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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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von Geschwären.

Mit solchem soll man verfahren wie ge-
sagt/ als daß man erstlich den Frost außzie-
he/ hernachmahls die Glieder mit warmen
Tüchern reibe/ ihm hitzige und erwärmende
Speisen gebrauche/ einen guten Theriack
in Wein zerlassen eingebe/ das Bett mit
warmen Ziegelsteinen oder mit warm Was-
ser/ in welchen Chamomillen/ Krausemüntz
oder dergleichen gekocht gewesen/ und Bla-
sen mit angefüllet/ wärmen und also zurecht
bringen.

62. Wie ist zu erkennen/ wann
einer einen alten Schaden
an einem Schenckel hätte/
der sehr fliesse/ ob es ein Lei-
bes-Fluß sey/ oder ein sol-
cher/ der sich zwischen Fell
und Fleisch verhält?

Wann solcher Fluß zwischen Fell und
Fleisch/ ist der Schenckel dick mit Feuch-
tigkeit angefüllet/ und giebt einen dickeren
Unrath/ wann aber solcher ein völliger Lei-
bes-Fluß/ leidet nicht allein der Schenckel/
sondern es ist auch ein Mangel des Miltzens
und der Leber/ und eine cacochymia dabey/
auch ist der Unrath häuffiger/ dünner und
ungekocht/ wie auch ohne Geruch.

63. Was
von Geſchwaͤren.

Mit ſolchem ſoll man verfahren wie ge-
ſagt/ als daß man erſtlich den Froſt außzie-
he/ hernachmahls die Glieder mit warmen
Tuͤchern reibe/ ihm hitzige und erwaͤrmende
Speiſen gebrauche/ einen guten Theriack
in Wein zerlaſſen eingebe/ das Bett mit
warmen Ziegelſteinen oder mit warm Waſ-
ſer/ in welchen Chamomillen/ Krauſemuͤntz
oder dergleichen gekocht geweſen/ und Bla-
ſen mit angefuͤllet/ waͤrmen und alſo zurecht
bringen.

62. Wie iſt zu erkennen/ wann
einer einen alten Schaden
an einem Schenckel haͤtte/
der ſehr flieſſe/ ob es ein Lei-
bes-Fluß ſey/ oder ein ſol-
cher/ der ſich zwiſchen Fell
und Fleiſch verhaͤlt?

Wann ſolcher Fluß zwiſchen Fell und
Fleiſch/ iſt der Schenckel dick mit Feuch-
tigkeit angefuͤllet/ und giebt einen dickeren
Unrath/ wann aber ſolcher ein voͤlliger Lei-
bes-Fluß/ leidet nicht allein der Schenckel/
ſondern es iſt auch ein Mangel des Miltzens
und der Leber/ und eine cacochymia dabey/
auch iſt der Unrath haͤuffiger/ duͤnner und
ungekocht/ wie auch ohne Geruch.

63. Was
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[383/0405] von Geſchwaͤren. Mit ſolchem ſoll man verfahren wie ge- ſagt/ als daß man erſtlich den Froſt außzie- he/ hernachmahls die Glieder mit warmen Tuͤchern reibe/ ihm hitzige und erwaͤrmende Speiſen gebrauche/ einen guten Theriack in Wein zerlaſſen eingebe/ das Bett mit warmen Ziegelſteinen oder mit warm Waſ- ſer/ in welchen Chamomillen/ Krauſemuͤntz oder dergleichen gekocht geweſen/ und Bla- ſen mit angefuͤllet/ waͤrmen und alſo zurecht bringen. 62. Wie iſt zu erkennen/ wann einer einen alten Schaden an einem Schenckel haͤtte/ der ſehr flieſſe/ ob es ein Lei- bes-Fluß ſey/ oder ein ſol- cher/ der ſich zwiſchen Fell und Fleiſch verhaͤlt? Wann ſolcher Fluß zwiſchen Fell und Fleiſch/ iſt der Schenckel dick mit Feuch- tigkeit angefuͤllet/ und giebt einen dickeren Unrath/ wann aber ſolcher ein voͤlliger Lei- bes-Fluß/ leidet nicht allein der Schenckel/ ſondern es iſt auch ein Mangel des Miltzens und der Leber/ und eine cacochymia dabey/ auch iſt der Unrath haͤuffiger/ duͤnner und ungekocht/ wie auch ohne Geruch. 63. Was

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 383. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/405>, abgerufen am 21.11.2024.