Buchner, Johann Siegmund: Theoria Et Praxis Artilleriæ. Bd. 2. Nürnberg, 1683.NOTA. Zu grössern Schutz-Feuern/ kan nur ein Raqueten- Satz genommen/ Von denen umlauffenden einfachen und doppelten Stäben. Der umlauffenden Stäbe sind zweyerley/ als einfache und doppelte/ Man lässet eine hölzerne Nabe/ mit einem Absatze/ drechslen/ daran wird Wenn es ein doppelter Stab seyn soll/ können an die Nabe zwey Zapffen o- Von den einfachen/ doppelten und versetzten Feuer-Rädern. Die Räder zu denen Feuer-Rädern/ lässet man beym Tischler verfertigen/ Wer recht sicher gehen/ und ohne Sorge seyn will/ ob das Rad auch recht Ein Feuer-Rad zu probieren. Den geschlagenen Brand und Schlag gewogen/ hernach selbigen auf eine Felge
NOTA. Zu groͤſſern Schutz-Feuern/ kan nur ein Raqueten- Satz genommen/ Von denen umlauffenden einfachen und doppelten Staͤben. Der umlauffenden Staͤbe ſind zweyerley/ als einfache und doppelte/ Man laͤſſet eine hoͤlzerne Nabe/ mit einem Abſatze/ drechslen/ daran wird Wenn es ein doppelter Stab ſeyn ſoll/ koͤnnen an die Nabe zwey Zapffen o- Von den einfachen/ doppelten und verſetzten Feuer-Raͤdern. Die Raͤder zu denen Feuer-Raͤdern/ laͤſſet man beym Tiſchler verfertigen/ Wer recht ſicher gehen/ und ohne Sorge ſeyn will/ ob das Rad auch recht Ein Feuer-Rad zu probieren. Den geſchlagenen Brand und Schlag gewogen/ hernach ſelbigen auf eine Felge
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NOTA.
Zu groͤſſern Schutz-Feuern/ kan nur ein Raqueten- Satz genommen/
und erſtlichen probiret werden.
Von denen umlauffenden einfachen und
doppelten Staͤben.
Der umlauffenden Staͤbe ſind zweyerley/ als einfache und doppelte/
werden alſo verfertiget:
Man laͤſſet eine hoͤlzerne Nabe/ mit einem Abſatze/ drechslen/ daran wird
eine geſchlagene Raquete oder treibender Brand angeſtecket/ und verleimet; auch
oben ein Schlag darauf gemacht.
Wenn es ein doppelter Stab ſeyn ſoll/ koͤnnen an die Nabe zwey Zapffen o-
der Abſaͤtze gemacht/ und damit der andere Brand auch Feuer empfange/ mit
einem Leit- oder Legefeuer (wie bey den Schnur- Feuern erwaͤhnt) verſehen
werden. Oder/ man befeſtiget an eine Nabe 2. Speichen/ ſo hohl ausge-
ſtoſſene Ringen oder Hohlkehlen haben/ in dieſe leimet man treibende Braͤnde o-
der Raqueten/ welche ins gemein 9. bis 10. Diameter lang ſeynd/ verſihet ſolche
mit Schlaͤgen und ſichern Leitfeuern zum andern Anbrande. Fig. 44. und 45.
Die einfachen Staͤbe koͤnnen nicht ſo gut/ als die doppelten horizontal lauffen/
und wer die Muͤhe darauf wenden/ beyderſeits Hohlkehlen ausſtoſſen oder ma-
chen laſſen will/ kan den Stab vierfach verfertigen.
Von den einfachen/ doppelten und verſetzten
Feuer-Raͤdern.
Die Raͤder zu denen Feuer-Raͤdern/ laͤſſet man beym Tiſchler verfertigen/
haben theils 6. 8. biß 10. hohl ausgeſtoſſene Felchen/ und ſo viel Speichen/ wel-
che nach den treibenden Braͤnden/ ſolche darein zu leimen/ gemacht werden.
So nun die Braͤnde nach der Laͤnge der Felgen geſchlagen/ und ſolche hinten was
ſchraͤge oder ſchlims abgeſchnitten worden/ wird jede/ jedoch alſo eingeraͤumt.
Nemlich die erſte 3. Diam. die andern ungefehr 2¾. Die dritte 2⅓. Die vierdte 2.
Die fuͤnffte 1¾. Die ſechſte 1½. Die ſiebende 1¼. und die achte 1. Diameter/ wie
gedacht/ jede etwas kuͤrtzer/ als die andern geraͤumet/ oder angebohret. Wann
dieſes geſchehen: werden ſolche ſowol hinden als vorn mit Brandewein-Teige
angefeuert/ und in die ausgehoͤhlten Felchen/ auf das Rad ordentlich ein- oder
aufgeleimet/ auch dem erſten Brand ein 3½ Diam. lang gebogen Stuͤckgen Blech
(wie ein Setz oder Fuͤllſchaͤuffelein geſtaltet/) 1. Diam. unterlegt: Das vorge-
hende wird uͤber den letzten treibenden Brand gebogen/ damit die feurige Strah-
le dem Rade keinen Schaden thun moͤge. Nachmals wo die Braͤnde zuſammen-
ſtoſſen/ mit Feuer-Raͤder-Satze ausgefuͤllet/ und mit dreyfachen Papier uͤber-
leimet/ letzlichen auf jeden Brand 1. oder 2. Papierne Schlaͤge mit Kupffern
oder Blechenen Roͤhrgen/ auch wohl nur Federkielen/ welche ſowol in die Braͤn-
de/ als in die Schlaͤge reichen/ feſte eingeleimet. Wann nun alles trocken/ kan
man das Rad auf ein oder beyden Seiten mit Leinwad oder Papier verkleiden/
und nach Belieben mahlen laſſen/ wie in Fig. 46. zu erſehen.
Wer recht ſicher gehen/ und ohne Sorge ſeyn will/ ob das Rad auch recht
lauffen moͤge/ der beliebe/ ehe er ſolches verfertiget/ einen Brand zu probiren/
welches auf nachfolgende Weiſe geſchehen kan.
Ein Feuer-Rad zu probieren.
Den geſchlagenen Brand und Schlag gewogen/ hernach ſelbigen auf eine
Felge
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