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Burdach, Karl Friedrich: Propädeutik zum Studium der gesammten Heilkunst. Leipzig, 1800.

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Encyklopädie der Heilkunst.
was den auf gemeinsamen wesentlichen Erscheinungen be-
ruhenden Krankheiten zukömmt, und zeigt das Verhältniß
oder Mißverhältniß der einzelnen Heilmittel zu den einzelne
Krankheitsarten. Sie kann deshalb auch die Lehre von den
besondern Heilanzeigen genennt werden.

§ 385.

Sie wendet zunächst die Resultate der allgemeinen Heil-
kunst auf die einzelnen Krankheiten an; und so wie diese
Wissenschaft nur die allgemeinen Resultate der Lehre von den
Krankheitserscheinungen und den Heilmitteln benutzt, so
wendet sie die besondern Data derselben an.

§ 386.

Ihr Nutzen bezieht sich unmittelbar auf die Praxis,
oder auf die Heilung einzelner kranker Menschen. Allein
deshalb ertheilt sie nicht geradezu die specielleste Belehrung
über jeden einzelnen Krankheitsfall. Denn wegen der immer
neuen Verbindung von Ursache und Würkung in der Natur,
ist kein Fall dem andern vollkommen ähnlich, keiner läßt sich
in der Zukunft vorhersehn, noch die Art seiner Heilung vor-
aus bestimmen; und sie trägt nur Sätze vor, welche aus
der Beobachtung einzelner Sätze abstrahirt sind, und sich
auf ihren gemeinschaftlichen Charakter beziehen. Ihre Leh-
ren müssen also bey einem jeden Kranken mit Hülfe der all-
gemeinen Heilkunst wieder individualisirt werden.

§ 387.

Sie theilt sich endlich in drey verschiedene Zweige, nach
Verschiedenheit der Krankheiten. Alle haben gleiche Erkennt-
nißquellen, gleiche Hülfsmittel; allein jeder bedarf der ein-

zelnen
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Encyklopaͤdie der Heilkunſt.
was den auf gemeinſamen weſentlichen Erſcheinungen be-
ruhenden Krankheiten zukoͤmmt, und zeigt das Verhaͤltniß
oder Mißverhaͤltniß der einzelnen Heilmittel zu den einzelne
Krankheitsarten. Sie kann deshalb auch die Lehre von den
beſondern Heilanzeigen genennt werden.

§ 385.

Sie wendet zunaͤchſt die Reſultate der allgemeinen Heil-
kunſt auf die einzelnen Krankheiten an; und ſo wie dieſe
Wiſſenſchaft nur die allgemeinen Reſultate der Lehre von den
Krankheitserſcheinungen und den Heilmitteln benutzt, ſo
wendet ſie die beſondern Data derſelben an.

§ 386.

Ihr Nutzen bezieht ſich unmittelbar auf die Praxis,
oder auf die Heilung einzelner kranker Menſchen. Allein
deshalb ertheilt ſie nicht geradezu die ſpecielleſte Belehrung
uͤber jeden einzelnen Krankheitsfall. Denn wegen der immer
neuen Verbindung von Urſache und Wuͤrkung in der Natur,
iſt kein Fall dem andern vollkommen aͤhnlich, keiner laͤßt ſich
in der Zukunft vorherſehn, noch die Art ſeiner Heilung vor-
aus beſtimmen; und ſie traͤgt nur Saͤtze vor, welche aus
der Beobachtung einzelner Saͤtze abſtrahirt ſind, und ſich
auf ihren gemeinſchaftlichen Charakter beziehen. Ihre Leh-
ren muͤſſen alſo bey einem jeden Kranken mit Huͤlfe der all-
gemeinen Heilkunſt wieder individualiſirt werden.

§ 387.

Sie theilt ſich endlich in drey verſchiedene Zweige, nach
Verſchiedenheit der Krankheiten. Alle haben gleiche Erkennt-
nißquellen, gleiche Huͤlfsmittel; allein jeder bedarf der ein-

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[115/0133] Encyklopaͤdie der Heilkunſt. was den auf gemeinſamen weſentlichen Erſcheinungen be- ruhenden Krankheiten zukoͤmmt, und zeigt das Verhaͤltniß oder Mißverhaͤltniß der einzelnen Heilmittel zu den einzelne Krankheitsarten. Sie kann deshalb auch die Lehre von den beſondern Heilanzeigen genennt werden. § 385. Sie wendet zunaͤchſt die Reſultate der allgemeinen Heil- kunſt auf die einzelnen Krankheiten an; und ſo wie dieſe Wiſſenſchaft nur die allgemeinen Reſultate der Lehre von den Krankheitserſcheinungen und den Heilmitteln benutzt, ſo wendet ſie die beſondern Data derſelben an. § 386. Ihr Nutzen bezieht ſich unmittelbar auf die Praxis, oder auf die Heilung einzelner kranker Menſchen. Allein deshalb ertheilt ſie nicht geradezu die ſpecielleſte Belehrung uͤber jeden einzelnen Krankheitsfall. Denn wegen der immer neuen Verbindung von Urſache und Wuͤrkung in der Natur, iſt kein Fall dem andern vollkommen aͤhnlich, keiner laͤßt ſich in der Zukunft vorherſehn, noch die Art ſeiner Heilung vor- aus beſtimmen; und ſie traͤgt nur Saͤtze vor, welche aus der Beobachtung einzelner Saͤtze abſtrahirt ſind, und ſich auf ihren gemeinſchaftlichen Charakter beziehen. Ihre Leh- ren muͤſſen alſo bey einem jeden Kranken mit Huͤlfe der all- gemeinen Heilkunſt wieder individualiſirt werden. § 387. Sie theilt ſich endlich in drey verſchiedene Zweige, nach Verſchiedenheit der Krankheiten. Alle haben gleiche Erkennt- nißquellen, gleiche Huͤlfsmittel; allein jeder bedarf der ein- zelnen H 2

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Zitationshilfe: Burdach, Karl Friedrich: Propädeutik zum Studium der gesammten Heilkunst. Leipzig, 1800, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/burdach_propaedeutik_1800/133>, abgerufen am 21.11.2024.