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Burdach, Karl Friedrich: Propädeutik zum Studium der gesammten Heilkunst. Leipzig, 1800.

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Erster Theil.
§ 93.

Hat die Heilkunst diesen Zweck erreicht, und dadurch
eine vollständige Theorie gebildet, so kann sie bey jeder ihrer
Handlungen, bey der Heilung eines jeden Individuums sich
von dieser Theorie leiten lassen.

§ 94.

So lange aber diese Theorie noch nicht die einzig wah-
re ist, so muß die Heilkunst sich noch an einzelne Beobach-
tungen halten; läßt sie sich im Gegentheile überall durch
jene Theorie bestimmen, so wird sie unvollkommen, und
verdient alle Vorwürfe von Unsicherheit.

Martini certitudinis medicae constitutio et encomium. Ve-
net.
628. 8.
Stahl de certitudine artis medicae. Halae 698. 4.
Junker de certitudine medicinae in genere. Halae 743. 4.
(Erhard) Ueber die Medicin. Arkestlas an Ekdemus. (Im
teutschen Merkur. 1795. August).
Cabanis du degre de certitude de la medecine. a Paris. 6. -- 8.


Sechstes Kapitel.
Schwierigkeiten der Heilkunst
.


§ 95.

Die Gewißheit der Heilkunst im Allgemeinen, d. h. die
Möglichkeit, Krankheiten mit Gewißheit zu erkennen und mit
Sicherheit zu heilen, kann also nicht bezweifelt werden. Je-

doch
Erſter Theil.
§ 93.

Hat die Heilkunſt dieſen Zweck erreicht, und dadurch
eine vollſtaͤndige Theorie gebildet, ſo kann ſie bey jeder ihrer
Handlungen, bey der Heilung eines jeden Individuums ſich
von dieſer Theorie leiten laſſen.

§ 94.

So lange aber dieſe Theorie noch nicht die einzig wah-
re iſt, ſo muß die Heilkunſt ſich noch an einzelne Beobach-
tungen halten; laͤßt ſie ſich im Gegentheile uͤberall durch
jene Theorie beſtimmen, ſo wird ſie unvollkommen, und
verdient alle Vorwuͤrfe von Unſicherheit.

Martini certitudinis medicæ conſtitutio et encomium. Ve-
net.
628. 8.
Stahl de certitudine artis medicæ. Halæ 698. 4.
Junker de certitudine medicinæ in genere. Halæ 743. 4.
(Erhard) Ueber die Medicin. Arkeſtlas an Ekdemus. (Im
teutſchen Merkur. 1795. Auguſt).
Cabanis du degré de certitude de la médecine. à Paris. 6. — 8.


Sechſtes Kapitel.
Schwierigkeiten der Heilkunſt
.


§ 95.

Die Gewißheit der Heilkunſt im Allgemeinen, d. h. die
Moͤglichkeit, Krankheiten mit Gewißheit zu erkennen und mit
Sicherheit zu heilen, kann alſo nicht bezweifelt werden. Je-

doch
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[32/0050] Erſter Theil. § 93. Hat die Heilkunſt dieſen Zweck erreicht, und dadurch eine vollſtaͤndige Theorie gebildet, ſo kann ſie bey jeder ihrer Handlungen, bey der Heilung eines jeden Individuums ſich von dieſer Theorie leiten laſſen. § 94. So lange aber dieſe Theorie noch nicht die einzig wah- re iſt, ſo muß die Heilkunſt ſich noch an einzelne Beobach- tungen halten; laͤßt ſie ſich im Gegentheile uͤberall durch jene Theorie beſtimmen, ſo wird ſie unvollkommen, und verdient alle Vorwuͤrfe von Unſicherheit. Martini certitudinis medicæ conſtitutio et encomium. Ve- net. 628. 8. Stahl de certitudine artis medicæ. Halæ 698. 4. Junker de certitudine medicinæ in genere. Halæ 743. 4. (Erhard) Ueber die Medicin. Arkeſtlas an Ekdemus. (Im teutſchen Merkur. 1795. Auguſt). Cabanis du degré de certitude de la médecine. à Paris. 6. — 8. Sechſtes Kapitel. Schwierigkeiten der Heilkunſt. § 95. Die Gewißheit der Heilkunſt im Allgemeinen, d. h. die Moͤglichkeit, Krankheiten mit Gewißheit zu erkennen und mit Sicherheit zu heilen, kann alſo nicht bezweifelt werden. Je- doch

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Zitationshilfe: Burdach, Karl Friedrich: Propädeutik zum Studium der gesammten Heilkunst. Leipzig, 1800, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/burdach_propaedeutik_1800/50>, abgerufen am 21.11.2024.