Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 2. Hamburg, 1792.

Bild:
<< vorherige Seite
C. 7. In Ansehung der Hülfsmittel.

1) daß eine Bank selten lange bestehe, ohne daß
deren Hauptzwek verlassen und ihre Einrichtung so
umgekehrt werde, daß dem Staat, statt vermeinter
Hülfe, wesentlicher Schaden daraus entsteht. Der
Misgrif ist leicht getahn, und die Folgen desselben
äussern sich schnell; aber nicht so bald und leicht sind
die Mittel ausgefunden, dem Uebel wieder abzuhelfen.

2) Daß jedem Staat, in welchem man den Ge-
danken, sich durch Papiergeld zu helfen, verlassen,
und dagegen sich entschlossen hat, durch eine wolüber-
legte Sparsamkeit und gebesserte Ordnung in den Fi-
nanzen sich zu helfen, dieses bald und sicher gelun-
gen ist.

§. 3.

Ist dann noch etwa ein Staat in oder ausser
Deutschland, in welchem noch eine Bank für die
Handlung dienen könnte, wo dieselbe über kurz oder
lang errichtet werden mögte, so nehme man dieß zur
ersten Regel:

1) Man gebe den Gedanken so lange
ganz auf, als der Staat oder dessen Re-
gent in dringender Geld-Verlegenheit ist,
und errichte ja nimmer eine Bank in der
Absicht, dieser Verlegenheit abzuhelfen
.

C. 7. In Anſehung der Huͤlfsmittel.

1) daß eine Bank ſelten lange beſtehe, ohne daß
deren Hauptzwek verlaſſen und ihre Einrichtung ſo
umgekehrt werde, daß dem Staat, ſtatt vermeinter
Huͤlfe, weſentlicher Schaden daraus entſteht. Der
Misgrif iſt leicht getahn, und die Folgen deſſelben
aͤuſſern ſich ſchnell; aber nicht ſo bald und leicht ſind
die Mittel ausgefunden, dem Uebel wieder abzuhelfen.

2) Daß jedem Staat, in welchem man den Ge-
danken, ſich durch Papiergeld zu helfen, verlaſſen,
und dagegen ſich entſchloſſen hat, durch eine woluͤber-
legte Sparſamkeit und gebeſſerte Ordnung in den Fi-
nanzen ſich zu helfen, dieſes bald und ſicher gelun-
gen iſt.

§. 3.

Iſt dann noch etwa ein Staat in oder auſſer
Deutſchland, in welchem noch eine Bank fuͤr die
Handlung dienen koͤnnte, wo dieſelbe uͤber kurz oder
lang errichtet werden moͤgte, ſo nehme man dieß zur
erſten Regel:

1) Man gebe den Gedanken ſo lange
ganz auf, als der Staat oder deſſen Re-
gent in dringender Geld-Verlegenheit iſt,
und errichte ja nimmer eine Bank in der
Abſicht, dieſer Verlegenheit abzuhelfen
.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <pb facs="#f0327" n="319"/>
                <fw place="top" type="header">C. 7. In An&#x017F;ehung der Hu&#x0364;lfsmittel.</fw><lb/>
                <p>1) daß eine Bank &#x017F;elten lange be&#x017F;tehe, ohne daß<lb/>
deren Hauptzwek verla&#x017F;&#x017F;en und ihre Einrichtung &#x017F;o<lb/>
umgekehrt werde, daß dem Staat, &#x017F;tatt vermeinter<lb/>
Hu&#x0364;lfe, we&#x017F;entlicher Schaden daraus ent&#x017F;teht. Der<lb/>
Misgrif i&#x017F;t leicht getahn, und die Folgen de&#x017F;&#x017F;elben<lb/>
a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;ern &#x017F;ich &#x017F;chnell; aber nicht &#x017F;o bald und leicht &#x017F;ind<lb/>
die Mittel ausgefunden, dem Uebel wieder abzuhelfen.</p><lb/>
                <p>2) Daß jedem Staat, in welchem man den Ge-<lb/>
danken, &#x017F;ich durch Papiergeld zu helfen, verla&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
und dagegen &#x017F;ich ent&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en hat, durch eine wolu&#x0364;ber-<lb/>
legte Spar&#x017F;amkeit und gebe&#x017F;&#x017F;erte Ordnung in den Fi-<lb/>
nanzen &#x017F;ich zu helfen, die&#x017F;es bald und &#x017F;icher gelun-<lb/>
gen i&#x017F;t.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>§. 3.</head><lb/>
                <p>I&#x017F;t dann noch etwa ein Staat in oder au&#x017F;&#x017F;er<lb/>
Deut&#x017F;chland, in welchem noch eine Bank fu&#x0364;r die<lb/>
Handlung dienen ko&#x0364;nnte, wo die&#x017F;elbe u&#x0364;ber kurz oder<lb/>
lang errichtet werden mo&#x0364;gte, &#x017F;o nehme man dieß zur<lb/>
er&#x017F;ten Regel:</p><lb/>
                <p>1) <hi rendition="#g">Man gebe den Gedanken &#x017F;o lange<lb/>
ganz auf, als der Staat oder de&#x017F;&#x017F;en Re-<lb/>
gent in dringender Geld-Verlegenheit i&#x017F;t,<lb/>
und errichte ja nimmer eine Bank in der<lb/>
Ab&#x017F;icht, die&#x017F;er Verlegenheit abzuhelfen</hi>.<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[319/0327] C. 7. In Anſehung der Huͤlfsmittel. 1) daß eine Bank ſelten lange beſtehe, ohne daß deren Hauptzwek verlaſſen und ihre Einrichtung ſo umgekehrt werde, daß dem Staat, ſtatt vermeinter Huͤlfe, weſentlicher Schaden daraus entſteht. Der Misgrif iſt leicht getahn, und die Folgen deſſelben aͤuſſern ſich ſchnell; aber nicht ſo bald und leicht ſind die Mittel ausgefunden, dem Uebel wieder abzuhelfen. 2) Daß jedem Staat, in welchem man den Ge- danken, ſich durch Papiergeld zu helfen, verlaſſen, und dagegen ſich entſchloſſen hat, durch eine woluͤber- legte Sparſamkeit und gebeſſerte Ordnung in den Fi- nanzen ſich zu helfen, dieſes bald und ſicher gelun- gen iſt. §. 3. Iſt dann noch etwa ein Staat in oder auſſer Deutſchland, in welchem noch eine Bank fuͤr die Handlung dienen koͤnnte, wo dieſelbe uͤber kurz oder lang errichtet werden moͤgte, ſo nehme man dieß zur erſten Regel: 1) Man gebe den Gedanken ſo lange ganz auf, als der Staat oder deſſen Re- gent in dringender Geld-Verlegenheit iſt, und errichte ja nimmer eine Bank in der Abſicht, dieſer Verlegenheit abzuhelfen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buesch_handlung02_1792
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buesch_handlung02_1792/327
Zitationshilfe: Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 2. Hamburg, 1792, S. 319. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buesch_handlung02_1792/327>, abgerufen am 21.12.2024.