Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 2. Hamburg, 1792.C. 5. In Ansehung des Zwischenhandels. ist. Nur eine starke anhaltende Nachfrage ist demManufactur-Handel eines Landes zuträglich. Von der hohen Nachfrage fließt demselben an sich allemal etwas zu. Aber der Haupt-Gewinn muß dem Spe- culanten gegönnt werden, er wohne wo er wolle, er sei Mituntertahn, oder nicht. §. 16. Indessen mag ein jeder Kaufmann im Manu- C. 5. In Anſehung des Zwiſchenhandels. iſt. Nur eine ſtarke anhaltende Nachfrage iſt demManufactur-Handel eines Landes zutraͤglich. Von der hohen Nachfrage fließt demſelben an ſich allemal etwas zu. Aber der Haupt-Gewinn muß dem Spe- culanten gegoͤnnt werden, er wohne wo er wolle, er ſei Mituntertahn, oder nicht. §. 16. Indeſſen mag ein jeder Kaufmann im Manu- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <p><pb facs="#f0273" n="265"/><fw place="top" type="header">C. 5. In Anſehung des Zwiſchenhandels.</fw><lb/> iſt. Nur eine ſtarke anhaltende Nachfrage iſt dem<lb/> Manufactur-Handel eines Landes zutraͤglich. Von<lb/> der hohen Nachfrage fließt demſelben an ſich allemal<lb/> etwas zu. Aber der Haupt-Gewinn muß dem Spe-<lb/> culanten gegoͤnnt werden, er wohne wo er wolle, er<lb/> ſei Mituntertahn, oder nicht.</p> </div><lb/> <div n="6"> <head>§. 16.</head><lb/> <p>Indeſſen mag ein jeder Kaufmann im Manu-<lb/> facturhandel ſich nach ſeinen Kraͤften richten. Wenn<lb/> er Geld genug hat, um nicht nur ſein Gewerbe an-<lb/> haltend fortzuſezen, ſondern auch bei entſtehender<lb/> Speculation ſtaͤrkere Ankaͤufe zu machen und den<lb/> beim directen Verkauf entſtehenden langen Credit<lb/> auszuhalten, ſo mag er immerhin auch den Vorteil<lb/> der hohen Nachfrage genieſſen. So geht es auch in<lb/> jedem Lande, wo der Manufactur-Handel einzelne<lb/> Leute ſehr reich gemacht hat, und wird auch immer<lb/> ſo bleiben. Die Schleſiſchen Kaufleute trieben ſchon<lb/> unter Oeſterreichiſcher Herrſchaft, die ſie nicht dazu<lb/> aufmunterte, zum Teil den directen Handel, wie<lb/> man aus <hi rendition="#g">Marpergers Schleſiſchem Kauf-<lb/> mann</hi> ſehen kann. Aber der Fuͤrſt tuht nicht wohl,<lb/> der den Manufacturiſten ſeines Landes uͤberhaupt<lb/> zu lebhaft zumuhtet, in dieſem Wege zu verfahren.</p> </div><lb/> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [265/0273]
C. 5. In Anſehung des Zwiſchenhandels.
iſt. Nur eine ſtarke anhaltende Nachfrage iſt dem
Manufactur-Handel eines Landes zutraͤglich. Von
der hohen Nachfrage fließt demſelben an ſich allemal
etwas zu. Aber der Haupt-Gewinn muß dem Spe-
culanten gegoͤnnt werden, er wohne wo er wolle, er
ſei Mituntertahn, oder nicht.
§. 16.
Indeſſen mag ein jeder Kaufmann im Manu-
facturhandel ſich nach ſeinen Kraͤften richten. Wenn
er Geld genug hat, um nicht nur ſein Gewerbe an-
haltend fortzuſezen, ſondern auch bei entſtehender
Speculation ſtaͤrkere Ankaͤufe zu machen und den
beim directen Verkauf entſtehenden langen Credit
auszuhalten, ſo mag er immerhin auch den Vorteil
der hohen Nachfrage genieſſen. So geht es auch in
jedem Lande, wo der Manufactur-Handel einzelne
Leute ſehr reich gemacht hat, und wird auch immer
ſo bleiben. Die Schleſiſchen Kaufleute trieben ſchon
unter Oeſterreichiſcher Herrſchaft, die ſie nicht dazu
aufmunterte, zum Teil den directen Handel, wie
man aus Marpergers Schleſiſchem Kauf-
mann ſehen kann. Aber der Fuͤrſt tuht nicht wohl,
der den Manufacturiſten ſeines Landes uͤberhaupt
zu lebhaft zumuhtet, in dieſem Wege zu verfahren.
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