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Büchner, Georg: Sämmtliche Werke und handschriftlicher Nachlaß. Frankfurt (Main), 1879.

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Lena. Ja wohl -- und der Priester hebt schon das
Messer. -- Mein Gott, mein Gott, ist es denn wahr, daß
wir uns selbst erlösen müssen mit unserem Schmerz? Ist
es denn wahr, die Welt sei ein gekreuzigter Heiland, die
Sonne seine Dornenkrone, und die Sterne die Nägel und
Speere in seinen Füßen und Lenden?
Gouvernante. Mein Kind, mein Kind! ich kann dich
nicht so sehen. -- Es kann nicht so gehen, es tödtet dich.
Vielleicht, wer weiß! Ich habe so etwas im Kopf. Wir
wollen sehen. Komm!
(Sie führt die Prinzessin weg.)


Zweiter Akt.

Wie ist mir eine Stimme doch erklungen
Im tiefsten Innern,
Und hat mit einemmale mir verschlungen
All mein Erinnern.

Adalbert von Chamisso.

Erste Scene.
Freies Feld Ein Wirthshaus im Hintergrund.
Leonce und Valerio, der einen Pack trägt, treten auf.
Valerio (keuchend). Auf Ehre, Prinz, die Welt ist doch
ein ungeheuer weitläufiges Gebäude.
Leonce. Nicht doch! Nicht doch! Ich wage kaum die
Hände auszustrecken, wie in einem engen Spiegelzimmer, aus
Lena. Ja wohl — und der Prieſter hebt ſchon das
Meſſer. — Mein Gott, mein Gott, iſt es denn wahr, daß
wir uns ſelbſt erlöſen müſſen mit unſerem Schmerz? Iſt
es denn wahr, die Welt ſei ein gekreuzigter Heiland, die
Sonne ſeine Dornenkrone, und die Sterne die Nägel und
Speere in ſeinen Füßen und Lenden?
Gouvernante. Mein Kind, mein Kind! ich kann dich
nicht ſo ſehen. — Es kann nicht ſo gehen, es tödtet dich.
Vielleicht, wer weiß! Ich habe ſo etwas im Kopf. Wir
wollen ſehen. Komm!
(Sie führt die Prinzeſſin weg.)


Zweiter Akt.

Wie iſt mir eine Stimme doch erklungen
Im tiefſten Innern,
Und hat mit einemmale mir verſchlungen
All mein Erinnern.

Adalbert von Chamiſſo.

Erſte Scene.
Freies Feld Ein Wirthshaus im Hintergrund.
Leonce und Valerio, der einen Pack trägt, treten auf.
Valerio (keuchend). Auf Ehre, Prinz, die Welt iſt doch
ein ungeheuer weitläufiges Gebäude.
Leonce. Nicht doch! Nicht doch! Ich wage kaum die
Hände auszuſtrecken, wie in einem engen Spiegelzimmer, aus
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[135/0331] Lena. Ja wohl — und der Prieſter hebt ſchon das Meſſer. — Mein Gott, mein Gott, iſt es denn wahr, daß wir uns ſelbſt erlöſen müſſen mit unſerem Schmerz? Iſt es denn wahr, die Welt ſei ein gekreuzigter Heiland, die Sonne ſeine Dornenkrone, und die Sterne die Nägel und Speere in ſeinen Füßen und Lenden? Gouvernante. Mein Kind, mein Kind! ich kann dich nicht ſo ſehen. — Es kann nicht ſo gehen, es tödtet dich. Vielleicht, wer weiß! Ich habe ſo etwas im Kopf. Wir wollen ſehen. Komm! (Sie führt die Prinzeſſin weg.) Zweiter Akt. Wie iſt mir eine Stimme doch erklungen Im tiefſten Innern, Und hat mit einemmale mir verſchlungen All mein Erinnern. Adalbert von Chamiſſo. Erſte Scene. Freies Feld Ein Wirthshaus im Hintergrund. Leonce und Valerio, der einen Pack trägt, treten auf. Valerio (keuchend). Auf Ehre, Prinz, die Welt iſt doch ein ungeheuer weitläufiges Gebäude. Leonce. Nicht doch! Nicht doch! Ich wage kaum die Hände auszuſtrecken, wie in einem engen Spiegelzimmer, aus

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Zitationshilfe: Büchner, Georg: Sämmtliche Werke und handschriftlicher Nachlaß. Frankfurt (Main), 1879, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buechner_werke_1879/331>, abgerufen am 21.12.2024.