Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792.1. Buch. Vom Gelde. nennt auch den Trassanten den Aussteller, und denAcceptanten oder Trassaten den Bezogenen. Diese Benennungen haben keine Zweideutigkeit, und ich werde mich ihrer neben den andern bedienen, welchen ich jedoch als allgemein angenommenen Kunstwör- tern den Vorzug gebe. §. 8. Indessen trift es oft, daß ein Kaufmann an 1. Buch. Vom Gelde. nennt auch den Traſſanten den Ausſteller, und denAcceptanten oder Traſſaten den Bezogenen. Dieſe Benennungen haben keine Zweideutigkeit, und ich werde mich ihrer neben den andern bedienen, welchen ich jedoch als allgemein angenommenen Kunſtwoͤr- tern den Vorzug gebe. §. 8. Indeſſen trift es oft, daß ein Kaufmann an <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0082" n="60"/><fw place="top" type="header">1. Buch. Vom Gelde.</fw><lb/> nennt auch den Traſſanten den <hi rendition="#g">Ausſteller</hi>, und den<lb/> Acceptanten oder Traſſaten den <hi rendition="#g">Bezogenen</hi>. Dieſe<lb/> Benennungen haben keine Zweideutigkeit, und ich<lb/> werde mich ihrer neben den andern bedienen, welchen<lb/> ich jedoch als allgemein angenommenen Kunſtwoͤr-<lb/> tern den Vorzug gebe.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head>§. 8.</head><lb/> <p>Indeſſen trift es oft, daß ein Kaufmann an<lb/> eben dem Ort zu fodern hat, wo er bezahlen ſoll.<lb/> Er darf alſo keinen Wechſel kaufen, ſondern wird<lb/> Remittent und Traſſant zugleich. In dieſem Fall<lb/> verſchwindet zwar der Grund des ſtrengen Wechſel-<lb/> rechts. Indeſſen iſt es eingefuͤhrt, daß, im Fall der<lb/> Nichtbezahlung, ſein Glaͤubiger, der Praͤſentant,<lb/> eben ſo ſcharf, als in jenem Fall mit ihm verfahren<lb/> koͤnne; es iſt genug, daß das Wort Wechſel gebraucht<lb/> wird, um das Wechſelrecht geltend zu machen.<lb/> Wenn der Remittent dies anders wollte, ſo muͤßte<lb/> er das Wort <hi rendition="#g">Aſſignation</hi> gebraucht haben.<lb/> Hiezu koͤmmt, daß ein ſolcher Wechſel gewoͤhnlich<lb/> bald an einen dritten, durch eine auf der andern<lb/> Seite (<hi rendition="#aq">in dorſo</hi>) des Papiers geſchriebene kurze<lb/> Formul uͤbertragen, das heißt <hi rendition="#g">indoſſirt</hi> wird,<lb/> und dadurch ein Dritter das Recht bekoͤmmt, auf<lb/> promte Wechſel-Zahlung zu dringen, den es gar<lb/> nicht kuͤmmert, und welcher gar nicht darauf zuruͤk-<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [60/0082]
1. Buch. Vom Gelde.
nennt auch den Traſſanten den Ausſteller, und den
Acceptanten oder Traſſaten den Bezogenen. Dieſe
Benennungen haben keine Zweideutigkeit, und ich
werde mich ihrer neben den andern bedienen, welchen
ich jedoch als allgemein angenommenen Kunſtwoͤr-
tern den Vorzug gebe.
§. 8.
Indeſſen trift es oft, daß ein Kaufmann an
eben dem Ort zu fodern hat, wo er bezahlen ſoll.
Er darf alſo keinen Wechſel kaufen, ſondern wird
Remittent und Traſſant zugleich. In dieſem Fall
verſchwindet zwar der Grund des ſtrengen Wechſel-
rechts. Indeſſen iſt es eingefuͤhrt, daß, im Fall der
Nichtbezahlung, ſein Glaͤubiger, der Praͤſentant,
eben ſo ſcharf, als in jenem Fall mit ihm verfahren
koͤnne; es iſt genug, daß das Wort Wechſel gebraucht
wird, um das Wechſelrecht geltend zu machen.
Wenn der Remittent dies anders wollte, ſo muͤßte
er das Wort Aſſignation gebraucht haben.
Hiezu koͤmmt, daß ein ſolcher Wechſel gewoͤhnlich
bald an einen dritten, durch eine auf der andern
Seite (in dorſo) des Papiers geſchriebene kurze
Formul uͤbertragen, das heißt indoſſirt wird,
und dadurch ein Dritter das Recht bekoͤmmt, auf
promte Wechſel-Zahlung zu dringen, den es gar
nicht kuͤmmert, und welcher gar nicht darauf zuruͤk-
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