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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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von Geschwären.

Das Zäpflein wird sehr bald entzündet/
und folgens auff mancherley weise versehret;
Wann es allein inflammiret ist/ hat man
sich solcher Sachen zu gebrauchen/ welche
die Feuchtigkeit zurücke treiben/ denn es ist
eine weiche Substanz, zu den Flüssen sehr ge-
neiget/ und immer feucht/ und bleiben die
Artzeneyen nicht auff ihn. Man muß denCur und Hei-
lung.

Leib purgieren/ eine Ader lassen/ und das
Zäpflein entweder mit spirit: vitriol: und
mel rosarum vermischt/ bestreichen/ oder
eine Artzeney von mirrh, alum: rochae, traga-
canth, terra lemnia
mit Honig gebrauchen/
auch das rob: nucum mit alumine usto ver-
mischt/ ist sehr dienlich dem klaren Zäpflein.

31. Was ist Angina die Bräu-
ne und Hals-Geschwär/
wie vielerley ist sie/ wor-
von wird sie verursachet/
und curiret?

Die Angina ist eine Entzündung und Ge-Hildan: in
intract: pe-
culiari de
Angina.

schwulst der Musculen des Halses/ wie auch
des Obertheils der Lufft-Röhr/ des
Schlunds/ der Zungen und auch des Ra-
chens/ ist fürnehmlich zweyerley/ als erst-
lich/ die aus hitziger Feuchte und Bluth ent-
stehet/ und Angina vera genand wird/ bey
welcher allezeit ein Fieber. Zum andern

die
Z
von Geſchwaͤren.

Das Zaͤpflein wird ſehr bald entzuͤndet/
und folgens auff mancherley weiſe verſehret;
Wann es allein inflammiret iſt/ hat man
ſich ſolcher Sachen zu gebrauchen/ welche
die Feuchtigkeit zuruͤcke treiben/ denn es iſt
eine weiche Subſtanz, zu den Fluͤſſen ſehr ge-
neiget/ und immer feucht/ und bleiben die
Artzeneyen nicht auff ihn. Man muß denCur und Hei-
lung.

Leib purgieren/ eine Ader laſſen/ und das
Zaͤpflein entweder mit ſpirit: vitriol: und
mel roſarum vermiſcht/ beſtreichen/ oder
eine Artzeney von mirrh, alum: rochæ, traga-
canth, terra lemnia
mit Honig gebrauchen/
auch das rob: nucum mit alumine uſto ver-
miſcht/ iſt ſehr dienlich dem klaren Zaͤpflein.

31. Was iſt Angina die Braͤu-
ne und Hals-Geſchwaͤr/
wie vielerley iſt ſie/ wor-
von wird ſie verurſachet/
und curiret?

Die Angina iſt eine Entzuͤndung und Ge-Hildan: in
intract: pe-
culiari de
Angina.

ſchwulſt der Muſculen des Halſes/ wie auch
des Obertheils der Lufft-Roͤhr/ des
Schlunds/ der Zungen und auch des Ra-
chens/ iſt fuͤrnehmlich zweyerley/ als erſt-
lich/ die aus hitziger Feuchte und Bluth ent-
ſtehet/ und Angina vera genand wird/ bey
welcher allezeit ein Fieber. Zum andern

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[353/0375] von Geſchwaͤren. Das Zaͤpflein wird ſehr bald entzuͤndet/ und folgens auff mancherley weiſe verſehret; Wann es allein inflammiret iſt/ hat man ſich ſolcher Sachen zu gebrauchen/ welche die Feuchtigkeit zuruͤcke treiben/ denn es iſt eine weiche Subſtanz, zu den Fluͤſſen ſehr ge- neiget/ und immer feucht/ und bleiben die Artzeneyen nicht auff ihn. Man muß den Leib purgieren/ eine Ader laſſen/ und das Zaͤpflein entweder mit ſpirit: vitriol: und mel roſarum vermiſcht/ beſtreichen/ oder eine Artzeney von mirrh, alum: rochæ, traga- canth, terra lemnia mit Honig gebrauchen/ auch das rob: nucum mit alumine uſto ver- miſcht/ iſt ſehr dienlich dem klaren Zaͤpflein. Cur und Hei- lung. 31. Was iſt Angina die Braͤu- ne und Hals-Geſchwaͤr/ wie vielerley iſt ſie/ wor- von wird ſie verurſachet/ und curiret? Die Angina iſt eine Entzuͤndung und Ge- ſchwulſt der Muſculen des Halſes/ wie auch des Obertheils der Lufft-Roͤhr/ des Schlunds/ der Zungen und auch des Ra- chens/ iſt fuͤrnehmlich zweyerley/ als erſt- lich/ die aus hitziger Feuchte und Bluth ent- ſtehet/ und Angina vera genand wird/ bey welcher allezeit ein Fieber. Zum andern die Hildan: in intract: pe- culiari de Angina. Z

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 353. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/375>, abgerufen am 21.11.2024.