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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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Ander Theil
das böse wegschneiden/ und alsdann fein
gemach an seinen Ort bringen.

164. Wie ist zu helffen/ wann
die Därm herauß hiengen/
und dick verschwollen we-
ren/ dazu das Loch enge were?

Ehe man sie hinein bringet/ muß man
sie mit einer Brühe von Chamomillen/
Steinklee/ Anieß/ Fenchel/ gesotten/ mit
einem Schwamm erwärmen und behen/
oder lebendige junge Hanen oder Hündlein
von einander reissen und überlegen/ damit
sie also erwärmet und die Bläste zertheilet
werden/ hernachmahls den Patienten auff
die andere gesunde Seite/ oder aber/ da die
Wunde tieff unten/ den Kopff niedrich/
den Hindern aber hoch legen/ und also fein
gemach hinein bringen; Wann sich aber die
Bläste nicht wolten zertheilen lassen/ muß man
die Wunde erweitern/ und also den Darm
Sondertiche
Invention.
wieder hinein helffen. Petrus Pigraeus, ein
vortreflicher Chirurgus, meldet/ daß man
die dünnen Därme/ wann sie voll Bläste/
und nicht können hinein gebracht werden/
mit einer spitzigen subtilen Nadel/ etzliche
mahl durchstechen soll/ daß der Wind her-
auß gehe/ wie Franciscus Peccettus und Vi-
gierius
Beyfall geben/ und sonderlich Mar-

cus

Ander Theil
das boͤſe wegſchneiden/ und alsdann fein
gemach an ſeinen Ort bringen.

164. Wie iſt zu helffen/ wann
die Daͤrm herauß hiengen/
und dick verſchwollen we-
ren/ dazu das Loch enge were?

Ehe man ſie hinein bringet/ muß man
ſie mit einer Bruͤhe von Chamomillen/
Steinklee/ Anieß/ Fenchel/ geſotten/ mit
einem Schwamm erwaͤrmen und behen/
oder lebendige junge Hanen oder Huͤndlein
von einander reiſſen und uͤberlegen/ damit
ſie alſo erwaͤrmet und die Blaͤſte zertheilet
werden/ hernachmahls den Patienten auff
die andere geſunde Seite/ oder aber/ da die
Wunde tieff unten/ den Kopff niedrich/
den Hindern aber hoch legen/ und alſo fein
gemach hinein bringen; Wann ſich aber die
Blaͤſte nicht woltẽ zeꝛtheilen laſſẽ/ muß man
die Wunde erweitern/ und alſo den Darm
Sondertiche
Invention.
wieder hinein helffen. Petrus Pigræus, ein
vortreflicher Chirurgus, meldet/ daß man
die duͤnnen Daͤrme/ wann ſie voll Blaͤſte/
und nicht koͤnnen hinein gebracht werden/
mit einer ſpitzigen ſubtilen Nadel/ etzliche
mahl durchſtechen ſoll/ daß der Wind her-
auß gehe/ wie Franciſcus Peccettus und Vi-
gierius
Beyfall geben/ und ſonderlich Mar-

cus
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[290/0312] Ander Theil das boͤſe wegſchneiden/ und alsdann fein gemach an ſeinen Ort bringen. 164. Wie iſt zu helffen/ wann die Daͤrm herauß hiengen/ und dick verſchwollen we- ren/ dazu das Loch enge were? Ehe man ſie hinein bringet/ muß man ſie mit einer Bruͤhe von Chamomillen/ Steinklee/ Anieß/ Fenchel/ geſotten/ mit einem Schwamm erwaͤrmen und behen/ oder lebendige junge Hanen oder Huͤndlein von einander reiſſen und uͤberlegen/ damit ſie alſo erwaͤrmet und die Blaͤſte zertheilet werden/ hernachmahls den Patienten auff die andere geſunde Seite/ oder aber/ da die Wunde tieff unten/ den Kopff niedrich/ den Hindern aber hoch legen/ und alſo fein gemach hinein bringen; Wann ſich aber die Blaͤſte nicht woltẽ zeꝛtheilen laſſẽ/ muß man die Wunde erweitern/ und alſo den Darm wieder hinein helffen. Petrus Pigræus, ein vortreflicher Chirurgus, meldet/ daß man die duͤnnen Daͤrme/ wann ſie voll Blaͤſte/ und nicht koͤnnen hinein gebracht werden/ mit einer ſpitzigen ſubtilen Nadel/ etzliche mahl durchſtechen ſoll/ daß der Wind her- auß gehe/ wie Franciſcus Peccettus und Vi- gierius Beyfall geben/ und ſonderlich Mar- cus Sondertiche Invention.

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 290. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/312>, abgerufen am 21.11.2024.