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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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Erster Theil
get/ ist solcher abscessus wegen Härte der
Materie/ Außbreitung/ Vielheit des Tal-
ges/ nicht anders als durch das schneiden zu
Actius lib.
15.
curiren/ in dem man das Sevum oder Talg
von dem pericranio woll ablediget/ damit
nichts dahinten bleibe/ (sonsten kompt es
auffs neue wieder/) das Cranium radiret/
und letzlichen heilet.

17. Was ist Herpes oder der
Wolff für eine Geschwulst?
Aquapen-
dens.

Es ist eine Geschwulst auß einer subtilen
und scharffen gallmäßigen Feuchtigkeit her-
kommend/ wann nemlich dieselbe durch
Mittel ihrer Subtilität biß zu der obersten
Haut epidermis genandt/ gelanget/ und sich
in dieselbe hin und wieder weit außbreitet.
von Galeno werden dreyerley erzehlet. als
Herpes
ist dreyerley.
1. Herpes simplex, wann die Materie einer
mittelmäßigen und nicht allzu dicken Sub-
stantz ist/ und alsdann naget sie nur die
Haut.

2. Herpes miliaris, welche nebst dieser
Gallmäßigen Feuchtigkeit die Waßerichte
mit bey sich hat.

3. Herpes exedens, wann bey besagter Ma-
terie auch eine melancholische Feuchtigkeit
verhanden ist. Der Herpes miliaris hat
viel Bläterlein/ dem Hirse gleich/ in der
obersten Haut/ und wann die Blätterlein

schon

Erſter Theil
get/ iſt ſolcher abſcesſus wegen Haͤrte der
Materie/ Außbreitung/ Vielheit des Tal-
ges/ nicht anders als durch das ſchneiden zu
Actius lib.
15.
curiren/ in dem man das Sevum oder Talg
von dem pericranio woll ablediget/ damit
nichts dahinten bleibe/ (ſonſten kompt es
auffs neue wieder/) das Cranium radiret/
und letzlichen heilet.

17. Was iſt Herpes oder der
Wolff fuͤr eine Geſchwulſt?
Aquapen-
dens.

Es iſt eine Geſchwulſt auß einer ſubtilen
und ſcharffen gallmaͤßigen Feuchtigkeit her-
kommend/ wann nemlich dieſelbe durch
Mittel ihrer Subtilitaͤt biß zu der oberſten
Haut epidermis genandt/ gelanget/ und ſich
in dieſelbe hin und wieder weit außbreitet.
von Galeno werden dreyerley erzehlet. als
Herpes
iſt dreyerley.
1. Herpes ſimplex, wann die Materie einer
mittelmaͤßigen und nicht allzu dicken Sub-
ſtantz iſt/ und alsdann naget ſie nur die
Haut.

2. Herpes miliaris, welche nebſt dieſer
Gallmaͤßigen Feuchtigkeit die Waßerichte
mit bey ſich hat.

3. Herpes exedens, wann bey beſagter Ma-
terie auch eine melancholiſche Feuchtigkeit
verhanden iſt. Der Herpes miliaris hat
viel Blaͤterlein/ dem Hirſe gleich/ in der
oberſten Haut/ und wann die Blaͤtterlein

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[92/0114] Erſter Theil get/ iſt ſolcher abſcesſus wegen Haͤrte der Materie/ Außbreitung/ Vielheit des Tal- ges/ nicht anders als durch das ſchneiden zu curiren/ in dem man das Sevum oder Talg von dem pericranio woll ablediget/ damit nichts dahinten bleibe/ (ſonſten kompt es auffs neue wieder/) das Cranium radiret/ und letzlichen heilet. Actius lib. 15. 17. Was iſt Herpes oder der Wolff fuͤr eine Geſchwulſt? Es iſt eine Geſchwulſt auß einer ſubtilen und ſcharffen gallmaͤßigen Feuchtigkeit her- kommend/ wann nemlich dieſelbe durch Mittel ihrer Subtilitaͤt biß zu der oberſten Haut epidermis genandt/ gelanget/ und ſich in dieſelbe hin und wieder weit außbreitet. von Galeno werden dreyerley erzehlet. als 1. Herpes ſimplex, wann die Materie einer mittelmaͤßigen und nicht allzu dicken Sub- ſtantz iſt/ und alsdann naget ſie nur die Haut. Herpes iſt dreyerley. 2. Herpes miliaris, welche nebſt dieſer Gallmaͤßigen Feuchtigkeit die Waßerichte mit bey ſich hat. 3. Herpes exedens, wann bey beſagter Ma- terie auch eine melancholiſche Feuchtigkeit verhanden iſt. Der Herpes miliaris hat viel Blaͤterlein/ dem Hirſe gleich/ in der oberſten Haut/ und wann die Blaͤtterlein ſchon

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/114>, abgerufen am 23.11.2024.