Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792.

Bild:
<< vorherige Seite

3. Buch. Verschiedene Arten der Handl.
rechnen. Aber ich bin nicht der Mann, der davon
aus eigner Erfahrung sprechen könnte.

So viel ist indessen gewiß, daß ein Kaufmann, der
eine grosse Propre-Handlung treibt, sehr wol daran
tuht, wenn er durch mehrere Reisen sich mit denen
Strassen bekannt macht, auf welchen er seine Waa-
ren versenden muß. Seine Reise wird sich ihm sehr
gut bezahlt machen, wenn er sich von allen Dingen,
die in der Rechnung seiner Speditöre vorkommen,
zur Stelle unterrichtet. Doch wird er einen fast
gleichen Vorteil, in Ansehung seiner durch Einkaufs-
Commission an ihn gelangenden Güter, haben.
Denn sein Commissionär dient ihm als Speditör,
für wenigstens den Weg vom Einkaufs- dis zum
ersten Speditions-Plaze. Doch muß ich, wenn ich
dem jungen Kaufmann diesen Raht gebe, ihn er-
innern, daß er nicht an Kleinigkeiten hänge, son-
dern nur wichtigeren Dingen, insonderheit den Zöllen,
nachforsche.

§. 7.

Sehr natürlich wird die Spedition ein Hauptge-
schäfte inländischer Städte, auch ohne eine ihnen er-
teilte Stapelgerechtigkeit, wenn deren Lage so be-
schaffen ist, daß die Flußfahrt daselbst mit der Land-
fracht wechselt, oder die inländischen Fuhrleute den

3. Buch. Verſchiedene Arten der Handl.
rechnen. Aber ich bin nicht der Mann, der davon
aus eigner Erfahrung ſprechen koͤnnte.

So viel iſt indeſſen gewiß, daß ein Kaufmann, der
eine groſſe Propre-Handlung treibt, ſehr wol daran
tuht, wenn er durch mehrere Reiſen ſich mit denen
Straſſen bekannt macht, auf welchen er ſeine Waa-
ren verſenden muß. Seine Reiſe wird ſich ihm ſehr
gut bezahlt machen, wenn er ſich von allen Dingen,
die in der Rechnung ſeiner Speditoͤre vorkommen,
zur Stelle unterrichtet. Doch wird er einen faſt
gleichen Vorteil, in Anſehung ſeiner durch Einkaufs-
Commiſſion an ihn gelangenden Guͤter, haben.
Denn ſein Commiſſionaͤr dient ihm als Speditoͤr,
fuͤr wenigſtens den Weg vom Einkaufs- dis zum
erſten Speditions-Plaze. Doch muß ich, wenn ich
dem jungen Kaufmann dieſen Raht gebe, ihn er-
innern, daß er nicht an Kleinigkeiten haͤnge, ſon-
dern nur wichtigeren Dingen, inſonderheit den Zoͤllen,
nachforſche.

§. 7.

Sehr natuͤrlich wird die Spedition ein Hauptge-
ſchaͤfte inlaͤndiſcher Staͤdte, auch ohne eine ihnen er-
teilte Stapelgerechtigkeit, wenn deren Lage ſo be-
ſchaffen iſt, daß die Flußfahrt daſelbſt mit der Land-
fracht wechſelt, oder die inlaͤndiſchen Fuhrleute den

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0258" n="236"/><fw place="top" type="header">3. Buch. Ver&#x017F;chiedene Arten der Handl.</fw><lb/>
rechnen. Aber ich bin nicht der Mann, der davon<lb/>
aus eigner Erfahrung &#x017F;prechen ko&#x0364;nnte.</p><lb/>
                <p>So viel i&#x017F;t inde&#x017F;&#x017F;en gewiß, daß ein Kaufmann, der<lb/>
eine gro&#x017F;&#x017F;e Propre-Handlung treibt, &#x017F;ehr wol daran<lb/>
tuht, wenn er durch mehrere Rei&#x017F;en &#x017F;ich mit denen<lb/>
Stra&#x017F;&#x017F;en bekannt macht, auf welchen er &#x017F;eine Waa-<lb/>
ren ver&#x017F;enden muß. Seine Rei&#x017F;e wird &#x017F;ich ihm &#x017F;ehr<lb/>
gut bezahlt machen, wenn er &#x017F;ich von allen Dingen,<lb/>
die in der Rechnung &#x017F;einer Spedito&#x0364;re vorkommen,<lb/>
zur Stelle unterrichtet. Doch wird er einen fa&#x017F;t<lb/>
gleichen Vorteil, in An&#x017F;ehung &#x017F;einer durch Einkaufs-<lb/>
Commi&#x017F;&#x017F;ion an ihn gelangenden Gu&#x0364;ter, haben.<lb/>
Denn &#x017F;ein Commi&#x017F;&#x017F;iona&#x0364;r dient ihm als Spedito&#x0364;r,<lb/>
fu&#x0364;r wenig&#x017F;tens den Weg vom Einkaufs- dis zum<lb/>
er&#x017F;ten Speditions-Plaze. Doch muß ich, wenn ich<lb/>
dem jungen Kaufmann die&#x017F;en Raht gebe, ihn er-<lb/>
innern, daß er nicht an Kleinigkeiten ha&#x0364;nge, &#x017F;on-<lb/>
dern nur wichtigeren Dingen, in&#x017F;onderheit den Zo&#x0364;llen,<lb/>
nachfor&#x017F;che.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>§. 7.</head><lb/>
                <p>Sehr natu&#x0364;rlich wird die Spedition ein Hauptge-<lb/>
&#x017F;cha&#x0364;fte inla&#x0364;ndi&#x017F;cher Sta&#x0364;dte, auch ohne eine ihnen er-<lb/>
teilte Stapelgerechtigkeit, wenn deren Lage &#x017F;o be-<lb/>
&#x017F;chaffen i&#x017F;t, daß die Flußfahrt da&#x017F;elb&#x017F;t mit der Land-<lb/>
fracht wech&#x017F;elt, oder die inla&#x0364;ndi&#x017F;chen Fuhrleute den<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[236/0258] 3. Buch. Verſchiedene Arten der Handl. rechnen. Aber ich bin nicht der Mann, der davon aus eigner Erfahrung ſprechen koͤnnte. So viel iſt indeſſen gewiß, daß ein Kaufmann, der eine groſſe Propre-Handlung treibt, ſehr wol daran tuht, wenn er durch mehrere Reiſen ſich mit denen Straſſen bekannt macht, auf welchen er ſeine Waa- ren verſenden muß. Seine Reiſe wird ſich ihm ſehr gut bezahlt machen, wenn er ſich von allen Dingen, die in der Rechnung ſeiner Speditoͤre vorkommen, zur Stelle unterrichtet. Doch wird er einen faſt gleichen Vorteil, in Anſehung ſeiner durch Einkaufs- Commiſſion an ihn gelangenden Guͤter, haben. Denn ſein Commiſſionaͤr dient ihm als Speditoͤr, fuͤr wenigſtens den Weg vom Einkaufs- dis zum erſten Speditions-Plaze. Doch muß ich, wenn ich dem jungen Kaufmann dieſen Raht gebe, ihn er- innern, daß er nicht an Kleinigkeiten haͤnge, ſon- dern nur wichtigeren Dingen, inſonderheit den Zoͤllen, nachforſche. §. 7. Sehr natuͤrlich wird die Spedition ein Hauptge- ſchaͤfte inlaͤndiſcher Staͤdte, auch ohne eine ihnen er- teilte Stapelgerechtigkeit, wenn deren Lage ſo be- ſchaffen iſt, daß die Flußfahrt daſelbſt mit der Land- fracht wechſelt, oder die inlaͤndiſchen Fuhrleute den

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buesch_handlung01_1792
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buesch_handlung01_1792/258
Zitationshilfe: Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792, S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buesch_handlung01_1792/258>, abgerufen am 21.11.2024.