Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

Bild:
<< vorherige Seite
Chirurgischer
33. Wie ist ein Setaceum zuse-
tzen?

Erstlich setzt man den Patienten auff ei-
Hild cent. 1.
observ.
40.
ne niedrige Banck/ und zeichnet den Ort
wo das Loch durch zu machen auff beyden
Seiten mit der Tinten/ alsdann fast man
erstlich mit den Fingern die Haut/ zwischen
dem andern und dritten/ oder dritten und
vierten Gewerb des Genicks: Wann sie
nun von dem Mauß-Fleisch abgezogen/
fast man mit der lincken Hand die Haut
mit einer Zangen also/ daß die gezeichnete
Tippel der Tinten durch die Löcher sehen/
hernach stehe vor dem Patienten und dru-
cke seinen Kopff an deinen Bauch/ und
durchstich die Haut mit einer dazu gemach-
ten Nadel/ in Form einer Lantzetten/ an
welcher eine seidene Schnur/ vier Span-
nen lang gebunden/ daß sie umb den Halß
reiche/ alsdann schlage ein Tüchlein in Ey-
erweiß eingetuncket über/ welches den
Schmertzen und das Blut stillet. Auch
legt man ein beschirmungs Mittel über/ ge-
macht von Terpentin/ neu Wachs/ gumi
elemi
,
Rosen- und süß-Mandel-öhl. Wann
nun die Materie biß in den sechsten Tag
gezeitiget/ so ziehe den Schnur hin und wie-
der/ und säubere den Schnur/ und verbin-
de es täglich zweymahl. Heutiges Tages

braucht
Chirurgiſcher
33. Wie iſt ein Setaceum zuſe-
tzen?

Erſtlich ſetzt man den Patienten auff ei-
Hild cent. 1.
obſerv.
40.
ne niedrige Banck/ und zeichnet den Ort
wo das Loch durch zu machen auff beyden
Seiten mit der Tinten/ alsdann faſt man
erſtlich mit den Fingern die Haut/ zwiſchen
dem andern und dritten/ oder dritten und
vierten Gewerb des Genicks: Wann ſie
nun von dem Mauß-Fleiſch abgezogen/
faſt man mit der lincken Hand die Haut
mit einer Zangen alſo/ daß die gezeichnete
Tippel der Tinten durch die Loͤcher ſehen/
hernach ſtehe vor dem Patienten und dru-
cke ſeinen Kopff an deinen Bauch/ und
durchſtich die Haut mit einer dazu gemach-
ten Nadel/ in Form einer Lantzetten/ an
welcher eine ſeidene Schnur/ vier Span-
nen lang gebunden/ daß ſie umb den Halß
reiche/ alsdann ſchlage ein Tuͤchlein in Ey-
erweiß eingetuncket uͤber/ welches den
Schmertzen und das Blut ſtillet. Auch
legt man ein beſchirmungs Mittel uͤber/ ge-
macht von Terpentin/ neu Wachs/ gumi
elemi
,
Roſen- und ſuͤß-Mandel-oͤhl. Wann
nun die Materie biß in den ſechſten Tag
gezeitiget/ ſo ziehe den Schnur hin und wie-
der/ und ſaͤubere den Schnur/ und verbin-
de es taͤglich zweymahl. Heutiges Tages

braucht
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0564" n="542"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Chirurgi&#x017F;cher</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">33. Wie i&#x017F;t ein</hi> <hi rendition="#aq">Setaceum</hi> <hi rendition="#b">zu&#x017F;e-<lb/>
tzen<hi rendition="#i">?</hi></hi> </head><lb/>
            <p>Er&#x017F;tlich &#x017F;etzt man den Patienten auff ei-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Hild cent. 1.<lb/>
ob&#x017F;erv.</hi> 40.</note>ne niedrige Banck/ und zeichnet den Ort<lb/>
wo das Loch durch zu machen auff beyden<lb/>
Seiten mit der Tinten/ alsdann fa&#x017F;t man<lb/>
er&#x017F;tlich mit den Fingern die Haut/ zwi&#x017F;chen<lb/>
dem andern und dritten/ oder dritten und<lb/>
vierten Gewerb des Genicks: Wann &#x017F;ie<lb/>
nun von dem Mauß-Flei&#x017F;ch abgezogen/<lb/>
fa&#x017F;t man mit der lincken Hand die Haut<lb/>
mit einer Zangen al&#x017F;o/ daß die gezeichnete<lb/>
Tippel der Tinten durch die Lo&#x0364;cher &#x017F;ehen/<lb/>
hernach &#x017F;tehe vor dem Patienten und dru-<lb/>
cke &#x017F;einen Kopff an deinen Bauch/ und<lb/>
durch&#x017F;tich die Haut mit einer dazu gemach-<lb/>
ten Nadel/ in Form einer Lantzetten/ an<lb/>
welcher eine &#x017F;eidene Schnur/ vier Span-<lb/>
nen lang gebunden/ daß &#x017F;ie umb den Halß<lb/>
reiche/ alsdann &#x017F;chlage ein Tu&#x0364;chlein in Ey-<lb/>
erweiß eingetuncket u&#x0364;ber/ welches den<lb/>
Schmertzen und das Blut &#x017F;tillet. Auch<lb/>
legt man ein be&#x017F;chirmungs Mittel u&#x0364;ber/ ge-<lb/>
macht von Terpentin/ neu Wachs/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">gumi<lb/>
elemi</hi>,</hi> Ro&#x017F;en- und &#x017F;u&#x0364;ß-Mandel-o&#x0364;hl. Wann<lb/>
nun die Materie biß in den &#x017F;ech&#x017F;ten Tag<lb/>
gezeitiget/ &#x017F;o ziehe den Schnur hin und wie-<lb/>
der/ und &#x017F;a&#x0364;ubere den Schnur/ und verbin-<lb/>
de es ta&#x0364;glich zweymahl. Heutiges Tages<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">braucht</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[542/0564] Chirurgiſcher 33. Wie iſt ein Setaceum zuſe- tzen? Erſtlich ſetzt man den Patienten auff ei- ne niedrige Banck/ und zeichnet den Ort wo das Loch durch zu machen auff beyden Seiten mit der Tinten/ alsdann faſt man erſtlich mit den Fingern die Haut/ zwiſchen dem andern und dritten/ oder dritten und vierten Gewerb des Genicks: Wann ſie nun von dem Mauß-Fleiſch abgezogen/ faſt man mit der lincken Hand die Haut mit einer Zangen alſo/ daß die gezeichnete Tippel der Tinten durch die Loͤcher ſehen/ hernach ſtehe vor dem Patienten und dru- cke ſeinen Kopff an deinen Bauch/ und durchſtich die Haut mit einer dazu gemach- ten Nadel/ in Form einer Lantzetten/ an welcher eine ſeidene Schnur/ vier Span- nen lang gebunden/ daß ſie umb den Halß reiche/ alsdann ſchlage ein Tuͤchlein in Ey- erweiß eingetuncket uͤber/ welches den Schmertzen und das Blut ſtillet. Auch legt man ein beſchirmungs Mittel uͤber/ ge- macht von Terpentin/ neu Wachs/ gumi elemi, Roſen- und ſuͤß-Mandel-oͤhl. Wann nun die Materie biß in den ſechſten Tag gezeitiget/ ſo ziehe den Schnur hin und wie- der/ und ſaͤubere den Schnur/ und verbin- de es taͤglich zweymahl. Heutiges Tages braucht Hild cent. 1. obſerv. 40.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Bei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich um e… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/564
Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 542. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/564>, abgerufen am 21.11.2024.