Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

Bild:
<< vorherige Seite

Ander Theil
und eusserliche Blut- und Lufft-Adern des
Halses/ verwundet werden. Also werden
auch die Lufft- und Speißröhr/ entweder al-
lein verwundet/ oder gar durchweg entzwey
geschnitten.

139. Warumb sind die Wunden
der Lufftröhr schwerlich
zu heilen?

Dieweil sich solche stets beweget/ durch
das Häutlein/ mit welchem die Lufft- und
Speißröhr an einander verdunden sind/ zu
dem/ weil sie mehrentheils Krospicht und
ohne Blut ist.

140. Welches sind die Kennzei-
chen der verwundeten
Lufft-Röhr?

Solche Verwundung weiset der Augen-
schein/ zu dem kompt das Blut durch einen
steten Husten zum Mund/ die Dämpff und
Geister aber/ zu der Wunden heraus.

141. Was ist in diesem Fall zu
thun?

Wiewoll dieses allerdings eine tödliche
Wunde ist/ so soll man doch nichts desto
weniger den Patienten Hülffloß lassen und
verzagen/ sondern allen müglichen Fleiß an-

wenden/

Ander Theil
und euſſerliche Blut- und Lufft-Adern des
Halſes/ verwundet werden. Alſo werden
auch die Lufft- und Speißroͤhr/ entweder al-
lein verwundet/ oder gar durchweg entzwey
geſchnitten.

139. Warumb ſind die Wunden
der Lufftroͤhr ſchwerlich
zu heilen?

Dieweil ſich ſolche ſtets beweget/ durch
das Haͤutlein/ mit welchem die Lufft- und
Speißroͤhr an einander verdunden ſind/ zu
dem/ weil ſie mehrentheils Kroſpicht und
ohne Blut iſt.

140. Welches ſind die Kennzei-
chen der verwundeten
Lufft-Roͤhr?

Solche Verwundung weiſet der Augen-
ſchein/ zu dem kompt das Blut durch einen
ſteten Huſten zum Mund/ die Daͤmpff und
Geiſter aber/ zu der Wunden heraus.

141. Was iſt in dieſem Fall zu
thun?

Wiewoll dieſes allerdings eine toͤdliche
Wunde iſt/ ſo ſoll man doch nichts deſto
weniger den Patienten Huͤlffloß laſſen und
verzagen/ ſondern allen muͤglichen Fleiß an-

wenden/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0296" n="274"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Ander Theil</hi></fw><lb/>
und eu&#x017F;&#x017F;erliche Blut- und Lufft-Adern des<lb/>
Hal&#x017F;es/ verwundet werden. Al&#x017F;o werden<lb/>
auch die Lufft- und Speißro&#x0364;hr/ entweder al-<lb/>
lein verwundet/ oder gar durchweg entzwey<lb/>
ge&#x017F;chnitten.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">139. Warumb &#x017F;ind die Wunden<lb/>
der Lufftro&#x0364;hr &#x017F;chwerlich<lb/>
zu heilen?</hi> </head><lb/>
          <p>Dieweil &#x017F;ich &#x017F;olche &#x017F;tets beweget/ durch<lb/>
das Ha&#x0364;utlein/ mit welchem die Lufft- und<lb/>
Speißro&#x0364;hr an einander verdunden &#x017F;ind/ zu<lb/>
dem/ weil &#x017F;ie mehrentheils Kro&#x017F;picht und<lb/>
ohne Blut i&#x017F;t.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">140. Welches &#x017F;ind die Kennzei-<lb/>
chen der verwundeten<lb/>
Lufft-Ro&#x0364;hr?</hi> </head><lb/>
          <p>Solche Verwundung wei&#x017F;et der Augen-<lb/>
&#x017F;chein/ zu dem kompt das Blut durch einen<lb/>
&#x017F;teten Hu&#x017F;ten zum Mund/ die Da&#x0364;mpff und<lb/>
Gei&#x017F;ter aber/ zu der Wunden heraus.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">141. Was i&#x017F;t in die&#x017F;em Fall zu<lb/>
thun?</hi> </head><lb/>
          <p>Wiewoll die&#x017F;es allerdings eine to&#x0364;dliche<lb/>
Wunde i&#x017F;t/ &#x017F;o &#x017F;oll man doch nichts de&#x017F;to<lb/>
weniger den Patienten Hu&#x0364;lffloß la&#x017F;&#x017F;en und<lb/>
verzagen/ &#x017F;ondern allen mu&#x0364;glichen Fleiß an-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">wenden/</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[274/0296] Ander Theil und euſſerliche Blut- und Lufft-Adern des Halſes/ verwundet werden. Alſo werden auch die Lufft- und Speißroͤhr/ entweder al- lein verwundet/ oder gar durchweg entzwey geſchnitten. 139. Warumb ſind die Wunden der Lufftroͤhr ſchwerlich zu heilen? Dieweil ſich ſolche ſtets beweget/ durch das Haͤutlein/ mit welchem die Lufft- und Speißroͤhr an einander verdunden ſind/ zu dem/ weil ſie mehrentheils Kroſpicht und ohne Blut iſt. 140. Welches ſind die Kennzei- chen der verwundeten Lufft-Roͤhr? Solche Verwundung weiſet der Augen- ſchein/ zu dem kompt das Blut durch einen ſteten Huſten zum Mund/ die Daͤmpff und Geiſter aber/ zu der Wunden heraus. 141. Was iſt in dieſem Fall zu thun? Wiewoll dieſes allerdings eine toͤdliche Wunde iſt/ ſo ſoll man doch nichts deſto weniger den Patienten Huͤlffloß laſſen und verzagen/ ſondern allen muͤglichen Fleiß an- wenden/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Bei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich um e… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/296
Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/296>, abgerufen am 21.12.2024.