Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792.Cap. 2. Von den Banken. auch Mittel gefunden ihren Credit auf einen festernFuß zu setzen, als dies ehemals möglich war. Solche Staats-Schulden werden von vielen Schriftstellern mit dem Papier-Gelde vermengt[.] Sie sind aber ganz anders zu betrachten, und als ein nuzbares Eigentuhm anzusehen, welches auf eben die Art, wie liegende Gründe oder Schuld-Verschreibungen von einem Privatmanne, so lange einen Wehrt im Staate hat, als man gewiß ist, die Einkünfte davon zu heben, die man sich verspricht, oder mit seinem Schuldner ausgemacht hat. §. 10. Alles nuzbare Eigentuhm ist wahrer Reichtuhm Cap. 2. Von den Banken. auch Mittel gefunden ihren Credit auf einen feſternFuß zu ſetzen, als dies ehemals moͤglich war. Solche Staats-Schulden werden von vielen Schriftſtellern mit dem Papier-Gelde vermengt[.] Sie ſind aber ganz anders zu betrachten, und als ein nuzbares Eigentuhm anzuſehen, welches auf eben die Art, wie liegende Gruͤnde oder Schuld-Verſchreibungen von einem Privatmanne, ſo lange einen Wehrt im Staate hat, als man gewiß iſt, die Einkuͤnfte davon zu heben, die man ſich verſpricht, oder mit ſeinem Schuldner ausgemacht hat. §. 10. Alles nuzbare Eigentuhm iſt wahrer Reichtuhm <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0047" n="25"/><fw place="top" type="header">Cap. 2. Von den Banken.</fw><lb/> auch Mittel gefunden ihren Credit auf einen feſtern<lb/> Fuß zu ſetzen, als dies ehemals moͤglich war. Solche<lb/> Staats-Schulden werden von vielen Schriftſtellern<lb/> mit dem Papier-Gelde vermengt<supplied>.</supplied> Sie ſind aber<lb/> ganz anders zu betrachten, und als ein nuzbares<lb/> Eigentuhm anzuſehen, welches auf eben die Art, wie<lb/> liegende Gruͤnde oder Schuld-Verſchreibungen von<lb/> einem Privatmanne, ſo lange einen Wehrt im<lb/> Staate hat, als man gewiß iſt, die Einkuͤnfte davon<lb/> zu heben, die man ſich verſpricht, oder mit ſeinem<lb/> Schuldner ausgemacht hat.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head>§. 10.</head><lb/> <p>Alles nuzbare Eigentuhm iſt wahrer Reichtuhm<lb/> und behaͤlt ſeinen Wehrt, ſo lange die Einkuͤnfte<lb/> deſſelben gewiß ſind. Die Staats-Schulden ſind<lb/> alſo ein wahrer Reichtuhm der Nation, ſo lange der<lb/> Staat zur Bezahlung von deren Zinſen Raht zu<lb/> ſchaffen weiß. Dies aber kann nicht anders als durch<lb/> Einkuͤnfte geſchehen, die von der Nation ſelbſt geho-<lb/> ben werden. Wenn eine Nation in ſich reich iſt,<lb/> viel Gewerbe hat, eine vorteilhafte Handlungs-<lb/> Balanz genießt, ſo kann ſie dieſe Einkuͤnfte aufbrin-<lb/> gen; aber auch ſelbſt der Reichtuhm, der aus den<lb/> Staats-Schulden entſteht, hilft ſehr mit dazu. Aber<lb/> wenn die Nation in ihrem Wohlſtande abnimmt,<lb/> ſo werden ihr bald die Auflagen zu ſchwer, der Staat<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [25/0047]
Cap. 2. Von den Banken.
auch Mittel gefunden ihren Credit auf einen feſtern
Fuß zu ſetzen, als dies ehemals moͤglich war. Solche
Staats-Schulden werden von vielen Schriftſtellern
mit dem Papier-Gelde vermengt. Sie ſind aber
ganz anders zu betrachten, und als ein nuzbares
Eigentuhm anzuſehen, welches auf eben die Art, wie
liegende Gruͤnde oder Schuld-Verſchreibungen von
einem Privatmanne, ſo lange einen Wehrt im
Staate hat, als man gewiß iſt, die Einkuͤnfte davon
zu heben, die man ſich verſpricht, oder mit ſeinem
Schuldner ausgemacht hat.
§. 10.
Alles nuzbare Eigentuhm iſt wahrer Reichtuhm
und behaͤlt ſeinen Wehrt, ſo lange die Einkuͤnfte
deſſelben gewiß ſind. Die Staats-Schulden ſind
alſo ein wahrer Reichtuhm der Nation, ſo lange der
Staat zur Bezahlung von deren Zinſen Raht zu
ſchaffen weiß. Dies aber kann nicht anders als durch
Einkuͤnfte geſchehen, die von der Nation ſelbſt geho-
ben werden. Wenn eine Nation in ſich reich iſt,
viel Gewerbe hat, eine vorteilhafte Handlungs-
Balanz genießt, ſo kann ſie dieſe Einkuͤnfte aufbrin-
gen; aber auch ſelbſt der Reichtuhm, der aus den
Staats-Schulden entſteht, hilft ſehr mit dazu. Aber
wenn die Nation in ihrem Wohlſtande abnimmt,
ſo werden ihr bald die Auflagen zu ſchwer, der Staat
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