Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.Chirurgischer vornehmsten Lichtern der medicin als Hip-pocrate und Galeno keines Worts gedacht wird. Soll man also sich solcher Sachen nicht irre machen lassen/ sondern unverzagt und sonderlich in den schnellen und strengen Kranckheiten/ als Seitenstechen/ Bräune/ Entzündung Lung und Leber/ etc. die Ader- laß vor die Hand nehmen/ auch in dem Glied/ welches der Mond inne hat/ wie hiervon ein mehrers zu finden beym Arnoldo de villa nova, Gvidone, Joberto, Levino & c. Und bezeuget auch solches Fabritius Hilda- nus, daß er niemahlen eine Veränderung gespüret/ wann er wider der Astrologorum Regel zur Ader gelassen. Felix Platerus in quaestionibus terapeuticis meldet auch/ daß die Teutschen mehrentheils hierinnen fehlen/ und ohne Noht im curiren dieselben sorgfäl- tig in acht nehmen/ da doch weder die alten Griechen und Lateiner/ noch die heutigen gelehrtesten Italiäner und Frantzosen wenig davon halten. 27. Wie ist der nach der Läß ge- schwollenen und auffge- lauffenen Ader zu helffen? Solches geschicht insgemein bey denen/ blüths
Chirurgiſcher vornehmſten Lichtern der medicin als Hip-pocrate und Galeno keines Worts gedacht wird. Soll man alſo ſich ſolcher Sachen nicht irre machen laſſen/ ſondern unverzagt und ſonderlich in den ſchnellen und ſtrengen Kranckheiten/ als Seitenſtechen/ Braͤune/ Entzuͤndung Lung und Leber/ ꝛc. die Ader- laß vor die Hand nehmen/ auch in dem Glied/ welches der Mond inne hat/ wie hiervon ein mehrers zu finden beym Arnoldo de villa nova, Gvidone, Joberto, Levino & c. Und bezeuget auch ſolches Fabritius Hilda- nus, daß er niemahlen eine Veraͤnderung geſpuͤret/ wann er wider der Aſtrologorum Regel zur Ader gelaſſen. Felix Platerus in quæſtionibus terapeuticis meldet auch/ daß die Teutſchen mehrentheils hierinnen fehlen/ und ohne Noht im curiren dieſelben ſorgfaͤl- tig in acht nehmen/ da doch weder die alten Griechen und Lateiner/ noch die heutigen gelehrteſten Italiaͤner und Frantzoſen wenig davon halten. 27. Wie iſt der nach der Laͤß ge- ſchwollenen und auffge- lauffenen Ader zu helffen? Solches geſchicht insgemein bey denen/ bluͤths
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Chirurgiſcher
vornehmſten Lichtern der medicin als Hip-
pocrate und Galeno keines Worts gedacht
wird. Soll man alſo ſich ſolcher Sachen
nicht irre machen laſſen/ ſondern unverzagt
und ſonderlich in den ſchnellen und ſtrengen
Kranckheiten/ als Seitenſtechen/ Braͤune/
Entzuͤndung Lung und Leber/ ꝛc. die Ader-
laß vor die Hand nehmen/ auch in dem
Glied/ welches der Mond inne hat/ wie
hiervon ein mehrers zu finden beym Arnoldo
de villa nova, Gvidone, Joberto, Levino & c.
Und bezeuget auch ſolches Fabritius Hilda-
nus, daß er niemahlen eine Veraͤnderung
geſpuͤret/ wann er wider der Aſtrologorum
Regel zur Ader gelaſſen. Felix Platerus in
quæſtionibus terapeuticis meldet auch/ daß
die Teutſchen mehrentheils hierinnen fehlen/
und ohne Noht im curiren dieſelben ſorgfaͤl-
tig in acht nehmen/ da doch weder die alten
Griechen und Lateiner/ noch die heutigen
gelehrteſten Italiaͤner und Frantzoſen wenig
davon halten.
27. Wie iſt der nach der Laͤß ge-
ſchwollenen und auffge-
lauffenen Ader zu helffen?
Solches geſchicht insgemein bey denen/
welchen ein Nerv/ Sehne oder Arterie ge-
troffen/ ienes iſt aus dem Schmertzen/ die-
ſes aus dem haͤuffigen Auslauffen des Ge-
bluͤths
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