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Büchner, Georg: Sämmtliche Werke und handschriftlicher Nachlaß. Frankfurt (Main), 1879.

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Wozzeck. Was hast da?
Marie. Nix!
Wozzeck. Unter deinen Fingern glänzt's ja.
Marie. Ein Ohr-Ringlein, -- habs gefunden --
Wozzeck. Ich hab so noch nix gefunden! -- Zwei auf
einmal!
Marie. Bin ich ein schlecht Mensch?
Wozzeck. 's ist gut, Marie. -- Was der Bub schläft!
Greif ihm unter's Aermchen, der Stuhl drückt ihn. Die
hellen Tropfen stehen ihm auf der Stirn ... Alles Arbeit
unter der Sonne, sogar Schweiß im Schlaf. Wir arme
Leut! ... Da ist wieder Geld, Marie, die Löhnung und
was von meinem Hauptmann und vom Doktor.
Marie. Gott vergelts, Franz.
Wozzeck. Ich muß fort. Heut Abend, Marie, Adies!
Marie. (allein, nach einer Pause). Ich bin doch ein schlecht
Mensch. Ich könnt mich erstechen. -- Ach! Was Welt!
Geht doch Alles zum Teufel, Mann und Weib!


Der Hof des Doctors.
Studenten und Wozzeck unten. Der Doctor am Dachfenster.
Doctor. Meine Herren! ich bin auf dem Dache wie
David, als er die Bathseba sah; aber ich sehe nichts, als
die culs de Paris der Mädchenpension im Garten trocknen.
Meine Herren! wir sind an der wichtigen Frage über das
Verhältniß des Subjekts zum Objekt. Wenn wir eins von
Wozzeck. Was haſt da?
Marie. Nix!
Wozzeck. Unter deinen Fingern glänzt's ja.
Marie. Ein Ohr-Ringlein, — habs gefunden —
Wozzeck. Ich hab ſo noch nix gefunden! — Zwei auf
einmal!
Marie. Bin ich ein ſchlecht Menſch?
Wozzeck. 's iſt gut, Marie. — Was der Bub ſchläft!
Greif ihm unter's Aermchen, der Stuhl drückt ihn. Die
hellen Tropfen ſtehen ihm auf der Stirn ... Alles Arbeit
unter der Sonne, ſogar Schweiß im Schlaf. Wir arme
Leut! ... Da iſt wieder Geld, Marie, die Löhnung und
was von meinem Hauptmann und vom Doktor.
Marie. Gott vergelts, Franz.
Wozzeck. Ich muß fort. Heut Abend, Marie, Adies!
Marie. (allein, nach einer Pauſe). Ich bin doch ein ſchlecht
Menſch. Ich könnt mich erſtechen. — Ach! Was Welt!
Geht doch Alles zum Teufel, Mann und Weib!


Der Hof des Doctors.
Studenten und Wozzeck unten. Der Doctor am Dachfenſter.
Doctor. Meine Herren! ich bin auf dem Dache wie
David, als er die Bathſeba ſah; aber ich ſehe nichts, als
die culs de Paris der Mädchenpenſion im Garten trocknen.
Meine Herren! wir ſind an der wichtigen Frage über das
Verhältniß des Subjekts zum Objekt. Wenn wir eins von
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[169/0365] Wozzeck. Was haſt da? Marie. Nix! Wozzeck. Unter deinen Fingern glänzt's ja. Marie. Ein Ohr-Ringlein, — habs gefunden — Wozzeck. Ich hab ſo noch nix gefunden! — Zwei auf einmal! Marie. Bin ich ein ſchlecht Menſch? Wozzeck. 's iſt gut, Marie. — Was der Bub ſchläft! Greif ihm unter's Aermchen, der Stuhl drückt ihn. Die hellen Tropfen ſtehen ihm auf der Stirn ... Alles Arbeit unter der Sonne, ſogar Schweiß im Schlaf. Wir arme Leut! ... Da iſt wieder Geld, Marie, die Löhnung und was von meinem Hauptmann und vom Doktor. Marie. Gott vergelts, Franz. Wozzeck. Ich muß fort. Heut Abend, Marie, Adies! Marie. (allein, nach einer Pauſe). Ich bin doch ein ſchlecht Menſch. Ich könnt mich erſtechen. — Ach! Was Welt! Geht doch Alles zum Teufel, Mann und Weib! Der Hof des Doctors. Studenten und Wozzeck unten. Der Doctor am Dachfenſter. Doctor. Meine Herren! ich bin auf dem Dache wie David, als er die Bathſeba ſah; aber ich ſehe nichts, als die culs de Paris der Mädchenpenſion im Garten trocknen. Meine Herren! wir ſind an der wichtigen Frage über das Verhältniß des Subjekts zum Objekt. Wenn wir eins von

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Zitationshilfe: Büchner, Georg: Sämmtliche Werke und handschriftlicher Nachlaß. Frankfurt (Main), 1879, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buechner_werke_1879/365>, abgerufen am 21.12.2024.