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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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von Brüchen.
50. Woher kompt das Blut-
speyen in diesen Brüchen?

Solches kompt/ wie in der 47sten Frag
schon berühret/ von der durch die Splitter
verwundeten pleura, in dem dieselbe mit vie-
len Aederlein begabet/ und das Blut/ so
aus den zerrissenen Adern heraus rinnt/
gleichsam von der Lungen ausgesogen/ von
dannen in die Lufftröhr gebracht/ und end-
lich durch den Mund und Husten ausgefüh-
ret wird.

51. Was sind für Zufäll bey die-
sen Brüchen?

Unter anderen vielen theils schon erzehl-Paraeus.
ten/ ist diesen Brüchen gemein/ die Auff-
blehung des zerstossenen Fleisches welche
von keinem Eyter/ sondern von einer waße-
richten/ zähen und rotzmäßigen Feuchtig-
keit also erhoben wird/ sintemahl das Glied
von wegen des Stosses oder etwan einer
Unrechtmäßigkeit unvermöglich worden/
und also den ernehrenden Saft/ so entweder
von sich selbst hauffen weise hinzugeflossen/
oder durch den Schmertz dahin gezogen/
oder aber von der Natur/ welche alle Glie-
der und also sich selbst zu erhalten begehret/
dahin verschicket/ weder verdauen/ noch
ihme selbst gleich machen und in sich ver-

wand-
H h v
von Bruͤchen.
50. Woher kompt das Blut-
ſpeyen in dieſen Bruͤchen?

Solches kompt/ wie in der 47ſten Frag
ſchon beruͤhret/ von der durch die Splitter
verwundeten pleura, in dem dieſelbe mit vie-
len Aederlein begabet/ und das Blut/ ſo
aus den zerriſſenen Adern heraus rinnt/
gleichſam von der Lungen ausgeſogen/ von
dannen in die Lufftroͤhr gebracht/ und end-
lich durch den Mund und Huſten ausgefuͤh-
ret wird.

51. Was ſind fuͤr Zufaͤll bey die-
ſen Bruͤchen?

Unter anderen vielen theils ſchon erzehl-Paræus.
ten/ iſt dieſen Bruͤchen gemein/ die Auff-
blehung des zerſtoſſenen Fleiſches welche
von keinem Eyter/ ſondern von einer waße-
richten/ zaͤhen und rotzmaͤßigen Feuchtig-
keit alſo erhoben wird/ ſintemahl das Glied
von wegen des Stoſſes oder etwan einer
Unrechtmaͤßigkeit unvermoͤglich worden/
und alſo den ernehrenden Saft/ ſo entweder
von ſich ſelbſt hauffen weiſe hinzugefloſſen/
oder durch den Schmertz dahin gezogen/
oder aber von der Natur/ welche alle Glie-
der und alſo ſich ſelbſt zu erhalten begehret/
dahin verſchicket/ weder verdauen/ noch
ihme ſelbſt gleich machen und in ſich ver-

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[489/0511] von Bruͤchen. 50. Woher kompt das Blut- ſpeyen in dieſen Bruͤchen? Solches kompt/ wie in der 47ſten Frag ſchon beruͤhret/ von der durch die Splitter verwundeten pleura, in dem dieſelbe mit vie- len Aederlein begabet/ und das Blut/ ſo aus den zerriſſenen Adern heraus rinnt/ gleichſam von der Lungen ausgeſogen/ von dannen in die Lufftroͤhr gebracht/ und end- lich durch den Mund und Huſten ausgefuͤh- ret wird. 51. Was ſind fuͤr Zufaͤll bey die- ſen Bruͤchen? Unter anderen vielen theils ſchon erzehl- ten/ iſt dieſen Bruͤchen gemein/ die Auff- blehung des zerſtoſſenen Fleiſches welche von keinem Eyter/ ſondern von einer waße- richten/ zaͤhen und rotzmaͤßigen Feuchtig- keit alſo erhoben wird/ ſintemahl das Glied von wegen des Stoſſes oder etwan einer Unrechtmaͤßigkeit unvermoͤglich worden/ und alſo den ernehrenden Saft/ ſo entweder von ſich ſelbſt hauffen weiſe hinzugefloſſen/ oder durch den Schmertz dahin gezogen/ oder aber von der Natur/ welche alle Glie- der und alſo ſich ſelbſt zu erhalten begehret/ dahin verſchicket/ weder verdauen/ noch ihme ſelbſt gleich machen und in ſich ver- wand- Paræus. H h v

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 489. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/511>, abgerufen am 21.11.2024.