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Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778.

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An
ein Maienlüftchen
.

Im Mai 1769.

Auf, Maienlüftchen, aus den Blumenbe-
ten!
Wo deine Küsse Florens Töchter röten;
Wo du so liebetraulich allen heuchelst,
Und Duft entschmeichelst.
Erhebe dich, mit allem süssen Raube,
Nach jener dämmernden Holunderlaube!
Dort lauschet Lina. Las sie deines süssen
Geruchs geniessen!
Mir hat das Glük noch keinen Kus bescheret.
Dir aber, Liebchen, wird ja nichts verwehret.
Nim drei für einen! Kom zurük! Nur Einer
Davon sey meiner!



Lust
An
ein Maienluͤftchen
.

Im Mai 1769.

Auf, Maienluͤftchen, aus den Blumenbe-
ten!
Wo deine Kuͤſſe Florens Toͤchter roͤten;
Wo du ſo liebetraulich allen heuchelſt,
Und Duft entſchmeichelſt.
Erhebe dich, mit allem ſuͤſſen Raube,
Nach jener daͤmmernden Holunderlaube!
Dort lauſchet Lina. Las ſie deines ſuͤſſen
Geruchs genieſſen!
Mir hat das Gluͤk noch keinen Kus beſcheret.
Dir aber, Liebchen, wird ja nichts verwehret.
Nim drei fuͤr einen! Kom zuruͤk! Nur Einer
Davon ſey meiner!



Luſt
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[18/0083] An ein Maienluͤftchen. Im Mai 1769. Auf, Maienluͤftchen, aus den Blumenbe- ten! Wo deine Kuͤſſe Florens Toͤchter roͤten; Wo du ſo liebetraulich allen heuchelſt, Und Duft entſchmeichelſt. Erhebe dich, mit allem ſuͤſſen Raube, Nach jener daͤmmernden Holunderlaube! Dort lauſchet Lina. Las ſie deines ſuͤſſen Geruchs genieſſen! Mir hat das Gluͤk noch keinen Kus beſcheret. Dir aber, Liebchen, wird ja nichts verwehret. Nim drei fuͤr einen! Kom zuruͤk! Nur Einer Davon ſey meiner! Luſt

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Zitationshilfe: Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/83>, abgerufen am 21.12.2024.