Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778.Trautel. Im April 1775. Mein Trautel hält mich für und für In festen Liebesbanden; Bin immer um und neben ihr; Sie läst mich nicht abhanden. Ich darf nicht weiter, als das Band, Woran sie mich gebunden. Sie gängelt mich an ihrer Hand Wol Tag für Tag zwölf Stunden. Mein Trautel hält mich für und für In ihrer stillen Klause. Darf nie zum Tanz, als nur mit ihr, Nie ohne sie zum Schmause. Und ich bin gar ein guter Man, Der sie nur sieht und höret, Und aus den Augen lesen kan, Was sie befielt und wehret. Ich,
Trautel. Im April 1775. Mein Trautel haͤlt mich fuͤr und fuͤr In feſten Liebesbanden; Bin immer um und neben ihr; Sie laͤſt mich nicht abhanden. Ich darf nicht weiter, als das Band, Woran ſie mich gebunden. Sie gaͤngelt mich an ihrer Hand Wol Tag fuͤr Tag zwoͤlf Stunden. Mein Trautel haͤlt mich fuͤr und fuͤr In ihrer ſtillen Klauſe. Darf nie zum Tanz, als nur mit ihr, Nie ohne ſie zum Schmauſe. Und ich bin gar ein guter Man, Der ſie nur ſieht und hoͤret, Und aus den Augen leſen kan, Was ſie befielt und wehret. Ich,
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Trautel.
Im April 1775.
Mein Trautel haͤlt mich fuͤr und fuͤr
In feſten Liebesbanden;
Bin immer um und neben ihr;
Sie laͤſt mich nicht abhanden.
Ich darf nicht weiter, als das Band,
Woran ſie mich gebunden.
Sie gaͤngelt mich an ihrer Hand
Wol Tag fuͤr Tag zwoͤlf Stunden.
Mein Trautel haͤlt mich fuͤr und fuͤr
In ihrer ſtillen Klauſe.
Darf nie zum Tanz, als nur mit ihr,
Nie ohne ſie zum Schmauſe.
Und ich bin gar ein guter Man,
Der ſie nur ſieht und hoͤret,
Und aus den Augen leſen kan,
Was ſie befielt und wehret.
Ich,
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Zitationshilfe: | Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/258>, abgerufen am 22.02.2025. |