zelnen Hülfsmittel mehr oder weniger, näher oder ent- fernter.
Erstes Kapitel. Besondere Arzneykunst.
§ 388.
Die Krankheiten des Menschen, welche auf der Modi- fication seiner, ihrem Wesen nach und also durch Verglei- chung mit der übrigen Schöpfung, unerkennbaren und nur in ihren Erscheinungen sich offenbarenden Natur (seiner thie- rischen und geistigen Kräfte) beruhen, werden innere Krankheiten genennt, und machen den Gegenstand der Arzneykunst aus. Diese Kunst führt ihren Nahmen deßhalb, weil sie zur Heilung sich besonders der Arzneykörper be- dient.
§ 389.
Die besondere Arzneykunst *) (innere Heilkunst, Medicin), als Wissenschaft betrachtet, (besondere Thera- pie, Klinik) lehrt also die einzelnen Krankheiten der thieri- schen und geistigen Natur des Menschen, nach einem durch die Erkenntniß derselben bestimmten Plane heilen.
*)Besondere Jatrie. s. § 48.
§ 390.
Sie lehrt also zuerst in jedem einzelnen Krankheitsfalle eine Kenntniß der gegenwärtigen Erscheinungen durch eigene sinnliche Beobachtung, oder durch die Angabe des Kranken, oder endlich derer, welche ihn beobachtet haben, erlangen, und dadurch mit Hülfe der Diagnostik die vorwaltende Krank- heitsgattung bestimmen.
§ 391.
Zweyter Theil.
zelnen Huͤlfsmittel mehr oder weniger, naͤher oder ent- fernter.
Erſtes Kapitel. Beſondere Arzneykunſt.
§ 388.
Die Krankheiten des Menſchen, welche auf der Modi- fication ſeiner, ihrem Weſen nach und alſo durch Verglei- chung mit der uͤbrigen Schoͤpfung, unerkennbaren und nur in ihren Erſcheinungen ſich offenbarenden Natur (ſeiner thie- riſchen und geiſtigen Kraͤfte) beruhen, werden innere Krankheiten genennt, und machen den Gegenſtand der Arzneykunſt aus. Dieſe Kunſt fuͤhrt ihren Nahmen deßhalb, weil ſie zur Heilung ſich beſonders der Arzneykoͤrper be- dient.
§ 389.
Die beſondere Arzneykunſt *) (innere Heilkunſt, Medicin), als Wiſſenſchaft betrachtet, (beſondere Thera- pie, Klinik) lehrt alſo die einzelnen Krankheiten der thieri- ſchen und geiſtigen Natur des Menſchen, nach einem durch die Erkenntniß derſelben beſtimmten Plane heilen.
*)Beſondere Jatrie. ſ. § 48.
§ 390.
Sie lehrt alſo zuerſt in jedem einzelnen Krankheitsfalle eine Kenntniß der gegenwaͤrtigen Erſcheinungen durch eigene ſinnliche Beobachtung, oder durch die Angabe des Kranken, oder endlich derer, welche ihn beobachtet haben, erlangen, und dadurch mit Huͤlfe der Diagnoſtik die vorwaltende Krank- heitsgattung beſtimmen.
§ 391.
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Zweyter Theil.
zelnen Huͤlfsmittel mehr oder weniger, naͤher oder ent-
fernter.
Erſtes Kapitel.
Beſondere Arzneykunſt.
§ 388.
Die Krankheiten des Menſchen, welche auf der Modi-
fication ſeiner, ihrem Weſen nach und alſo durch Verglei-
chung mit der uͤbrigen Schoͤpfung, unerkennbaren und nur
in ihren Erſcheinungen ſich offenbarenden Natur (ſeiner thie-
riſchen und geiſtigen Kraͤfte) beruhen, werden innere
Krankheiten genennt, und machen den Gegenſtand der
Arzneykunſt aus. Dieſe Kunſt fuͤhrt ihren Nahmen deßhalb,
weil ſie zur Heilung ſich beſonders der Arzneykoͤrper be-
dient.
§ 389.
Die beſondere Arzneykunſt *) (innere Heilkunſt,
Medicin), als Wiſſenſchaft betrachtet, (beſondere Thera-
pie, Klinik) lehrt alſo die einzelnen Krankheiten der thieri-
ſchen und geiſtigen Natur des Menſchen, nach einem durch
die Erkenntniß derſelben beſtimmten Plane heilen.
*⁾ Beſondere Jatrie. ſ. § 48.
§ 390.
Sie lehrt alſo zuerſt in jedem einzelnen Krankheitsfalle
eine Kenntniß der gegenwaͤrtigen Erſcheinungen durch eigene
ſinnliche Beobachtung, oder durch die Angabe des Kranken,
oder endlich derer, welche ihn beobachtet haben, erlangen,
und dadurch mit Huͤlfe der Diagnoſtik die vorwaltende Krank-
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§ 391.
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Burdach, Karl Friedrich: Propädeutik zum Studium der gesammten Heilkunst. Leipzig, 1800, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/burdach_propaedeutik_1800/134>, abgerufen am 16.07.2024.
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