Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792.Cap. 5. Vom Gelde versch. Staaten. lands beliebt, auf eine jede grössere oder kleinereMünze zu prägen, wie viel derselben eine Mark fein enthielten. Sachsen, Oesterreich und eine Menge kleinerer Staaten haben den Zwanzig- Gulden-Fuß, die Staaten aber in der Gegend des Rheins den 24 Gulden-Fuß beliebt. Dies bringt die Sache gewissermassen in den alten Weg zurük. Doch kann man bei den kleinsten oder sogenannten Scheide-Münzen nicht bei dieser Einteilung bleiben, und ihnen den derselben gemässen Gehalt geben. §. 4. Wenn jedoch alle Staaten diesen Weg erwählten, 1) Die Nohtwendigkeit dem edlen Metall einen 2) So sehr die Münz-Kunst seit etwa 100 Jah- Cap. 5. Vom Gelde verſch. Staaten. lands beliebt, auf eine jede groͤſſere oder kleinereMuͤnze zu praͤgen, wie viel derſelben eine Mark fein enthielten. Sachſen, Oeſterreich und eine Menge kleinerer Staaten haben den Zwanzig- Gulden-Fuß, die Staaten aber in der Gegend des Rheins den 24 Gulden-Fuß beliebt. Dies bringt die Sache gewiſſermaſſen in den alten Weg zuruͤk. Doch kann man bei den kleinſten oder ſogenannten Scheide-Muͤnzen nicht bei dieſer Einteilung bleiben, und ihnen den derſelben gemaͤſſen Gehalt geben. §. 4. Wenn jedoch alle Staaten dieſen Weg erwaͤhlten, 1) Die Nohtwendigkeit dem edlen Metall einen 2) So ſehr die Muͤnz-Kunſt ſeit etwa 100 Jah- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0065" n="43"/><fw place="top" type="header">Cap. 5. Vom Gelde verſch. Staaten.</fw><lb/> lands beliebt, auf eine jede groͤſſere oder kleinere<lb/> Muͤnze zu praͤgen, wie viel derſelben eine Mark<lb/> fein enthielten. Sachſen, Oeſterreich und eine<lb/> Menge kleinerer Staaten haben den Zwanzig-<lb/> Gulden-Fuß, die Staaten aber in der Gegend des<lb/> Rheins den 24 Gulden-Fuß beliebt. Dies bringt<lb/> die Sache gewiſſermaſſen in den alten Weg zuruͤk.<lb/> Doch kann man bei den kleinſten oder ſogenannten<lb/> Scheide-Muͤnzen nicht bei dieſer Einteilung bleiben,<lb/> und ihnen den derſelben gemaͤſſen Gehalt geben.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head>§. 4.</head><lb/> <p>Wenn jedoch alle Staaten dieſen Weg erwaͤhlten,<lb/> ſo wuͤrden dennoch andere Umſtaͤnde die Rechnung<lb/> verruͤkken, dieſe ſind:</p><lb/> <p>1) Die Nohtwendigkeit dem edlen Metall einen<lb/> Zuſaz zu geben, um beide dauerhafter zum Gebrauch<lb/> im Umlauf zu machen.</p><lb/> <p>2) So ſehr die Muͤnz-Kunſt ſeit etwa 100 Jah-<lb/> ren durch Erfindung der jezigen Muͤnz-Werkzeuge<lb/> verbeſſert iſt, ſo iſt ſie doch nicht vollkommen genug,<lb/> daß man die Muͤnzen genau vom rechten Gehalt und<lb/> Groͤſſe machen koͤnnte. Man muß daher auch dem<lb/> geſchikteſten Muͤnzmeiſter bei Einlieferung der neu<lb/> gemachten Muͤnzen etwas nachlaſſen, das ſowol an<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [43/0065]
Cap. 5. Vom Gelde verſch. Staaten.
lands beliebt, auf eine jede groͤſſere oder kleinere
Muͤnze zu praͤgen, wie viel derſelben eine Mark
fein enthielten. Sachſen, Oeſterreich und eine
Menge kleinerer Staaten haben den Zwanzig-
Gulden-Fuß, die Staaten aber in der Gegend des
Rheins den 24 Gulden-Fuß beliebt. Dies bringt
die Sache gewiſſermaſſen in den alten Weg zuruͤk.
Doch kann man bei den kleinſten oder ſogenannten
Scheide-Muͤnzen nicht bei dieſer Einteilung bleiben,
und ihnen den derſelben gemaͤſſen Gehalt geben.
§. 4.
Wenn jedoch alle Staaten dieſen Weg erwaͤhlten,
ſo wuͤrden dennoch andere Umſtaͤnde die Rechnung
verruͤkken, dieſe ſind:
1) Die Nohtwendigkeit dem edlen Metall einen
Zuſaz zu geben, um beide dauerhafter zum Gebrauch
im Umlauf zu machen.
2) So ſehr die Muͤnz-Kunſt ſeit etwa 100 Jah-
ren durch Erfindung der jezigen Muͤnz-Werkzeuge
verbeſſert iſt, ſo iſt ſie doch nicht vollkommen genug,
daß man die Muͤnzen genau vom rechten Gehalt und
Groͤſſe machen koͤnnte. Man muß daher auch dem
geſchikteſten Muͤnzmeiſter bei Einlieferung der neu
gemachten Muͤnzen etwas nachlaſſen, das ſowol an
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