Büchner, Georg: Sämmtliche Werke und handschriftlicher Nachlaß. Frankfurt (Main), 1879.
kein besoffener Herrgott ist, der laß sich von mir -- --. Ich will ihm die Nas ins A --loch prügeln. Ich will -- (Zu Wozzeck.) Da Kerl, sauf' -- ich wollt', die Welt wär Schnaps, Schnaps, der Mann muß saufen -- da Kerl, sauf' -- Wozzeck (blickt weg, pfeift). Tambour-Major. Kerl, soll ich dir die Zung' aus dem Hals zieh'n und sie dir um den Leib wickeln? (Sie ringen, Wozzeck unterliegt.) Soll ich dir noch so viel Athem lassen, als ein Altweiberf -- z? Soll ich -- Wozzeck (sinkt erschöpft auf eine Bank). Tambour-Major. Jetzt soll der Kerl pfeifen, dunkel- blau soll er sich pfeifen! He! Brandwein, das ist mein Leben! Brandwein, das gibt Courage! Einer. Der hat sein Fett! Andres. Er blut'. Wozzeck. Einer nach dem Andern! Die Wachtstube. Wozzeck. Andres. Andres (singt): Frau Wirthin hat eine brave Magd, Sie sitzt im Garten Tag und Nacht, Sie sitzt in ihrem Garten -- Wozzeck. Andres!
kein beſoffener Herrgott iſt, der laß ſich von mir — —. Ich will ihm die Nas ins A —loch prügeln. Ich will — (Zu Wozzeck.) Da Kerl, ſauf' — ich wollt', die Welt wär Schnaps, Schnaps, der Mann muß ſaufen — da Kerl, ſauf' — Wozzeck (blickt weg, pfeift). Tambour-Major. Kerl, ſoll ich dir die Zung' aus dem Hals zieh'n und ſie dir um den Leib wickeln? (Sie ringen, Wozzeck unterliegt.) Soll ich dir noch ſo viel Athem laſſen, als ein Altweiberf — z? Soll ich — Wozzeck (ſinkt erſchöpft auf eine Bank). Tambour-Major. Jetzt ſoll der Kerl pfeifen, dunkel- blau ſoll er ſich pfeifen! He! Brandwein, das iſt mein Leben! Brandwein, das gibt Courage! Einer. Der hat ſein Fett! Andres. Er blut'. Wozzeck. Einer nach dem Andern! Die Wachtſtube. Wozzeck. Andres. Andres (ſingt): Frau Wirthin hat eine brave Magd, Sie ſitzt im Garten Tag und Nacht, Sie ſitzt in ihrem Garten — Wozzeck. Andres! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3" type="scene"> <sp who="#TAM"> <p><pb n="185" facs="#f0381"/> kein beſoffener Herrgott iſt, der laß ſich von mir — —.<lb/> Ich will ihm die Nas ins A —loch prügeln. Ich will —<lb/><stage>(Zu Wozzeck.)</stage> Da Kerl, ſauf' — ich wollt', die Welt wär<lb/> Schnaps, Schnaps, der Mann muß ſaufen — da Kerl,<lb/> ſauf' —</p> </sp><lb/> <sp who="#WOZ"> <speaker> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#b">Wozzeck</hi> </hi> </speaker> <stage>(blickt weg, pfeift).</stage> </sp><lb/> <sp who="#TAM"> <speaker> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#b">Tambour-Major.</hi> </hi> </speaker> <p>Kerl, ſoll ich dir die Zung' aus<lb/> dem Hals zieh'n und ſie dir um den Leib wickeln? <stage>(Sie<lb/> ringen, Wozzeck unterliegt.)</stage> Soll ich dir noch ſo viel Athem<lb/> laſſen, als ein Altweiberf — z? Soll ich —</p> </sp><lb/> <sp who="#WOZ"> <speaker> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#b">Wozzeck</hi> </hi> </speaker> <stage>(ſinkt erſchöpft auf eine Bank).</stage> </sp><lb/> <sp who="#TAM"> <speaker> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#b">Tambour-Major.</hi> </hi> </speaker> <p>Jetzt ſoll der Kerl pfeifen, dunkel-<lb/> blau ſoll er ſich pfeifen! He! Brandwein, das iſt mein<lb/> Leben! Brandwein, das gibt Courage!</p> </sp><lb/> <sp who="#EINER"> <speaker> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#b">Einer.</hi> </hi> </speaker> <p>Der hat ſein Fett!</p> </sp><lb/> <sp who="#AND"> <speaker> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#b">Andres.</hi> </hi> </speaker> <p>Er blut'.</p> </sp><lb/> <sp who="#WOZ"> <speaker> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#b">Wozzeck.</hi> </hi> </speaker> <p>Einer nach dem Andern!</p> </sp> </div><lb/> <milestone unit="section" rendition="#hr"/> <div n="3" type="scene"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Die Wachtſtube</hi>.</hi> </hi> </hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#b">Wozzeck. Andres.</hi> </hi> </stage><lb/> <sp who="#AND"> <speaker> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#b">Andres</hi> </hi> </speaker> <stage>(ſingt):</stage><lb/> <lg type="poem"> <l>Frau Wirthin hat eine brave Magd,</l><lb/> <l>Sie ſitzt im Garten Tag und Nacht,</l><lb/> <l>Sie ſitzt in ihrem Garten —</l> </lg> </sp><lb/> <sp who="#WOZ"> <speaker> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#b">Wozzeck.</hi> </hi> </speaker> <p>Andres!</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [185/0381]
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(Zu Wozzeck.) Da Kerl, ſauf' — ich wollt', die Welt wär
Schnaps, Schnaps, der Mann muß ſaufen — da Kerl,
ſauf' —
Wozzeck (blickt weg, pfeift).
Tambour-Major. Kerl, ſoll ich dir die Zung' aus
dem Hals zieh'n und ſie dir um den Leib wickeln? (Sie
ringen, Wozzeck unterliegt.) Soll ich dir noch ſo viel Athem
laſſen, als ein Altweiberf — z? Soll ich —
Wozzeck (ſinkt erſchöpft auf eine Bank).
Tambour-Major. Jetzt ſoll der Kerl pfeifen, dunkel-
blau ſoll er ſich pfeifen! He! Brandwein, das iſt mein
Leben! Brandwein, das gibt Courage!
Einer. Der hat ſein Fett!
Andres. Er blut'.
Wozzeck. Einer nach dem Andern!
Die Wachtſtube.
Wozzeck. Andres.
Andres (ſingt):
Frau Wirthin hat eine brave Magd,
Sie ſitzt im Garten Tag und Nacht,
Sie ſitzt in ihrem Garten —
Wozzeck. Andres!
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Zitationshilfe: | Büchner, Georg: Sämmtliche Werke und handschriftlicher Nachlaß. Frankfurt (Main), 1879, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buechner_werke_1879/381>, abgerufen am 03.03.2025. |