Burdach, Karl Friedrich: Propädeutik zum Studium der gesammten Heilkunst. Leipzig, 1800.Wahl des Standes. Gagliardi idea del vero medico fisico e morale. Roma 718. 8. Aepli's Abbildung des wahren Arztes. Schafhausen 773. 8. § 484. Die Bedingungen, welche in jedem künftigen Arzte § 485. Gesundheit des Körpers ist ein so unumgängliches Er- § 486. Ein gesunder, freyer Geist, welcher durch keine Vor- § 487. Dies waren die vorläufigen Bedingungen; jetzt folgt des- K 2
Wahl des Standes. Gagliardi idea del vero medico fiſico e morale. Roma 718. 8. Aepli’s Abbildung des wahren Arztes. Schafhauſen 773. 8. § 484. Die Bedingungen, welche in jedem kuͤnftigen Arzte § 485. Geſundheit des Koͤrpers iſt ein ſo unumgaͤngliches Er- § 486. Ein geſunder, freyer Geiſt, welcher durch keine Vor- § 487. Dies waren die vorlaͤufigen Bedingungen; jetzt folgt des- K 2
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Wahl des Standes.
Gagliardi idea del vero medico fiſico e morale. Roma
718. 8.
Aepli’s Abbildung des wahren Arztes. Schafhauſen 773. 8.
§ 484.
Die Bedingungen, welche in jedem kuͤnftigen Arzte
nothwendig erfuͤllt ſeyn muͤſſen, ſind koͤrperliche und geiſtige
Geſundheit, und ein feſter vernuͤnftig begruͤndeter Wille,
Arzt zu werden. Wer dieſe Eigenſchaften beſitzt, hat hin-
laͤnglichen Beruf in ſich, die Heilkunſt zu erlernen.
§ 485.
Geſundheit des Koͤrpers iſt ein ſo unumgaͤngliches Er-
forderniß fuͤr den Arzt, als ſie es kaum fuͤr irgend einen an-
dern Gelehrten und Kuͤnſtler iſt. Beſitzt er nicht einen hohen
Grad derſelben, ſo kann er ſeinem muͤhſamen Berufe nicht
vorſtehen, oder er unterliegt fruͤh den taͤglichen Beſchwerden
und oͤftern Gefahren; auch kann er, wenn er nicht geſund
iſt, weder vermittelſt ſeiner Sinne die Krankheit gehoͤrig be-
obachten, noch ein gehoͤriges, nuͤchternes Urtheil uͤber ſie
faͤllen.
§ 486.
Ein geſunder, freyer Geiſt, welcher durch keine Vor-
urtheile verkruͤppelt, durch keine Pedanterey aͤlterer oder
neuerer Zeiten verbildet, noch durch Mangel an Uebung er-
ſchlafft iſt, ein Geiſt, deſſen Streben nach Wahrheit gerich-
tet iſt, welcher Sinn fuͤr das Edle und Große hat, — nur
ein ſolcher bildet den aͤchten Arzt. Ohne denſelben wird
man bey allen Kenntniſſen immer nur ein Handwerker, ein
Afterarzt.
§ 487.
Dies waren die vorlaͤufigen Bedingungen; jetzt folgt
des unmittelbare Erforderniß: vernuͤnftig begruͤndeter und
des-
K 2
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