Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

Bild:
<< vorherige Seite

von Geschwülsten.
in unserem Leibe gesamletes Wasser/ aus
unmäßiger Kälteder Leber/ und schwächung
der Blutmachenden Krafft herkommend.
Riolanus will/ das sehr offt ohne der LeberRiolanus.
einige Schuld nur aus schwachheit der Nie-
ren/ welche die Wässerigkeit nicht gebühr-
lich an sich ziehen/ eine Wassersucht entstehe.
Es sind aber dreyerley arten der Wasser-Dreyer Art
Wasser-
sucht.

sucht/ die 1. wird genandt Ascites, wann der
Raum zwischen den Därmen und dem Peri-
tonaeo
mit Wasser und bläste angefüllet ist.
Die 2. Art wird genandt Tympanites ist
trucken/ und ist der Leib mit Wind und
Bläste erfüllet/ also/ dann wann man mit
einem Finger drauff schlägt/ einen Thon
oder Schall gleich wie eine Drummel von
sich giebet/ daher sie auch die Drummel-
sucht genand wird. Die 3. Art genandt
Anasarca, wann die wässerichte Feuchtig-
keit im gantzen Leibe außgetheilet ist/ und die
Füsse schwellen und voll Wassers werden.

37. Warum endigen sich etzli-
che Kranckheiten endlich
in eine Wassersucht?

Solches geschicht offtmahls/ als/ wann
durch den langwierigen Durchlauff die leb-
liche Geister und angebohrne Wärmbde
zerstreuet werden/ oder durch hefftiges blu-

ten
H v

von Geſchwuͤlſten.
in unſerem Leibe geſamletes Waſſer/ aus
unmaͤßiger Kaͤlteder Leber/ und ſchwaͤchung
der Blutmachenden Krafft herkommend.
Riolanus will/ das ſehr offt ohne der LeberRiolanus.
einige Schuld nur aus ſchwachheit der Nie-
ren/ welche die Waͤſſerigkeit nicht gebuͤhr-
lich an ſich ziehen/ eine Waſſerſucht entſtehe.
Es ſind aber dreyerley arten der Waſſer-Dreyer Art
Waſſer-
ſucht.

ſucht/ die 1. wird genandt Aſcites, wann der
Raum zwiſchen den Daͤrmen uñ dem Peri-
tonæo
mit Waſſer und blaͤſte angefuͤllet iſt.
Die 2. Art wird genandt Tympanites iſt
trucken/ und iſt der Leib mit Wind und
Blaͤſte erfuͤllet/ alſo/ dann wann man mit
einem Finger drauff ſchlaͤgt/ einen Thon
oder Schall gleich wie eine Drummel von
ſich giebet/ daher ſie auch die Drummel-
ſucht genand wird. Die 3. Art genandt
Anaſarca, wann die waͤſſerichte Feuchtig-
keit im gantzen Leibe außgetheilet iſt/ und die
Fuͤſſe ſchwellen und voll Waſſers werden.

37. Warum endigen ſich etzli-
che Kranckheiten endlich
in eine Waſſerſucht?

Solches geſchicht offtmahls/ als/ wann
durch den langwierigen Durchlauff die leb-
liche Geiſter und angebohrne Waͤrmbde
zerſtreuet werden/ oder durch hefftiges blu-

ten
H v
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0143" n="121"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von Ge&#x017F;chwu&#x0364;l&#x017F;ten.</hi></fw><lb/>
in un&#x017F;erem Leibe ge&#x017F;amletes Wa&#x017F;&#x017F;er/ aus<lb/>
unma&#x0364;ßiger Ka&#x0364;lteder Leber/ und &#x017F;chwa&#x0364;chung<lb/>
der Blutmachenden Krafft herkommend.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Riolanus</hi></hi> will/ das &#x017F;ehr offt ohne der Leber<note place="right"><hi rendition="#aq">Riolanus.</hi></note><lb/>
einige Schuld nur aus &#x017F;chwachheit der Nie-<lb/>
ren/ welche die Wa&#x0364;&#x017F;&#x017F;erigkeit nicht gebu&#x0364;hr-<lb/>
lich an &#x017F;ich ziehen/ eine Wa&#x017F;&#x017F;er&#x017F;ucht ent&#x017F;tehe.<lb/>
Es &#x017F;ind aber dreyerley arten der Wa&#x017F;&#x017F;er-<note place="right">Dreyer Art<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er-<lb/>
&#x017F;ucht.</note><lb/>
&#x017F;ucht/ die 1. wird genandt <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A&#x017F;cites</hi>,</hi> wann der<lb/>
Raum zwi&#x017F;chen den Da&#x0364;rmen un&#x0303; dem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Peri-<lb/>
tonæo</hi></hi> mit Wa&#x017F;&#x017F;er und bla&#x0364;&#x017F;te angefu&#x0364;llet i&#x017F;t.<lb/>
Die 2. Art wird genandt <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tympanites</hi></hi> i&#x017F;t<lb/>
trucken/ und i&#x017F;t der Leib mit Wind und<lb/>
Bla&#x0364;&#x017F;te erfu&#x0364;llet/ al&#x017F;o/ dann wann man mit<lb/>
einem Finger drauff &#x017F;chla&#x0364;gt/ einen Thon<lb/>
oder Schall gleich wie eine Drummel von<lb/>
&#x017F;ich giebet/ daher &#x017F;ie auch die Drummel-<lb/>
&#x017F;ucht genand wird. Die 3. Art genandt<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ana&#x017F;arca,</hi></hi> wann die wa&#x0364;&#x017F;&#x017F;erichte Feuchtig-<lb/>
keit im gantzen Leibe außgetheilet i&#x017F;t/ und die<lb/>
Fu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e &#x017F;chwellen und voll Wa&#x017F;&#x017F;ers werden.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">37. Warum endigen &#x017F;ich etzli-<lb/>
che Kranckheiten endlich<lb/>
in eine Wa&#x017F;&#x017F;er&#x017F;ucht?</hi> </head><lb/>
          <p>Solches ge&#x017F;chicht offtmahls/ als/ wann<lb/>
durch den langwierigen Durchlauff die leb-<lb/>
liche Gei&#x017F;ter und angebohrne Wa&#x0364;rmbde<lb/>
zer&#x017F;treuet werden/ oder durch hefftiges blu-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">H v</fw><fw place="bottom" type="catch">ten</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[121/0143] von Geſchwuͤlſten. in unſerem Leibe geſamletes Waſſer/ aus unmaͤßiger Kaͤlteder Leber/ und ſchwaͤchung der Blutmachenden Krafft herkommend. Riolanus will/ das ſehr offt ohne der Leber einige Schuld nur aus ſchwachheit der Nie- ren/ welche die Waͤſſerigkeit nicht gebuͤhr- lich an ſich ziehen/ eine Waſſerſucht entſtehe. Es ſind aber dreyerley arten der Waſſer- ſucht/ die 1. wird genandt Aſcites, wann der Raum zwiſchen den Daͤrmen uñ dem Peri- tonæo mit Waſſer und blaͤſte angefuͤllet iſt. Die 2. Art wird genandt Tympanites iſt trucken/ und iſt der Leib mit Wind und Blaͤſte erfuͤllet/ alſo/ dann wann man mit einem Finger drauff ſchlaͤgt/ einen Thon oder Schall gleich wie eine Drummel von ſich giebet/ daher ſie auch die Drummel- ſucht genand wird. Die 3. Art genandt Anaſarca, wann die waͤſſerichte Feuchtig- keit im gantzen Leibe außgetheilet iſt/ und die Fuͤſſe ſchwellen und voll Waſſers werden. Riolanus. Dreyer Art Waſſer- ſucht. 37. Warum endigen ſich etzli- che Kranckheiten endlich in eine Waſſerſucht? Solches geſchicht offtmahls/ als/ wann durch den langwierigen Durchlauff die leb- liche Geiſter und angebohrne Waͤrmbde zerſtreuet werden/ oder durch hefftiges blu- ten H v

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Bei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich um e… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/143
Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/143>, abgerufen am 03.12.2024.