Indessen bleibt es wahr genug, daß der Kauf- mann in manchen Handlungspläzen zu viel auf den Makler ankommen läßt. Man erwarte nicht von mir, daß ich solche Pläze bezeichne. Es sei genug zu sagen, daß da, wo der Kaufmann sich den Ver- gnügungen zu sehr überläßt, wo er insonderheit die Sommerzeit fast ganz auf seinem Landhause zubringt, der Makler besser Spiel habe und schneller reich werde, als da, wo der Kaufmann an seinen Ge- schäften klebt, und so viel in denselben selbst verrich- tet, als nur irgend ihm zukömmt, oder ansteht. (Dieser Vorwurf gilt nicht gegen das Landleben des Hamburgischen Kaufmanns, so wie er es jezt treibt.)
Ueberhaupt aber bedarf die Handlung allenthal- ben solcher Hülfsleute, sie mögen den Namen eines Maklers haben oder nicht, insonderheit in solchen Perioden, da sie lebhafter geht, und der wirkliche Kaufmann sich auf einmal zu sehr überhäuft fühlt. So auch da, wo Geschäfte anderer Art sich an die Handlung anknüpfen, von welchen das eigentliche Ge- werbe der Käufer oder Verkäufer denselben keine Kenntnis giebt. Das ist z. B. der Fall in den Fran- zösischen Antillen, vielleicht auch in den Britischen. Der Pflanzer, insonderheit der von den Häfen und Anfahrten entfernt wohnende, kennt nicht das
2ter Teil. J
Cap. 5. Von der Makelei.
§. 10.
Indeſſen bleibt es wahr genug, daß der Kauf- mann in manchen Handlungsplaͤzen zu viel auf den Makler ankommen laͤßt. Man erwarte nicht von mir, daß ich ſolche Plaͤze bezeichne. Es ſei genug zu ſagen, daß da, wo der Kaufmann ſich den Ver- gnuͤgungen zu ſehr uͤberlaͤßt, wo er inſonderheit die Sommerzeit faſt ganz auf ſeinem Landhauſe zubringt, der Makler beſſer Spiel habe und ſchneller reich werde, als da, wo der Kaufmann an ſeinen Ge- ſchaͤften klebt, und ſo viel in denſelben ſelbſt verrich- tet, als nur irgend ihm zukoͤmmt, oder anſteht. (Dieſer Vorwurf gilt nicht gegen das Landleben des Hamburgiſchen Kaufmanns, ſo wie er es jezt treibt.)
Ueberhaupt aber bedarf die Handlung allenthal- ben ſolcher Huͤlfsleute, ſie moͤgen den Namen eines Maklers haben oder nicht, inſonderheit in ſolchen Perioden, da ſie lebhafter geht, und der wirkliche Kaufmann ſich auf einmal zu ſehr uͤberhaͤuft fuͤhlt. So auch da, wo Geſchaͤfte anderer Art ſich an die Handlung anknuͤpfen, von welchen das eigentliche Ge- werbe der Kaͤufer oder Verkaͤufer denſelben keine Kenntnis giebt. Das iſt z. B. der Fall in den Fran- zoͤſiſchen Antillen, vielleicht auch in den Britiſchen. Der Pflanzer, inſonderheit der von den Haͤfen und Anfahrten entfernt wohnende, kennt nicht das
2ter Teil. J
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Cap. 5. Von der Makelei.
§. 10.
Indeſſen bleibt es wahr genug, daß der Kauf-
mann in manchen Handlungsplaͤzen zu viel auf den
Makler ankommen laͤßt. Man erwarte nicht von
mir, daß ich ſolche Plaͤze bezeichne. Es ſei genug
zu ſagen, daß da, wo der Kaufmann ſich den Ver-
gnuͤgungen zu ſehr uͤberlaͤßt, wo er inſonderheit die
Sommerzeit faſt ganz auf ſeinem Landhauſe zubringt,
der Makler beſſer Spiel habe und ſchneller reich
werde, als da, wo der Kaufmann an ſeinen Ge-
ſchaͤften klebt, und ſo viel in denſelben ſelbſt verrich-
tet, als nur irgend ihm zukoͤmmt, oder anſteht.
(Dieſer Vorwurf gilt nicht gegen das Landleben des
Hamburgiſchen Kaufmanns, ſo wie er es jezt treibt.)
Ueberhaupt aber bedarf die Handlung allenthal-
ben ſolcher Huͤlfsleute, ſie moͤgen den Namen eines
Maklers haben oder nicht, inſonderheit in ſolchen
Perioden, da ſie lebhafter geht, und der wirkliche
Kaufmann ſich auf einmal zu ſehr uͤberhaͤuft fuͤhlt.
So auch da, wo Geſchaͤfte anderer Art ſich an die
Handlung anknuͤpfen, von welchen das eigentliche Ge-
werbe der Kaͤufer oder Verkaͤufer denſelben keine
Kenntnis giebt. Das iſt z. B. der Fall in den Fran-
zoͤſiſchen Antillen, vielleicht auch in den Britiſchen.
Der Pflanzer, inſonderheit der von den Haͤfen und
Anfahrten entfernt wohnende, kennt nicht das
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Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 2. Hamburg, 1792, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buesch_handlung02_1792/137>, abgerufen am 21.11.2024.
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