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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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senen Faden. Gabriel Ferrara observ: Chi-
rurg:
18. wil/ man soll feine Lauten-Seiten
nehmen/ welche in Wein sollen geweichet
werden/ der zuvor mit Roßmarin und
Rothen Rosen gekocht sey. Nach dem die
Hefftung geschehen/ wäschet man die
Därme mit einem wolrichenden weissen
Wein fein ab/ und bestrewet sie mit pul:
aloes, mastic, sang: dracon:
und Mumia,
und thut sie an ihren Orth/ doch daß der
Fadem vom hefften herauß hange/ damit
man ihn nach dem er abgefaulet/ könne her-
auß ziehen.

166. Wann einer mit einem
Messer in das Lincke Dütt-
lein gestochen were/ und
sehr bluthete/ was man ge-
troffen zu seyn vermeine?

Es ist erstlich getroffen/ der musculus
pectoralis,
und wegen vielen bluten/ vermu-
thet man/ daß eine Ader von den intercosta-
libus
getroffen sey/ als dann soll man nicht
viel in der Wunden grüblen/ sondern ein
Meissel mit einem Bluth-stillungs Pulver
hinein schieben/ eine Ader auff der andern
Seiten lassen/ den Orth mit Chamomil-
len-Rosen-Regenwürm- und Mandel-
Oehl defendiren/ ein gut defensiv-Pflaster

über-

Ander Theil
ſenen Faden. Gabriel Ferrara obſerv: Chi-
rurg:
18. wil/ man ſoll feine Lauten-Seiten
nehmen/ welche in Wein ſollen geweichet
werden/ der zuvor mit Roßmarin und
Rothen Roſen gekocht ſey. Nach dem die
Hefftung geſchehen/ waͤſchet man die
Daͤrme mit einem wolrichenden weiſſen
Wein fein ab/ und beſtrewet ſie mit pul:
aloes, maſtic, ſang: dracon:
und Mumia,
und thut ſie an ihren Orth/ doch daß der
Fadem vom hefften herauß hange/ damit
man ihn nach dem er abgefaulet/ koͤnne her-
auß ziehen.

166. Wann einer mit einem
Meſſer in das Lincke Duͤtt-
lein geſtochen were/ und
ſehr bluthete/ was man ge-
troffen zu ſeyn vermeine?

Es iſt erſtlich getroffen/ der muſculus
pectoralis,
und wegen vielen bluten/ vermu-
thet man/ daß eine Ader von den intercoſta-
libus
getroffen ſey/ als dann ſoll man nicht
viel in der Wunden gruͤblen/ ſondern ein
Meiſſel mit einem Bluth-ſtillungs Pulver
hinein ſchieben/ eine Ader auff der andern
Seiten laſſen/ den Orth mit Chamomil-
len-Roſen-Regenwuͤrm- und Mandel-
Oehl defendiren/ ein gut defenſiv-Pflaſter

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[292/0314] Ander Theil ſenen Faden. Gabriel Ferrara obſerv: Chi- rurg: 18. wil/ man ſoll feine Lauten-Seiten nehmen/ welche in Wein ſollen geweichet werden/ der zuvor mit Roßmarin und Rothen Roſen gekocht ſey. Nach dem die Hefftung geſchehen/ waͤſchet man die Daͤrme mit einem wolrichenden weiſſen Wein fein ab/ und beſtrewet ſie mit pul: aloes, maſtic, ſang: dracon: und Mumia, und thut ſie an ihren Orth/ doch daß der Fadem vom hefften herauß hange/ damit man ihn nach dem er abgefaulet/ koͤnne her- auß ziehen. 166. Wann einer mit einem Meſſer in das Lincke Duͤtt- lein geſtochen were/ und ſehr bluthete/ was man ge- troffen zu ſeyn vermeine? Es iſt erſtlich getroffen/ der muſculus pectoralis, und wegen vielen bluten/ vermu- thet man/ daß eine Ader von den intercoſta- libus getroffen ſey/ als dann ſoll man nicht viel in der Wunden gruͤblen/ ſondern ein Meiſſel mit einem Bluth-ſtillungs Pulver hinein ſchieben/ eine Ader auff der andern Seiten laſſen/ den Orth mit Chamomil- len-Roſen-Regenwuͤrm- und Mandel- Oehl defendiren/ ein gut defenſiv-Pflaſter uͤber-

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/314>, abgerufen am 03.12.2024.