Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778.Schwanenlied. Im Herbst 1776. Mir thut's so weh im Herzen! Ich bin so mat und krank! Ich schlafe nicht vor Schmerzen; Mag Speise nicht und Trank; Seh' alles sich entfärben, Was schönes mir geblüht. Ach, Liebchen, wil nur sterben! Dies ist mein Schwanenlied. Du wärst mir zwar ein Becher, Von Heilungslabsal vol. -- Nur -- daß ich armer Lecher Nicht ganz ihn trinken sol! Ihn, welcher so viel Süsses, So tausend Süsses hat! -- Doch -- hätt' ich des Geniesses, Nie hätt' ich dennoch sat. Drum Q
Schwanenlied. Im Herbſt 1776. Mir thut’s ſo weh im Herzen! Ich bin ſo mat und krank! Ich ſchlafe nicht vor Schmerzen; Mag Speiſe nicht und Trank; Seh’ alles ſich entfaͤrben, Was ſchoͤnes mir gebluͤht. Ach, Liebchen, wil nur ſterben! Dies iſt mein Schwanenlied. Du waͤrſt mir zwar ein Becher, Von Heilungslabſal vol. — Nur — daß ich armer Lecher Nicht ganz ihn trinken ſol! Ihn, welcher ſo viel Suͤſſes, So tauſend Suͤſſes hat! — Doch — haͤtt’ ich des Genieſſes, Nie haͤtt’ ich dennoch ſat. Drum Q
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Schwanenlied.
Im Herbſt 1776.
Mir thut’s ſo weh im Herzen!
Ich bin ſo mat und krank!
Ich ſchlafe nicht vor Schmerzen;
Mag Speiſe nicht und Trank;
Seh’ alles ſich entfaͤrben,
Was ſchoͤnes mir gebluͤht.
Ach, Liebchen, wil nur ſterben!
Dies iſt mein Schwanenlied.
Du waͤrſt mir zwar ein Becher,
Von Heilungslabſal vol. —
Nur — daß ich armer Lecher
Nicht ganz ihn trinken ſol!
Ihn, welcher ſo viel Suͤſſes,
So tauſend Suͤſſes hat! —
Doch — haͤtt’ ich des Genieſſes,
Nie haͤtt’ ich dennoch ſat.
Drum
Q
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