Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792.

Bild:
<< vorherige Seite

Cap. 6. Von den Wechseln.
treiben können. Auch gehört nicht das trassiren
eines schwächern Kaufmanns auf den mächtigern
hieher, der ihm dieses aus Freundschaft erlaubt, um
in reellen Geschäften sich nötigenfalls zu Gelde zu
helfen; auch nicht eine gegründete Wechsel-Specu-
lation, die insonderheit bei dem Handel mit rohem
Silber oder Golde Statt hat. Von allem diesen be-
halte ich mir vor, in den Zusäzzen zu seiner Zeit
Beispiele und Erläuterungen zu geben.

§. 20.

In jedem Wechsel, der über die Grenzen eines
Landes geht, wo sich die Münzen verändern, wird
eine Rechnung über das Geld nötig, welches für
den Wechsel am Ort der Ausstellung zu zahlen ist.
Diese Rechnung hat eben die Gründe, nach welchen
der Wehrt verschiedner in Einem Orte cursirender Geld-
münzen verglichen wird. Z. E. ein Hamb. Bco.
Rthlr. hat 528 Asen und ein Curant-Tahler 429 Asen,
folglich muß ich von diesen 123 Stük haben, um
eben so viel Silber zu bekommen, als in 100 Tahlern
Banco ist.

Nach eben diesen Gründen würde ich eine in Ko-
penhagen auf Wechsel (aber in baarem groben Curan-
ten Gelde) zu hebende Schuld von 123 Tahlern mit
100 Tahlern Bco. bezahlen. Aber auch dann,

Cap. 6. Von den Wechſeln.
treiben koͤnnen. Auch gehoͤrt nicht das traſſiren
eines ſchwaͤchern Kaufmanns auf den maͤchtigern
hieher, der ihm dieſes aus Freundſchaft erlaubt, um
in reellen Geſchaͤften ſich noͤtigenfalls zu Gelde zu
helfen; auch nicht eine gegruͤndete Wechſel-Specu-
lation, die inſonderheit bei dem Handel mit rohem
Silber oder Golde Statt hat. Von allem dieſen be-
halte ich mir vor, in den Zuſaͤzzen zu ſeiner Zeit
Beiſpiele und Erlaͤuterungen zu geben.

§. 20.

In jedem Wechſel, der uͤber die Grenzen eines
Landes geht, wo ſich die Muͤnzen veraͤndern, wird
eine Rechnung uͤber das Geld noͤtig, welches fuͤr
den Wechſel am Ort der Ausſtellung zu zahlen iſt.
Dieſe Rechnung hat eben die Gruͤnde, nach welchen
der Wehrt verſchiedner in Einem Orte curſirender Geld-
muͤnzen verglichen wird. Z. E. ein Hamb. Bco.
Rthlr. hat 528 Aſen und ein Curant-Tahler 429 Aſen,
folglich muß ich von dieſen 123 Stuͤk haben, um
eben ſo viel Silber zu bekommen, als in 100 Tahlern
Banco iſt.

Nach eben dieſen Gruͤnden wuͤrde ich eine in Ko-
penhagen auf Wechſel (aber in baarem groben Curan-
ten Gelde) zu hebende Schuld von 123 Tahlern mit
100 Tahlern Bco. bezahlen. Aber auch dann,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0107" n="85"/><fw place="top" type="header">Cap. 6. Von den Wech&#x017F;eln.</fw><lb/>
treiben ko&#x0364;nnen. Auch geho&#x0364;rt nicht das tra&#x017F;&#x017F;iren<lb/>
eines &#x017F;chwa&#x0364;chern Kaufmanns auf den ma&#x0364;chtigern<lb/>
hieher, der ihm die&#x017F;es aus Freund&#x017F;chaft erlaubt, um<lb/>
in reellen Ge&#x017F;cha&#x0364;ften &#x017F;ich no&#x0364;tigenfalls zu Gelde zu<lb/>
helfen; auch nicht eine gegru&#x0364;ndete Wech&#x017F;el-Specu-<lb/>
lation, die in&#x017F;onderheit bei dem Handel mit rohem<lb/>
Silber oder Golde Statt hat. Von allem die&#x017F;en be-<lb/>
halte ich mir vor, in den Zu&#x017F;a&#x0364;zzen zu &#x017F;einer Zeit<lb/>
Bei&#x017F;piele und Erla&#x0364;uterungen zu geben.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>§. 20.</head><lb/>
                <p>In jedem Wech&#x017F;el, der u&#x0364;ber die Grenzen eines<lb/>
Landes geht, wo &#x017F;ich die Mu&#x0364;nzen vera&#x0364;ndern, wird<lb/>
eine Rechnung u&#x0364;ber das Geld no&#x0364;tig, welches fu&#x0364;r<lb/>
den Wech&#x017F;el am Ort der Aus&#x017F;tellung zu zahlen i&#x017F;t.<lb/>
Die&#x017F;e Rechnung hat eben die Gru&#x0364;nde, nach welchen<lb/>
der Wehrt ver&#x017F;chiedner in Einem Orte cur&#x017F;irender Geld-<lb/>
mu&#x0364;nzen verglichen wird. Z. E. ein Hamb. Bco.<lb/>
Rthlr. hat 528 A&#x017F;en und ein Curant-Tahler 429 A&#x017F;en,<lb/>
folglich muß ich von die&#x017F;en 123 Stu&#x0364;k haben, um<lb/>
eben &#x017F;o viel Silber zu bekommen, als in 100 Tahlern<lb/>
Banco i&#x017F;t.</p><lb/>
                <p>Nach eben die&#x017F;en Gru&#x0364;nden wu&#x0364;rde ich eine in Ko-<lb/>
penhagen auf Wech&#x017F;el (aber in baarem groben Curan-<lb/>
ten Gelde) zu hebende Schuld von 123 Tahlern mit<lb/>
100 Tahlern Bco. bezahlen. Aber auch dann,<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[85/0107] Cap. 6. Von den Wechſeln. treiben koͤnnen. Auch gehoͤrt nicht das traſſiren eines ſchwaͤchern Kaufmanns auf den maͤchtigern hieher, der ihm dieſes aus Freundſchaft erlaubt, um in reellen Geſchaͤften ſich noͤtigenfalls zu Gelde zu helfen; auch nicht eine gegruͤndete Wechſel-Specu- lation, die inſonderheit bei dem Handel mit rohem Silber oder Golde Statt hat. Von allem dieſen be- halte ich mir vor, in den Zuſaͤzzen zu ſeiner Zeit Beiſpiele und Erlaͤuterungen zu geben. §. 20. In jedem Wechſel, der uͤber die Grenzen eines Landes geht, wo ſich die Muͤnzen veraͤndern, wird eine Rechnung uͤber das Geld noͤtig, welches fuͤr den Wechſel am Ort der Ausſtellung zu zahlen iſt. Dieſe Rechnung hat eben die Gruͤnde, nach welchen der Wehrt verſchiedner in Einem Orte curſirender Geld- muͤnzen verglichen wird. Z. E. ein Hamb. Bco. Rthlr. hat 528 Aſen und ein Curant-Tahler 429 Aſen, folglich muß ich von dieſen 123 Stuͤk haben, um eben ſo viel Silber zu bekommen, als in 100 Tahlern Banco iſt. Nach eben dieſen Gruͤnden wuͤrde ich eine in Ko- penhagen auf Wechſel (aber in baarem groben Curan- ten Gelde) zu hebende Schuld von 123 Tahlern mit 100 Tahlern Bco. bezahlen. Aber auch dann,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buesch_handlung01_1792
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buesch_handlung01_1792/107
Zitationshilfe: Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buesch_handlung01_1792/107>, abgerufen am 21.12.2024.