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Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792.

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2. Buch. Von dem Waarenhandel.
Mühe aus der Natur genommen, oder mit roher
Kunst zubereitet werden können. Denn was jeder-
mann haben kann, wird vergebens feil geboten.
Kein Bedürfniß ist allgemeiner, als das des Wassers.
Aber auf dem Lande, wo ein reiner Bach das Dorf
durchfließt, oder jedermann seinen guten Brunnen
hat, wird es nicht verkäuflich; wol aber in grossen
Städten, wo mancher, der einen guten Brunnen
hat, eine Art von Handel mit dessen Wasser treiben
kann. Die eben erwähnten Kauris würden keine
Waare bei den Negern abgeben, wenn sie dieselben
an ihren eigenen Seeküsten auflesen könnten.

§. 4.

Es muß auch irgend jemand ein Eigenthums-
Recht an die verkäufliche Sache gehabt haben, wenn
sie zur Waare werden soll. Ist das nicht, und kann
sie von jedermann da gesucht werden, wo die Natur
sie offen hinlegt, so bestimmt sich der Wehrt dersel-
ben blos durch die Kosten, welche das Herbeiholen
derselben veranlaßt. Z. B. der den Schiffen so
nötige Ballast gilt ohngefähr nur so viel an denen
Orten, wo er eingeladen wird, als die Kosten der
Herbeiholung.

Wenn aber die an ein solches Produkt zu wen-
denden Dienste und Arbeiten sich durch die Weite des
Weges und andre Umstände vervielfachen, so ge-

2. Buch. Von dem Waarenhandel.
Muͤhe aus der Natur genommen, oder mit roher
Kunſt zubereitet werden koͤnnen. Denn was jeder-
mann haben kann, wird vergebens feil geboten.
Kein Beduͤrfniß iſt allgemeiner, als das des Waſſers.
Aber auf dem Lande, wo ein reiner Bach das Dorf
durchfließt, oder jedermann ſeinen guten Brunnen
hat, wird es nicht verkaͤuflich; wol aber in groſſen
Staͤdten, wo mancher, der einen guten Brunnen
hat, eine Art von Handel mit deſſen Waſſer treiben
kann. Die eben erwaͤhnten Kauris wuͤrden keine
Waare bei den Negern abgeben, wenn ſie dieſelben
an ihren eigenen Seekuͤſten aufleſen koͤnnten.

§. 4.

Es muß auch irgend jemand ein Eigenthums-
Recht an die verkaͤufliche Sache gehabt haben, wenn
ſie zur Waare werden ſoll. Iſt das nicht, und kann
ſie von jedermann da geſucht werden, wo die Natur
ſie offen hinlegt, ſo beſtimmt ſich der Wehrt derſel-
ben blos durch die Koſten, welche das Herbeiholen
derſelben veranlaßt. Z. B. der den Schiffen ſo
noͤtige Ballaſt gilt ohngefaͤhr nur ſo viel an denen
Orten, wo er eingeladen wird, als die Koſten der
Herbeiholung.

Wenn aber die an ein ſolches Produkt zu wen-
denden Dienſte und Arbeiten ſich durch die Weite des
Weges und andre Umſtaͤnde vervielfachen, ſo ge-

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[126/0148] 2. Buch. Von dem Waarenhandel. Muͤhe aus der Natur genommen, oder mit roher Kunſt zubereitet werden koͤnnen. Denn was jeder- mann haben kann, wird vergebens feil geboten. Kein Beduͤrfniß iſt allgemeiner, als das des Waſſers. Aber auf dem Lande, wo ein reiner Bach das Dorf durchfließt, oder jedermann ſeinen guten Brunnen hat, wird es nicht verkaͤuflich; wol aber in groſſen Staͤdten, wo mancher, der einen guten Brunnen hat, eine Art von Handel mit deſſen Waſſer treiben kann. Die eben erwaͤhnten Kauris wuͤrden keine Waare bei den Negern abgeben, wenn ſie dieſelben an ihren eigenen Seekuͤſten aufleſen koͤnnten. §. 4. Es muß auch irgend jemand ein Eigenthums- Recht an die verkaͤufliche Sache gehabt haben, wenn ſie zur Waare werden ſoll. Iſt das nicht, und kann ſie von jedermann da geſucht werden, wo die Natur ſie offen hinlegt, ſo beſtimmt ſich der Wehrt derſel- ben blos durch die Koſten, welche das Herbeiholen derſelben veranlaßt. Z. B. der den Schiffen ſo noͤtige Ballaſt gilt ohngefaͤhr nur ſo viel an denen Orten, wo er eingeladen wird, als die Koſten der Herbeiholung. Wenn aber die an ein ſolches Produkt zu wen- denden Dienſte und Arbeiten ſich durch die Weite des Weges und andre Umſtaͤnde vervielfachen, ſo ge-

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Zitationshilfe: Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buesch_handlung01_1792/148>, abgerufen am 21.11.2024.