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Burdach, Karl Friedrich: Propädeutik zum Studium der gesammten Heilkunst. Leipzig, 1800.

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Encyklopädie der Heilkunst.
diese erst die krankhafte Aeußerung der eigenthümlichen Kräf-
te veranlaßt hat, so ist dieser Zustand nur durch Anwendung
solcher Mittel zu beseitigen, welche diese Mischung unmit-
telbar und vorzüglich zu verändern im Stande sind. Ihre
Darstellung giebt die Lehre von den chemischen Heilkräf-
ten *).

*) Chemiamatalogie. S. Anmerk. zu § 48.
§ 334.

Ist aber die krankhafte Mischung des Körpers abhängig
von den Erscheinugen der thierischen und geistigen Kräfte:
so macht ihre unmittelbare Beseitigung durch chemisch wür-
kende Mittel nur die Nebenabsicht der Heilkunst aus.

§ 335.

Die chemischen Heilkräfte würken zuerst mechanisch
und äußern sodann auch Nebenwürkungen auf die thierische
und geistige Natur des Menschen; allein diese Veränderun-
gen sind theils weniger bedeutend, theils erfolgen sie nicht
so unmittelbar, als die Würkungen auf die Mischung des
menschllchen Körpers.

§ 336.

Will man aber die Würkung aller Mittel auf den
menschlichen Körper aus der Veränderung seiner Mischung
erklären: so muß man zuvörderst seine verschiedenen Erschei-
nungen, deren unbekannten Grund wir mit dem Namen von
Kräften bezeichnen, aus seinen Mischungsverhältnissen hin-
reichend erklären; und um dies thun zu können, muß man
vor allen Dingen die Erscheinungen der gesammten Natur,
deren Würkungsgesetze wir bis jetzt nur beobachten können,
ihrem letzten chemischen Grunde nach, darstellen. Es müs-
sen also nicht nur unsere gegenwärtige Pathogenie und Phy-

siologie,
G 3

Encyklopaͤdie der Heilkunſt.
dieſe erſt die krankhafte Aeußerung der eigenthuͤmlichen Kraͤf-
te veranlaßt hat, ſo iſt dieſer Zuſtand nur durch Anwendung
ſolcher Mittel zu beſeitigen, welche dieſe Miſchung unmit-
telbar und vorzuͤglich zu veraͤndern im Stande ſind. Ihre
Darſtellung giebt die Lehre von den chemiſchen Heilkraͤf-
ten *).

*) Chemiamatalogie. S. Anmerk. zu § 48.
§ 334.

Iſt aber die krankhafte Miſchung des Koͤrpers abhaͤngig
von den Erſcheinugen der thieriſchen und geiſtigen Kraͤfte:
ſo macht ihre unmittelbare Beſeitigung durch chemiſch wuͤr-
kende Mittel nur die Nebenabſicht der Heilkunſt aus.

§ 335.

Die chemiſchen Heilkraͤfte wuͤrken zuerſt mechaniſch
und aͤußern ſodann auch Nebenwuͤrkungen auf die thieriſche
und geiſtige Natur des Menſchen; allein dieſe Veraͤnderun-
gen ſind theils weniger bedeutend, theils erfolgen ſie nicht
ſo unmittelbar, als die Wuͤrkungen auf die Miſchung des
menſchllchen Koͤrpers.

§ 336.

Will man aber die Wuͤrkung aller Mittel auf den
menſchlichen Koͤrper aus der Veraͤnderung ſeiner Miſchung
erklaͤren: ſo muß man zuvoͤrderſt ſeine verſchiedenen Erſchei-
nungen, deren unbekannten Grund wir mit dem Namen von
Kraͤften bezeichnen, aus ſeinen Miſchungsverhaͤltniſſen hin-
reichend erklaͤren; und um dies thun zu koͤnnen, muß man
vor allen Dingen die Erſcheinungen der geſammten Natur,
deren Wuͤrkungsgeſetze wir bis jetzt nur beobachten koͤnnen,
ihrem letzten chemiſchen Grunde nach, darſtellen. Es muͤſ-
ſen alſo nicht nur unſere gegenwaͤrtige Pathogenie und Phy-

ſiologie,
G 3
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[101/0119] Encyklopaͤdie der Heilkunſt. dieſe erſt die krankhafte Aeußerung der eigenthuͤmlichen Kraͤf- te veranlaßt hat, ſo iſt dieſer Zuſtand nur durch Anwendung ſolcher Mittel zu beſeitigen, welche dieſe Miſchung unmit- telbar und vorzuͤglich zu veraͤndern im Stande ſind. Ihre Darſtellung giebt die Lehre von den chemiſchen Heilkraͤf- ten *). *⁾ Chemiamatalogie. S. Anmerk. zu § 48. § 334. Iſt aber die krankhafte Miſchung des Koͤrpers abhaͤngig von den Erſcheinugen der thieriſchen und geiſtigen Kraͤfte: ſo macht ihre unmittelbare Beſeitigung durch chemiſch wuͤr- kende Mittel nur die Nebenabſicht der Heilkunſt aus. § 335. Die chemiſchen Heilkraͤfte wuͤrken zuerſt mechaniſch und aͤußern ſodann auch Nebenwuͤrkungen auf die thieriſche und geiſtige Natur des Menſchen; allein dieſe Veraͤnderun- gen ſind theils weniger bedeutend, theils erfolgen ſie nicht ſo unmittelbar, als die Wuͤrkungen auf die Miſchung des menſchllchen Koͤrpers. § 336. Will man aber die Wuͤrkung aller Mittel auf den menſchlichen Koͤrper aus der Veraͤnderung ſeiner Miſchung erklaͤren: ſo muß man zuvoͤrderſt ſeine verſchiedenen Erſchei- nungen, deren unbekannten Grund wir mit dem Namen von Kraͤften bezeichnen, aus ſeinen Miſchungsverhaͤltniſſen hin- reichend erklaͤren; und um dies thun zu koͤnnen, muß man vor allen Dingen die Erſcheinungen der geſammten Natur, deren Wuͤrkungsgeſetze wir bis jetzt nur beobachten koͤnnen, ihrem letzten chemiſchen Grunde nach, darſtellen. Es muͤſ- ſen alſo nicht nur unſere gegenwaͤrtige Pathogenie und Phy- ſiologie, G 3

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Zitationshilfe: Burdach, Karl Friedrich: Propädeutik zum Studium der gesammten Heilkunst. Leipzig, 1800, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/burdach_propaedeutik_1800/119>, abgerufen am 21.11.2024.