den. Des Hirns Nutzbarkeit ist/ die sinn- liche Verrichtungen hervor zu geben. Un- ter diesem liegt das Cerebellum, ist an Sub- stantz Farb und Wesen dem Hirn gleich/ nur daß es keine Krümmen hat; Sonsten hat das Hirn vier Hölen/ welche ventriculi genant werden: Doch hält Bartholinus davor/ daß nur ein ventriculus sey. Es sind noch andere Theile/ als Glandula pituita- ria, Infundibulum, Corpus callosum, For- nix, Anus, Nates, Testes, Plexus choroi- des, Septum pellucidum, Glandula pinealis, von welcher Nahmen und Nützen die Ana- tomici viel schreiben.
86. Wo rühren die Nerven her/ und wie entspringen sie?
Auß dem Marck des Rückgrads/ doch also/ daß das innere Theil des Marcks/ welches in der Hirnschal/ die innerliche/ das eusserliche Theil aber/ welches im Rück- grad/ die eusserlichen Nerven der Glied- massen herfür geben. Insgemein wird der Ursprung der Nerven dem Hirn zugeschrie- ben.
87. Was ist ein Nerv/ was ist ihr Ampt und Thun?
Ein Nerv ist ein gemeines Werckzeug/ durch welches die sinnliche Krafft in die an- dere Theile des Leibes geführet wird.
88. Hat
von der ANATOMIA.
den. Des Hirns Nutzbarkeit iſt/ die ſinn- liche Verrichtungen hervor zu geben. Un- ter dieſem liegt das Cerebellum, iſt an Sub- ſtantz Farb und Weſen dem Hirn gleich/ nur daß es keine Kruͤmmen hat; Sonſten hat das Hirn vier Hoͤlen/ welche ventriculi genant werden: Doch haͤlt Bartholinus davor/ daß nur ein ventriculus ſey. Es ſind noch andere Theile/ als Glandula pituita- ria, Infundibulum, Corpus calloſum, For- nix, Anus, Nates, Teſtes, Plexus choroi- des, Septum pellucidum, Glandula pinealis, von welcher Nahmen und Nuͤtzen die Ana- tomici viel ſchreiben.
86. Wo ruͤhren die Nerven her/ und wie entſpringen ſie?
Auß dem Marck des Ruͤckgrads/ doch alſo/ daß das innere Theil des Marcks/ welches in der Hirnſchal/ die innerliche/ das euſſerliche Theil aber/ welches im Ruͤck- grad/ die euſſerlichen Nerven der Glied- maſſen herfuͤr geben. Insgemein wird der Urſprung der Nerven dem Hirn zugeſchrie- ben.
87. Was iſt ein Nerv/ was iſt ihr Ampt und Thun?
Ein Nerv iſt ein gemeines Werckzeug/ durch welches die ſinnliche Krafft in die an- dere Theile des Leibes gefuͤhret wird.
88. Hat
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von der ANATOMIA.
den. Des Hirns Nutzbarkeit iſt/ die ſinn-
liche Verrichtungen hervor zu geben. Un-
ter dieſem liegt das Cerebellum, iſt an Sub-
ſtantz Farb und Weſen dem Hirn gleich/
nur daß es keine Kruͤmmen hat; Sonſten
hat das Hirn vier Hoͤlen/ welche ventriculi
genant werden: Doch haͤlt Bartholinus
davor/ daß nur ein ventriculus ſey. Es ſind
noch andere Theile/ als Glandula pituita-
ria, Infundibulum, Corpus calloſum, For-
nix, Anus, Nates, Teſtes, Plexus choroi-
des, Septum pellucidum, Glandula pinealis,
von welcher Nahmen und Nuͤtzen die Ana-
tomici viel ſchreiben.
86. Wo ruͤhren die Nerven her/
und wie entſpringen ſie?
Auß dem Marck des Ruͤckgrads/ doch
alſo/ daß das innere Theil des Marcks/
welches in der Hirnſchal/ die innerliche/
das euſſerliche Theil aber/ welches im Ruͤck-
grad/ die euſſerlichen Nerven der Glied-
maſſen herfuͤr geben. Insgemein wird der
Urſprung der Nerven dem Hirn zugeſchrie-
ben.
87. Was iſt ein Nerv/ was iſt
ihr Ampt und Thun?
Ein Nerv iſt ein gemeines Werckzeug/
durch welches die ſinnliche Krafft in die an-
dere Theile des Leibes gefuͤhret wird.
88. Hat
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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/67>, abgerufen am 21.11.2024.
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