Burdach, Karl Friedrich: Propädeutik zum Studium der gesammten Heilkunst. Leipzig, 1800.Encyklopädie der Heilkunst. werden, und diese hängen in ihrer Beobachtung und in ih-ren Resultaten auf das Innigste unter einander zusammen. § 271. Da die Natur im Menschen eben so, als in der Aussen- § 272. Die Pathogenie liefert also auch der Heilkunst eine hin- § 273. 2. Die Symptomatologie, oder die Krankheitser- § 274. Es ist diese Lehre das Resultat der bloßen, an dem § 275. F 2
Encyklopaͤdie der Heilkunſt. werden, und dieſe haͤngen in ihrer Beobachtung und in ih-ren Reſultaten auf das Innigſte unter einander zuſammen. § 271. Da die Natur im Menſchen eben ſo, als in der Auſſen- § 272. Die Pathogenie liefert alſo auch der Heilkunſt eine hin- § 273. 2. Die Symptomatologie, oder die Krankheitser- § 274. Es iſt dieſe Lehre das Reſultat der bloßen, an dem § 275. F 2
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Encyklopaͤdie der Heilkunſt.
werden, und dieſe haͤngen in ihrer Beobachtung und in ih-
ren Reſultaten auf das Innigſte unter einander zuſammen.
§ 271.
Da die Natur im Menſchen eben ſo, als in der Auſſen-
welt, ſtetig in ihren Wuͤrkungen, und uͤberall ihren Geſetzen
getreu iſt, ſo erfolgt die Heilung nach denſelben oberſten Ge-
ſetzen, nach welchen die Krankheiten ſelbſt entſtanden waren.
§ 272.
Die Pathogenie liefert alſo auch der Heilkunſt eine hin-
reichende Einſicht in die oberſten Grundſaͤtze, nach welchen
die Heilung der Krankheiten bewuͤrkt werden kann. Und in
ſofern man unter Philoſophie uͤberhaupt im Bezug auf Sach-
keuntniſſe, eine moͤglichſt vollſtaͤndige Kenntniß der Erſchei-
nungen ihrem Weſen und ihrer urſachlichen Verbindung
nach, verſteht, wird die Pathogenie mit Recht die Funda-
mentalphiloſophie der geſammten Heilkunſt genennt.
§ 273.
2. Die Symptomatologie, oder die Krankheitser-
ſcheinungslehre, traͤgt die einzelnen Modificationen der
allgemeinen, oder nur einem Theile inhaͤrirenden, auf eine
einzige Erſcheinung ſich beziehenden Kraͤfte des Menſchen
vor, in ſofern dieſe Modificationen theils unmittelbar be-
wuͤrkt, theils durch andre, vorhergehende herbeygefuͤhrt
ſind.
§ 274.
Es iſt dieſe Lehre das Reſultat der bloßen, an dem
kranken Menſchen angeſtellten Beobachtung, und ſie wird
fuͤr die Heilkunſt wichtig, um die Erſcheinungen jedes ein-
zelnen Krankheitsfalles gehoͤrig beurtheilen zu koͤnnen.
§ 275.
F 2
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Zitationshilfe: | Burdach, Karl Friedrich: Propädeutik zum Studium der gesammten Heilkunst. Leipzig, 1800, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/burdach_propaedeutik_1800/101>, abgerufen am 16.07.2024. |