Büchner, Georg: Sämmtliche Werke und handschriftlicher Nachlaß. Frankfurt (Main), 1879. Erster Bürger. Das stöhnt -- als stürbe ein Mensch. Hans! da ertrinkt Jemand. Zweiter Bürger. Unheimlich! Der Mond roth und die Nebel grau. Hörst? -- jetzt wieder das Aechzen. Erster Bürger. Stiller, -- jetzt ganz still. Komm! komm schnell. (eilen der Stadt zu.) Früher Morgen. Vor Mariens Hausthür. Kinder (spielen und lärmen). Erstes Kind. Du, Margreth! -- die Marie Zweites Kind. Was is? Erstes Kind. Weißt es nit? Sie sind schon Alle 'naus. Drittes Kind (zu Mariens Knaben). Du! Dein Mutter ist todt! Der Knabe (auf der Schwelle reitend). Hei! Hei! Hopp! Hopp! Erstes Kind. Wo is sie denn? Zweites Kind. Draus liegt sie, am Weg, neben dem Teich. Erstes Kind. Kommt -- anschaun! (laufen davon.) Der Knabe. Hei! Hei! Hopp! Hopp! Erſter Bürger. Das ſtöhnt — als ſtürbe ein Menſch. Hans! da ertrinkt Jemand. Zweiter Bürger. Unheimlich! Der Mond roth und die Nebel grau. Hörſt? — jetzt wieder das Aechzen. Erſter Bürger. Stiller, — jetzt ganz ſtill. Komm! komm ſchnell. (eilen der Stadt zu.) Früher Morgen. Vor Mariens Hausthür. Kinder (ſpielen und lärmen). Erſtes Kind. Du, Margreth! — die Marie Zweites Kind. Was is? Erſtes Kind. Weißt es nit? Sie ſind ſchon Alle 'naus. Drittes Kind (zu Mariens Knaben). Du! Dein Mutter iſt todt! Der Knabe (auf der Schwelle reitend). Hei! Hei! Hopp! Hopp! Erſtes Kind. Wo is ſie denn? Zweites Kind. Draus liegt ſie, am Weg, neben dem Teich. Erſtes Kind. Kommt — anſchaun! (laufen davon.) Der Knabe. Hei! Hei! Hopp! Hopp! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div type="scene" n="3"> <pb facs="#f0396" n="200"/> <sp who="#ERBUERG"> <speaker> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#b">Erſter Bürger.</hi> </hi> </speaker> <p>Das ſtöhnt — als ſtürbe ein Menſch.<lb/> Hans! da ertrinkt Jemand.</p> </sp><lb/> <sp who="#ZWEBUERG"> <speaker> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#b">Zweiter Bürger.</hi> </hi> </speaker> <p>Unheimlich! Der Mond roth und<lb/> die Nebel grau. Hörſt? — jetzt wieder das Aechzen.</p> </sp><lb/> <sp who="#ERBUERG"> <speaker> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#b">Erſter Bürger.</hi> </hi> </speaker> <p>Stiller, — jetzt ganz ſtill. Komm!<lb/> komm ſchnell.</p> <stage>(eilen der Stadt zu.)</stage> </sp> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div type="scene" n="3"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#b">Früher Morgen. Vor Mariens Hausthür.</hi> </hi> </hi> </head><lb/> <stage><hi rendition="#c"><hi rendition="#fr"><hi rendition="#b">Kinder</hi></hi> (ſpielen und lärmen)</hi>.</stage><lb/> <sp who="#ERKIND"> <speaker> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#b">Erſtes Kind.</hi> </hi> </speaker> <p>Du, Margreth! — die Marie</p> </sp><lb/> <sp who="#ZWEKIND"> <speaker> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#b">Zweites Kind.</hi> </hi> </speaker> <p>Was is?</p> </sp><lb/> <sp who="#ERKIND"> <speaker> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#b">Erſtes Kind.</hi> </hi> </speaker> <p>Weißt es nit? Sie ſind ſchon Alle 'naus.</p> </sp><lb/> <sp who="#DRIKIND"> <speaker> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#b">Drittes Kind</hi> </hi> </speaker> <stage>(zu Mariens Knaben).</stage> <p>Du! Dein Mutter<lb/> iſt todt!</p> </sp><lb/> <sp who="#KNAB"> <speaker> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#b">Der Knabe</hi> </hi> </speaker> <stage>(auf der Schwelle reitend).</stage> <p>Hei! Hei! Hopp!<lb/> Hopp!</p> </sp><lb/> <sp who="#ERKIND"> <speaker> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#b">Erſtes Kind.</hi> </hi> </speaker> <p>Wo is ſie denn?</p> </sp><lb/> <sp who="#ZWEKIND"> <speaker> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#b">Zweites Kind.</hi> </hi> </speaker> <p>Draus liegt ſie, am Weg, neben dem<lb/> Teich.</p> </sp><lb/> <sp who="#ERKIND"> <speaker> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#b">Erſtes Kind.</hi> </hi> </speaker> <p>Kommt — anſchaun!</p> <stage>(laufen davon.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#KNAB"> <speaker> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#b">Der Knabe.</hi> </hi> </speaker> <p>Hei! Hei! Hopp! Hopp!</p> </sp> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [200/0396]
Erſter Bürger. Das ſtöhnt — als ſtürbe ein Menſch.
Hans! da ertrinkt Jemand.
Zweiter Bürger. Unheimlich! Der Mond roth und
die Nebel grau. Hörſt? — jetzt wieder das Aechzen.
Erſter Bürger. Stiller, — jetzt ganz ſtill. Komm!
komm ſchnell. (eilen der Stadt zu.)
Früher Morgen. Vor Mariens Hausthür.
Kinder (ſpielen und lärmen).
Erſtes Kind. Du, Margreth! — die Marie
Zweites Kind. Was is?
Erſtes Kind. Weißt es nit? Sie ſind ſchon Alle 'naus.
Drittes Kind (zu Mariens Knaben). Du! Dein Mutter
iſt todt!
Der Knabe (auf der Schwelle reitend). Hei! Hei! Hopp!
Hopp!
Erſtes Kind. Wo is ſie denn?
Zweites Kind. Draus liegt ſie, am Weg, neben dem
Teich.
Erſtes Kind. Kommt — anſchaun! (laufen davon.)
Der Knabe. Hei! Hei! Hopp! Hopp!
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |