Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 2. Hamburg, 1792.C. 8. In Ansehung der Zölle. seinem Lande zu halten. Sie hätten ihn lehren kön-nen, daß wenigstens vorjezt die Manufactur nicht sich für sein Land schicke, und daß er vorher auf Weg- räumung jener Hindernisse und Erwekkung solcher Vorteile, die sein Land noch nicht genießt, sinnen müsse. Sobald aber das Verbot ergangen ist, so wird daran nicht weiter gedacht. Die Kontrabande geht in ihrem unwiderstehlichen Gange fort, und besteht dann noch die Manufactur dabei, so ist es mehr zum Schaden als zum Vorteil des Staats. §. 13. Der Wolstand der Manufacturen beruht sehr auf C. 8. In Anſehung der Zoͤlle. ſeinem Lande zu halten. Sie haͤtten ihn lehren koͤn-nen, daß wenigſtens vorjezt die Manufactur nicht ſich fuͤr ſein Land ſchicke, und daß er vorher auf Weg- raͤumung jener Hinderniſſe und Erwekkung ſolcher Vorteile, die ſein Land noch nicht genießt, ſinnen muͤſſe. Sobald aber das Verbot ergangen iſt, ſo wird daran nicht weiter gedacht. Die Kontrabande geht in ihrem unwiderſtehlichen Gange fort, und beſteht dann noch die Manufactur dabei, ſo iſt es mehr zum Schaden als zum Vorteil des Staats. §. 13. Der Wolſtand der Manufacturen beruht ſehr auf <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0353" n="345"/><fw place="top" type="header">C. 8. In Anſehung der Zoͤlle.</fw><lb/> ſeinem Lande zu halten. Sie haͤtten ihn lehren koͤn-<lb/> nen, daß wenigſtens vorjezt die Manufactur nicht<lb/> ſich fuͤr ſein Land ſchicke, und daß er vorher auf Weg-<lb/> raͤumung jener Hinderniſſe und Erwekkung ſolcher<lb/> Vorteile, die ſein Land noch nicht genießt, ſinnen<lb/> muͤſſe. Sobald aber das Verbot ergangen iſt, ſo wird<lb/> daran nicht weiter gedacht. Die Kontrabande geht<lb/> in ihrem unwiderſtehlichen Gange fort, und beſteht<lb/> dann noch die Manufactur dabei, ſo iſt es mehr zum<lb/> Schaden als zum Vorteil des Staats.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head>§. 13.</head><lb/> <p>Der Wolſtand der Manufacturen beruht ſehr auf<lb/> der Leichtigkeit, die Materialien derſelben ganz roh oder<lb/> mit der im B. 2. C. 1. §. 6—8. erwaͤhnten Vorarbeit,<lb/> zu bekommen. Kann man zu denſelben nicht anders,<lb/> als durch fremde Einfuhr gelangen, ſo verſteht es ſich,<lb/> daß ein verſtaͤndiger Regent dieſe ſo viel moͤglich er-<lb/> leichtern muß, wenigſtens nicht dieſelbe durch Zoͤlle ver-<lb/> theuern darf. Indeſſen ſind noch viele Laͤnder, in wel-<lb/> chen man dieſelben nicht von Zoͤllen befreiet hat, welche<lb/> von Alters her auf ſie gelegt geweſen ſind. Wann ſie<lb/> aber das Land ſelbſt giebt, und man glaubt deren Aus-<lb/> fuhr ſei den Manufacturen des Landes ſchaͤdlich, ſo ent-<lb/> ſchließt ſich freilich faſt jeder Regent, zu einem allge-<lb/> meinen Verbot derſelben. So hat England vorlaͤngſt<lb/> die Ausfuhr ſeiner Wolle verboten. <hi rendition="#g">Friedrich</hi> <hi rendition="#aq">II.</hi><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [345/0353]
C. 8. In Anſehung der Zoͤlle.
ſeinem Lande zu halten. Sie haͤtten ihn lehren koͤn-
nen, daß wenigſtens vorjezt die Manufactur nicht
ſich fuͤr ſein Land ſchicke, und daß er vorher auf Weg-
raͤumung jener Hinderniſſe und Erwekkung ſolcher
Vorteile, die ſein Land noch nicht genießt, ſinnen
muͤſſe. Sobald aber das Verbot ergangen iſt, ſo wird
daran nicht weiter gedacht. Die Kontrabande geht
in ihrem unwiderſtehlichen Gange fort, und beſteht
dann noch die Manufactur dabei, ſo iſt es mehr zum
Schaden als zum Vorteil des Staats.
§. 13.
Der Wolſtand der Manufacturen beruht ſehr auf
der Leichtigkeit, die Materialien derſelben ganz roh oder
mit der im B. 2. C. 1. §. 6—8. erwaͤhnten Vorarbeit,
zu bekommen. Kann man zu denſelben nicht anders,
als durch fremde Einfuhr gelangen, ſo verſteht es ſich,
daß ein verſtaͤndiger Regent dieſe ſo viel moͤglich er-
leichtern muß, wenigſtens nicht dieſelbe durch Zoͤlle ver-
theuern darf. Indeſſen ſind noch viele Laͤnder, in wel-
chen man dieſelben nicht von Zoͤllen befreiet hat, welche
von Alters her auf ſie gelegt geweſen ſind. Wann ſie
aber das Land ſelbſt giebt, und man glaubt deren Aus-
fuhr ſei den Manufacturen des Landes ſchaͤdlich, ſo ent-
ſchließt ſich freilich faſt jeder Regent, zu einem allge-
meinen Verbot derſelben. So hat England vorlaͤngſt
die Ausfuhr ſeiner Wolle verboten. Friedrich II.
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