Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 2. Hamburg, 1792.C. 6. In Ansehung der Schiffahrt. dlung mit eigenen Schiffen zu treiben, so ist jezt mehrals jemals die Frachtfahrt im Dienst anderer Völker ein gewinnvolles Gewerbe derjenigen, welche durch die B. 4. C. 1. §. 9. ff. angegebenen Vorteile, oder durch ihre Sparsamkeit sich in Stand sezen, eine zahlreiche Kauf- fahrt zu treiben, oder die wolfeilste Fracht einzuwilligen. Freilich wirken denselben die §. 2. und 3. erwähnten Verfügungen sehr entgegen, aber ich habe an eben dem Orte derer Hindernisse erwähnt, welche eben die- sen entgegen stehen, und will nur überhaupt anmer- ken, daß die Assecuranz mehr als alles darüber ent- scheidet. Wenn der Versicherer den Ausspruch tuht, daß er auf ein Schiff Einer Nation nicht anders als 2 oder 3 p. C. teurer, als auf das einer andern, zeich- nen wolle, so ist es auch nicht einmal genug, daß der Schiffer seine Fracht um so viele p. C. wolfeiler zu ge- ben sich erbietet. Denn selbst dem Kaufmann ist es nicht genug, sich vor Verlust sicher gestellt zu haben, sondern er wählt für sich auch den Schiffer, der seine Waare sicherer und zu rechter Zeit für seine Specula- tion überführt. §. 9. Darin liegt auch ein Haupthindernis wider das C. 6. In Anſehung der Schiffahrt. dlung mit eigenen Schiffen zu treiben, ſo iſt jezt mehrals jemals die Frachtfahrt im Dienſt anderer Voͤlker ein gewinnvolles Gewerbe derjenigen, welche durch die B. 4. C. 1. §. 9. ff. angegebenen Vorteile, oder durch ihre Sparſamkeit ſich in Stand ſezen, eine zahlreiche Kauf- fahrt zu treiben, oder die wolfeilſte Fracht einzuwilligen. Freilich wirken denſelben die §. 2. und 3. erwaͤhnten Verfuͤgungen ſehr entgegen, aber ich habe an eben dem Orte derer Hinderniſſe erwaͤhnt, welche eben die- ſen entgegen ſtehen, und will nur uͤberhaupt anmer- ken, daß die Aſſecuranz mehr als alles daruͤber ent- ſcheidet. Wenn der Verſicherer den Ausſpruch tuht, daß er auf ein Schiff Einer Nation nicht anders als 2 oder 3 p. C. teurer, als auf das einer andern, zeich- nen wolle, ſo iſt es auch nicht einmal genug, daß der Schiffer ſeine Fracht um ſo viele p. C. wolfeiler zu ge- ben ſich erbietet. Denn ſelbſt dem Kaufmann iſt es nicht genug, ſich vor Verluſt ſicher geſtellt zu haben, ſondern er waͤhlt fuͤr ſich auch den Schiffer, der ſeine Waare ſicherer und zu rechter Zeit fuͤr ſeine Specula- tion uͤberfuͤhrt. §. 9. Darin liegt auch ein Haupthindernis wider das <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0303" n="295"/><fw place="top" type="header">C. 6. In Anſehung der Schiffahrt.</fw><lb/> dlung mit eigenen Schiffen zu treiben, ſo iſt jezt mehr<lb/> als jemals die Frachtfahrt im Dienſt anderer Voͤlker ein<lb/> gewinnvolles Gewerbe derjenigen, welche durch die<lb/> B. 4. C. 1. §. 9. ff. angegebenen Vorteile, oder durch ihre<lb/> Sparſamkeit ſich in Stand ſezen, eine zahlreiche Kauf-<lb/> fahrt zu treiben, oder die wolfeilſte Fracht einzuwilligen.<lb/> Freilich wirken denſelben die §. 2. und 3. erwaͤhnten<lb/> Verfuͤgungen ſehr entgegen, aber ich habe an eben<lb/> dem Orte derer Hinderniſſe erwaͤhnt, welche eben die-<lb/> ſen entgegen ſtehen, und will nur uͤberhaupt anmer-<lb/> ken, daß die Aſſecuranz mehr als alles daruͤber ent-<lb/> ſcheidet. Wenn der Verſicherer den Ausſpruch tuht,<lb/> daß er auf ein Schiff Einer Nation nicht anders als<lb/> 2 oder 3 p. C. teurer, als auf das einer andern, zeich-<lb/> nen wolle, ſo iſt es auch nicht einmal genug, daß der<lb/> Schiffer ſeine Fracht um ſo viele p. C. wolfeiler zu ge-<lb/> ben ſich erbietet. Denn ſelbſt dem Kaufmann iſt es<lb/> nicht genug, ſich vor Verluſt ſicher geſtellt zu haben,<lb/> ſondern er waͤhlt fuͤr ſich auch den Schiffer, der ſeine<lb/> Waare ſicherer und zu rechter Zeit fuͤr ſeine Specula-<lb/> tion uͤberfuͤhrt.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head>§. 9.</head><lb/> <p>Darin liegt auch ein Haupthindernis wider das<lb/> Aufbluͤhen der Schiffahrt irgend einer Nation in<lb/> einem neuen Wege. Man weiß, daß ſolche Schiffer<lb/> der Gegenden und Meere noch unkundig ſind. Der<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [295/0303]
C. 6. In Anſehung der Schiffahrt.
dlung mit eigenen Schiffen zu treiben, ſo iſt jezt mehr
als jemals die Frachtfahrt im Dienſt anderer Voͤlker ein
gewinnvolles Gewerbe derjenigen, welche durch die
B. 4. C. 1. §. 9. ff. angegebenen Vorteile, oder durch ihre
Sparſamkeit ſich in Stand ſezen, eine zahlreiche Kauf-
fahrt zu treiben, oder die wolfeilſte Fracht einzuwilligen.
Freilich wirken denſelben die §. 2. und 3. erwaͤhnten
Verfuͤgungen ſehr entgegen, aber ich habe an eben
dem Orte derer Hinderniſſe erwaͤhnt, welche eben die-
ſen entgegen ſtehen, und will nur uͤberhaupt anmer-
ken, daß die Aſſecuranz mehr als alles daruͤber ent-
ſcheidet. Wenn der Verſicherer den Ausſpruch tuht,
daß er auf ein Schiff Einer Nation nicht anders als
2 oder 3 p. C. teurer, als auf das einer andern, zeich-
nen wolle, ſo iſt es auch nicht einmal genug, daß der
Schiffer ſeine Fracht um ſo viele p. C. wolfeiler zu ge-
ben ſich erbietet. Denn ſelbſt dem Kaufmann iſt es
nicht genug, ſich vor Verluſt ſicher geſtellt zu haben,
ſondern er waͤhlt fuͤr ſich auch den Schiffer, der ſeine
Waare ſicherer und zu rechter Zeit fuͤr ſeine Specula-
tion uͤberfuͤhrt.
§. 9.
Darin liegt auch ein Haupthindernis wider das
Aufbluͤhen der Schiffahrt irgend einer Nation in
einem neuen Wege. Man weiß, daß ſolche Schiffer
der Gegenden und Meere noch unkundig ſind. Der
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