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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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Dritter Theil
schwären sich erzeiget/ muß man vors erste
eine bequeme Diät/ und eine gebührliche
Purgation ordnen/ dann sonsten wenig auß-
gerichtet wird.

Cur und Hei-
lung.

Das Geschwär zureinigen/ muß man
von denen anfangen/ so da hefftig beissen/
sintemahl das Fleisch noch mit dem Unrath
bedecket ist/ und nichts empfindet/ hernach
aber lindere/ und soll geschehen/ wann das
speckichte Wesen durch den unbequemen Ge-
brauch der erweichenden Artzeneyen erfolget
ist/ wann aber das Fleisch durch die über-
mässige Schärffe der Artzeneyen verschmel-
tzet wird/ werden geringere und lindere ab-
stergentia
erfodert. Die Besten aber als
deren Kräffte nicht zu hefftig/ sind die Mehl
von Gersten/ Bohnen/ Feyg-Bohnen und
Erven/ item die Aloe/ Osterlucy/ Entzian/
Eppich/ Rhabarbar/ welche alle mit Ho-
nig müssen vermischt werden/ denn er rei-
niget und abstergiret nicht allein/ sondern
verzehret auch den Unrath: Die oberzehl-
ten Mehle haben zwar die Art/ daß sie ab-
stergiren/ können aber die poros keines we-
ges öffnen/ man vermische sie dann mit Ho-
nig/ Mehl oder Eppig-Safft.

66. Wie ist zu helffen wann ei-
ner sich mit Wasser oder
Oehl an einem Schenckel

ver-

Dritter Theil
ſchwaͤren ſich erzeiget/ muß man vors erſte
eine bequeme Diaͤt/ und eine gebuͤhrliche
Purgation ordnen/ dann ſonſten wenig auß-
gerichtet wird.

Cur und Hei-
lung.

Das Geſchwaͤr zureinigen/ muß man
von denen anfangen/ ſo da hefftig beiſſen/
ſintemahl das Fleiſch noch mit dem Unrath
bedecket iſt/ und nichts empfindet/ hernach
aber lindere/ und ſoll geſchehen/ wann das
ſpeckichte Weſen durch den unbequemen Ge-
brauch der erweichenden Artzeneyen erfolget
iſt/ wann aber das Fleiſch durch die uͤber-
maͤſſige Schaͤrffe der Artzeneyen verſchmel-
tzet wird/ werden geringere und lindere ab-
ſtergentia
erfodert. Die Beſten aber als
deren Kraͤffte nicht zu hefftig/ ſind die Mehl
von Gerſten/ Bohnen/ Feyg-Bohnen und
Erven/ item die Aloe/ Oſterlucy/ Entzian/
Eppich/ Rhabarbar/ welche alle mit Ho-
nig muͤſſen vermiſcht werden/ denn er rei-
niget und abſtergiret nicht allein/ ſondern
verzehret auch den Unrath: Die oberzehl-
ten Mehle haben zwar die Art/ daß ſie ab-
ſtergiren/ koͤnnen aber die poros keines we-
ges oͤffnen/ man vermiſche ſie dann mit Ho-
nig/ Mehl oder Eppig-Safft.

66. Wie iſt zu helffen wann ei-
ner ſich mit Waſſer oder
Oehl an einem Schenckel

ver-
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[386/0408] Dritter Theil ſchwaͤren ſich erzeiget/ muß man vors erſte eine bequeme Diaͤt/ und eine gebuͤhrliche Purgation ordnen/ dann ſonſten wenig auß- gerichtet wird. Das Geſchwaͤr zureinigen/ muß man von denen anfangen/ ſo da hefftig beiſſen/ ſintemahl das Fleiſch noch mit dem Unrath bedecket iſt/ und nichts empfindet/ hernach aber lindere/ und ſoll geſchehen/ wann das ſpeckichte Weſen durch den unbequemen Ge- brauch der erweichenden Artzeneyen erfolget iſt/ wann aber das Fleiſch durch die uͤber- maͤſſige Schaͤrffe der Artzeneyen verſchmel- tzet wird/ werden geringere und lindere ab- ſtergentia erfodert. Die Beſten aber als deren Kraͤffte nicht zu hefftig/ ſind die Mehl von Gerſten/ Bohnen/ Feyg-Bohnen und Erven/ item die Aloe/ Oſterlucy/ Entzian/ Eppich/ Rhabarbar/ welche alle mit Ho- nig muͤſſen vermiſcht werden/ denn er rei- niget und abſtergiret nicht allein/ ſondern verzehret auch den Unrath: Die oberzehl- ten Mehle haben zwar die Art/ daß ſie ab- ſtergiren/ koͤnnen aber die poros keines we- ges oͤffnen/ man vermiſche ſie dann mit Ho- nig/ Mehl oder Eppig-Safft. 66. Wie iſt zu helffen wann ei- ner ſich mit Waſſer oder Oehl an einem Schenckel ver-

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 386. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/408>, abgerufen am 21.11.2024.