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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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Chirurgischer Anhang.
2. Wie ist dem Fieber und
Wund-Sucht zu bege-
gnen?

Im anderem Theil dieser Chirurgiae,
in der 70sten Frage/ ist zwar vom Rigore
und Fieber/ welches in den Häupt-Wun-
den zu entstehen pfleget/ gehandelt worden/
so sind doch bey anderen Wunden auch
Fieber/ und sind unterschiedlich. Die er-
ste Art
der Fieber entstehet auß hefftiger
Bewegung des Gemüths und des Leibes/
und wird Ephemera genandt/ wird zugleich
mit der Verwundung verursachet/ und ob
woll solche Fieber keiner absonderlichen Cur
nicht nötig haben/ in dem sie bey guter Diät
selbst nachlassen/ so kan doch viel böses hin-
zu gezogen werden/ wofern sie biß in den
vierdten Tag dauren/ als umb welche Zeit
die Zuflüsse und Entzündungen zu geschehen
pflegen. Die ander Art Fieber entstehet/
wann der Eyter kompt/ und häuffig gezie-
let wird/ denn alsdann fäulet das Bluth/
und wird eine Auffwallung desselben/ weil
es in dem leidenden Theil nicht alles zur
Nahrung kan angewand werden/ wird
also solche Hitze durch die Auffwallung dem
Geblüth in den Adern und Arterien mitge-
theilet/ welche/ wann sie zum Hertzen kompt/ ein
Fieber verursacht/ und solches geschicht/ wie

gemel-
K k iiij
Chirurgiſcher Anhang.
2. Wie iſt dem Fieber und
Wund-Sucht zu bege-
gnen?

Im anderem Theil dieſer Chirurgiæ,
in der 70ſten Frage/ iſt zwar vom Rigore
und Fieber/ welches in den Haͤupt-Wun-
den zu entſtehen pfleget/ gehandelt worden/
ſo ſind doch bey anderen Wunden auch
Fieber/ und ſind unterſchiedlich. Die er-
ſte Art
der Fieber entſtehet auß hefftiger
Bewegung des Gemuͤths und des Leibes/
und wird Ephemera genandt/ wird zugleich
mit der Verwundung verurſachet/ und ob
woll ſolche Fieber keiner abſonderlichen Cur
nicht noͤtig haben/ in dem ſie bey guter Diaͤt
ſelbſt nachlaſſen/ ſo kan doch viel boͤſes hin-
zu gezogen werden/ wofern ſie biß in den
vierdten Tag dauren/ als umb welche Zeit
die Zufluͤſſe und Entzuͤndungen zu geſchehen
pflegen. Die ander Art Fieber entſtehet/
wann der Eyter kompt/ und haͤuffig gezie-
let wird/ denn alsdann faͤulet das Bluth/
und wird eine Auffwallung deſſelben/ weil
es in dem leidenden Theil nicht alles zur
Nahrung kan angewand werden/ wird
alſo ſolche Hitze durch die Auffwallung dem
Gebluͤth in den Adern und Arterien mitge-
theilet/ welche/ wañ ſie zum Hertzẽ kompt/ ein
Fieber verurſacht/ und ſolches geſchicht/ wie

gemel-
K k iiij
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[519/0541] Chirurgiſcher Anhang. 2. Wie iſt dem Fieber und Wund-Sucht zu bege- gnen? Im anderem Theil dieſer Chirurgiæ, in der 70ſten Frage/ iſt zwar vom Rigore und Fieber/ welches in den Haͤupt-Wun- den zu entſtehen pfleget/ gehandelt worden/ ſo ſind doch bey anderen Wunden auch Fieber/ und ſind unterſchiedlich. Die er- ſte Art der Fieber entſtehet auß hefftiger Bewegung des Gemuͤths und des Leibes/ und wird Ephemera genandt/ wird zugleich mit der Verwundung verurſachet/ und ob woll ſolche Fieber keiner abſonderlichen Cur nicht noͤtig haben/ in dem ſie bey guter Diaͤt ſelbſt nachlaſſen/ ſo kan doch viel boͤſes hin- zu gezogen werden/ wofern ſie biß in den vierdten Tag dauren/ als umb welche Zeit die Zufluͤſſe und Entzuͤndungen zu geſchehen pflegen. Die ander Art Fieber entſtehet/ wann der Eyter kompt/ und haͤuffig gezie- let wird/ denn alsdann faͤulet das Bluth/ und wird eine Auffwallung deſſelben/ weil es in dem leidenden Theil nicht alles zur Nahrung kan angewand werden/ wird alſo ſolche Hitze durch die Auffwallung dem Gebluͤth in den Adern und Arterien mitge- theilet/ welche/ wañ ſie zum Hertzẽ kompt/ ein Fieber verurſacht/ und ſolches geſchicht/ wie gemel- K k iiij

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 519. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/541>, abgerufen am 21.11.2024.