunst bedarf der gesammten Chemie, da sie § 180. Eben so dringend bedarf sie auch der einzelnen Theile § 181. D 5
Encyklepaͤdie der Heilkunſt. deren Wuͤrkung wir alſo auch nicht aus ihrer Miſchung be-greifen koͤnnen: ſo hat ſie ihre Graͤnzen erreicht. Die Un- terſuchung der Wuͤrkungsgeſetze dieſer Grundſtoffe iſt alſo kein Theil der Chemie mehr, ſondern der Phyſik, obſchon ſie gewoͤhnlich die hoͤhere Chemie genennt wird. § 177. I. Die allgemeine Chemie traͤgt die allgemeinen Wuͤr- § 178. II. Die ſpecielle Chemie zeigt, wie dieſe allgemeinen § 179. Die Heilkunſt bedarf der geſammten Chemie, da ſie § 180. Eben ſo dringend bedarf ſie auch der einzelnen Theile § 181. D 5
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Encyklepaͤdie der Heilkunſt.
deren Wuͤrkung wir alſo auch nicht aus ihrer Miſchung be-
greifen koͤnnen: ſo hat ſie ihre Graͤnzen erreicht. Die Un-
terſuchung der Wuͤrkungsgeſetze dieſer Grundſtoffe iſt alſo
kein Theil der Chemie mehr, ſondern der Phyſik, obſchon
ſie gewoͤhnlich die hoͤhere Chemie genennt wird.
§ 177.
I. Die allgemeine Chemie traͤgt die allgemeinen Wuͤr-
kungsgeſetze der Materie, in ſofern ſie gemiſcht iſt, vor,
wie ſich dieſelben uͤber das ganze Univerſium wuͤrkſam zei-
gen, und die gemeinſchaftlichen Erſcheinungen ganzer Klaſ-
ſen von gleich gemiſchten Koͤrpern.
§ 178.
II. Die ſpecielle Chemie zeigt, wie dieſe allgemeinen
Miſchungsgeſetze in einzelnen Koͤrpern realiſirt werden; ſie
zerfaͤllt alſo in die Zoochemie, Phytochemie und Oryktochemie.
§ 179.
Die Heilkunſt bedarf der geſammten Chemie, da ſie
ohne dieſelbe keine moͤglichſt vollſtaͤndige Kenntniß der aͤuſ-
ſern Natur (§ 156), mithin auch nicht des Menſchen, als
eines Gliedes derſelben (§ 155) erlangen, und dadurch
auch ihren Zweck (§ 36) nicht erreichen kann.
§ 180.
Eben ſo dringend bedarf ſie auch der einzelnen Theile
der Chemie, zuerſt (beſonders der Zoochemie), um aus der
gleichen oder ungleichen Miſchung, verglichen mit den glei-
chen oder ungleichen Erſcheinungen an andern Naturkoͤrpern
und an Menſchen, den Grund der Erſcheinungen an dem
letztern zu entdecken.
§ 181.
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