Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792.Cap. 1. Vom Gelde überhaupt. steht, welche ein anderes Verhältnis in ihren Mün-zen hat, oder einen starken Handel mit rohem Golde und Silber treibt, so kann grosser Verlust daraus entstehen. Grosbritanien hat sich ungemein grossen Schaden dadurch gethan, und ist in grosse Münz-Un- ordnungen verfallen, da es in dem Jahre 1728 seine Guineen auf den festen Preis von 21 Schill. Sterl. sezte, welches damals 5 pro Cent zu hoch gegen Silber war. Doch läßt sich dies weiter unten besser erklären. §. 7. Das Kupfer-Geld müßte freilich auch ein ge- Cap. 1. Vom Gelde uͤberhaupt. ſteht, welche ein anderes Verhaͤltnis in ihren Muͤn-zen hat, oder einen ſtarken Handel mit rohem Golde und Silber treibt, ſo kann groſſer Verluſt daraus entſtehen. Grosbritanien hat ſich ungemein groſſen Schaden dadurch gethan, und iſt in groſſe Muͤnz-Un- ordnungen verfallen, da es in dem Jahre 1728 ſeine Guineen auf den feſten Preis von 21 Schill. Sterl. ſezte, welches damals 5 pro Cent zu hoch gegen Silber war. Doch laͤßt ſich dies weiter unten beſſer erklaͤren. §. 7. Das Kupfer-Geld muͤßte freilich auch ein ge- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0037" n="15"/><fw place="top" type="header">Cap. 1. Vom Gelde uͤberhaupt.</fw><lb/> ſteht, welche ein anderes Verhaͤltnis in ihren Muͤn-<lb/> zen hat, oder einen ſtarken Handel mit rohem Golde<lb/> und Silber treibt, ſo kann groſſer Verluſt daraus<lb/> entſtehen. Grosbritanien hat ſich ungemein groſſen<lb/> Schaden dadurch gethan, und iſt in groſſe Muͤnz-Un-<lb/> ordnungen verfallen, da es in dem Jahre 1728 ſeine<lb/> Guineen auf den feſten Preis von 21 Schill. Sterl.<lb/> ſezte, welches damals 5 pro Cent zu hoch gegen Silber<lb/> war. Doch laͤßt ſich dies weiter unten beſſer erklaͤren.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head>§. 7.</head><lb/> <p>Das Kupfer-Geld muͤßte freilich auch ein ge-<lb/> wiſſes Verhaͤltnis gegen Gold- und Silber-Muͤnzen<lb/> haben. Aber dieß laͤßt ſich noch viel weniger recht<lb/> feſte ſetzen. Der Wehrt des Kupfers ſteigt und faͤllt<lb/> ganz anders im Handel, als der vom rohen Golde<lb/> und Silber, weil es eine Waare von ſo <choice><sic>maunigfal-<lb/> tigem</sic><corr>mannigfal-<lb/> tigem</corr></choice> Gebrauch iſt. Es hat auch bei den verſchiedenen<lb/> Voͤlkern einen ſehr ungleichen Wehrt. Spanien, das<lb/> ſehr viel Kupfer aus America bekoͤmmt, aber es zum<lb/> Raffiniren wegſenden und wieder einkaufen muß,<lb/> und zwar mit 20 p. C. Verluſt, haͤlt das Kupfer<lb/> dieſerhalb in ſeinen Muͤnzen am teuerſten; Schwe-<lb/> den, Ungarn, Deutſchland und Rußland am wol-<lb/> feilſten. Daher ſind die Kupfer-Muͤnzen uͤberall<lb/> von ſehr ungleichem Gehalt, z. E. in Schweden<lb/> mehr als die Haͤlfte ſchwerer bei gleichem Wehrt, als<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [15/0037]
Cap. 1. Vom Gelde uͤberhaupt.
ſteht, welche ein anderes Verhaͤltnis in ihren Muͤn-
zen hat, oder einen ſtarken Handel mit rohem Golde
und Silber treibt, ſo kann groſſer Verluſt daraus
entſtehen. Grosbritanien hat ſich ungemein groſſen
Schaden dadurch gethan, und iſt in groſſe Muͤnz-Un-
ordnungen verfallen, da es in dem Jahre 1728 ſeine
Guineen auf den feſten Preis von 21 Schill. Sterl.
ſezte, welches damals 5 pro Cent zu hoch gegen Silber
war. Doch laͤßt ſich dies weiter unten beſſer erklaͤren.
§. 7.
Das Kupfer-Geld muͤßte freilich auch ein ge-
wiſſes Verhaͤltnis gegen Gold- und Silber-Muͤnzen
haben. Aber dieß laͤßt ſich noch viel weniger recht
feſte ſetzen. Der Wehrt des Kupfers ſteigt und faͤllt
ganz anders im Handel, als der vom rohen Golde
und Silber, weil es eine Waare von ſo mannigfal-
tigem Gebrauch iſt. Es hat auch bei den verſchiedenen
Voͤlkern einen ſehr ungleichen Wehrt. Spanien, das
ſehr viel Kupfer aus America bekoͤmmt, aber es zum
Raffiniren wegſenden und wieder einkaufen muß,
und zwar mit 20 p. C. Verluſt, haͤlt das Kupfer
dieſerhalb in ſeinen Muͤnzen am teuerſten; Schwe-
den, Ungarn, Deutſchland und Rußland am wol-
feilſten. Daher ſind die Kupfer-Muͤnzen uͤberall
von ſehr ungleichem Gehalt, z. E. in Schweden
mehr als die Haͤlfte ſchwerer bei gleichem Wehrt, als
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |