Burdach, Karl Friedrich: Propädeutik zum Studium der gesammten Heilkunst. Leipzig, 1800.Erster Theil. jenes Verhältniß die Ursache jener Erscheinung, d. h. jenerModification der Naturkraft enthält. § 70. Da wir nun ferner die Erscheinungen, ihren sämmtli- § 71. Auf diesem Wege gelangen wir nun zu einer so voll- § 72. In demselben Grade nun, in welchem Kenntniß der § 73. Zuerst nämlich nimmt die Heilkunst die einzelnen Symp- mung
Erſter Theil. jenes Verhaͤltniß die Urſache jener Erſcheinung, d. h. jenerModification der Naturkraft enthaͤlt. § 70. Da wir nun ferner die Erſcheinungen, ihren ſaͤmmtli- § 71. Auf dieſem Wege gelangen wir nun zu einer ſo voll- § 72. In demſelben Grade nun, in welchem Kenntniß der § 73. Zuerſt naͤmlich nimmt die Heilkunſt die einzelnen Symp- mung
<TEI> <text> <body> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0044" n="26"/><fw place="top" type="header">Erſter Theil.</fw><lb/> jenes Verhaͤltniß die Urſache jener Erſcheinung, d. h. jener<lb/> Modification der Naturkraft enthaͤlt.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head>§ 70.</head><lb/> <p>Da wir nun ferner die Erſcheinungen, ihren ſaͤmmtli-<lb/> chen Theilen und Verhaͤltniſſen nach, nicht immer ſchon be-<lb/> obachtet haben, noch ſie beobachten koͤnnen, ſo unterſtuͤtzt uns<lb/> hier die <hi rendition="#g">Analogie</hi>. Wenn wir nemlich durch mehrere Be-<lb/> obachtungen belehrt worden ſind, daß gewiſſe Umſtaͤnde in<lb/> einem beſtimmten Verhaͤltniſſe unter einander ſtehn, und wir<lb/> nehmen in dem gegenwaͤrtigen Falle einige dieſer Umſtaͤnde<lb/> wahr, ſo ſchließen wir, daß dieſelben zu den, uns noch<lb/> unbekannten, oder noch nicht vorhandnen, in gleichem Ver-<lb/> haͤltniſſe ſtehn werden.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head>§ 71.</head><lb/> <p>Auf dieſem Wege gelangen wir nun zu einer ſo voll-<lb/> ſtaͤndigen Kenntniß der Natur, als uns vermoͤge der Graͤn-<lb/> zen unſres Erkenntnißvermoͤgens nur immer moͤglich iſt.<lb/> Sehen wir naͤmlich durch dieſe Huͤlfsmittel eine Erſcheinung,<lb/> nach ihrem Weſen, ihren Urſachen und Folgen ein, ſo ha-<lb/> ben wir die <hi rendition="#g">Theorie</hi> derſelben.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head>§ 72.</head><lb/> <p>In demſelben Grade nun, in welchem Kenntniß der<lb/> Natur uͤberhaupt fuͤr uns moͤglich iſt, iſt auch Kenntniß des<lb/> kranken Menſchen, und der Kraͤfte, durch welche ſeine Hei-<lb/> lung beſtimmt wird, moͤglich.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head>§ 73.</head><lb/> <p>Zuerſt naͤmlich nimmt die Heilkunſt die einzelnen Symp-<lb/> tome an dem kranken Menſchen wahr. Dieſe Wahrneh-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">mung</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [26/0044]
Erſter Theil.
jenes Verhaͤltniß die Urſache jener Erſcheinung, d. h. jener
Modification der Naturkraft enthaͤlt.
§ 70.
Da wir nun ferner die Erſcheinungen, ihren ſaͤmmtli-
chen Theilen und Verhaͤltniſſen nach, nicht immer ſchon be-
obachtet haben, noch ſie beobachten koͤnnen, ſo unterſtuͤtzt uns
hier die Analogie. Wenn wir nemlich durch mehrere Be-
obachtungen belehrt worden ſind, daß gewiſſe Umſtaͤnde in
einem beſtimmten Verhaͤltniſſe unter einander ſtehn, und wir
nehmen in dem gegenwaͤrtigen Falle einige dieſer Umſtaͤnde
wahr, ſo ſchließen wir, daß dieſelben zu den, uns noch
unbekannten, oder noch nicht vorhandnen, in gleichem Ver-
haͤltniſſe ſtehn werden.
§ 71.
Auf dieſem Wege gelangen wir nun zu einer ſo voll-
ſtaͤndigen Kenntniß der Natur, als uns vermoͤge der Graͤn-
zen unſres Erkenntnißvermoͤgens nur immer moͤglich iſt.
Sehen wir naͤmlich durch dieſe Huͤlfsmittel eine Erſcheinung,
nach ihrem Weſen, ihren Urſachen und Folgen ein, ſo ha-
ben wir die Theorie derſelben.
§ 72.
In demſelben Grade nun, in welchem Kenntniß der
Natur uͤberhaupt fuͤr uns moͤglich iſt, iſt auch Kenntniß des
kranken Menſchen, und der Kraͤfte, durch welche ſeine Hei-
lung beſtimmt wird, moͤglich.
§ 73.
Zuerſt naͤmlich nimmt die Heilkunſt die einzelnen Symp-
tome an dem kranken Menſchen wahr. Dieſe Wahrneh-
mung
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |