Buchner, Johann Siegmund: Theoria Et Praxis Artilleriæ. Bd. 2. Nürnberg, 1683.Diese wolmeinende Nachricht soll auch billich bey den Pedarten in gute Bey den Stücken auf gantz gut/ wird das Metall nach stärcke der Kugel/ Ob man nun gleich eine Pedarte/ ausgenommen Ketten-Pedarten/ nicht Je weiter nun eine Pedarte vorn am Munde/ nach welchen das Matrill- Nachdem man auch gnugsam erfahren/ daß unterweilen/ bey Practici- Folgen Pedarten-Sätze/ so offt probirt. 7 Lb. Pirschpulver/ 2 Loth Mercurium sublimatum, 16 Loth Campho- Ein ander. 6 Lb. gut Pirschpulver/ 3. Loth Mercurium sublimatum, 3 Loth getöd- Ein ander. 3 Lb. gut Pirschpulver/ 2 Lb. Camphora, 2. Loth Kannengiesser Späne. Noch ein anders. 6 Lb. gut Pirschpulver/ 1. Loth geraspelt Glas/ 11/2 Loth Camphora. Wiede- M iij
Dieſe wolmeinende Nachricht ſoll auch billich bey den Pedarten in gute Bey den Stuͤcken auf gantz gut/ wird das Metall nach ſtaͤrcke der Kugel/ Ob man nun gleich eine Pedarte/ ausgenommen Ketten-Pedarten/ nicht Je weiter nun eine Pedarte vorn am Munde/ nach welchen das Matrill- Nachdem man auch gnugſam erfahren/ daß unterweilen/ bey Practici- Folgen Pedarten-Saͤtze/ ſo offt probirt. 7 ℔. Pirſchpulver/ 2 Loth Mercurium ſublimatum, 16 Loth Campho- Ein ander. 6 ℔. gut Pirſchpulver/ 3. Loth Mercurium ſublimatum, 3 Loth getoͤd- Ein ander. 3 ℔. gut Pirſchpulver/ 2 ℔. Camphora, 2. Loth Kannengieſſer Spaͤne. Noch ein anders. 6 ℔. gut Pirſchpulver/ 1. Loth geraſpelt Glas/ 1½ Loth Camphora. Wiede- M iij
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Dieſe wolmeinende Nachricht ſoll auch billich bey den Pedarten in gute
Obſervantz gezogen werden/ denn wenn man dieſes nicht in acht nimmt/ oder
das Metall nicht nach der Pulverfaſſung proportioniret/ ſondern ſchwaͤ-
cher ordiniret; ſo iſt auch nicht zu verwundern/ warum die Pedarten entzwey
ſpringen und keinen effect erweiſen.
Bey den Stuͤcken auf gantz gut/ wird das Metall nach ſtaͤrcke der Kugel/
damit es den erſchroͤcklichen und gewaltſamen Stoß aushalten koͤnne/ ordini-
ret; und dieſes geſchiehet daher/ damit die Kugel in groſſer Schnelle auf eine
weite Diſtantz getrieben werde/ und gleichwol einen gutẽ effect darbey verrichte.
Ob man nun gleich eine Pedarte/ ausgenommen Ketten-Pedarten/ nicht
Kern recht machet/ auch nicht mit einer Kugel/ ſolche in die Ferne zu treiben/
ſondern nur mit einen bleyernen/ eiſernen/ oder nur hoͤlzernen Spiegel beſchlieſ-
ſet/ hernach in das Matrillbret ſetzet (ſonſt muͤſte auch derſelben die Staͤrcke des
Metalls/ wie bey den Stuͤcken noͤtig/ gegeben werden) ſo will doch guten Theils
in Acht genommen ſeyn/ damit das/ was Pedartiret wird/ auch gute Eroͤffnung
bekomme/ da dann hernach mit andern Jnſtrumenten/ vollends leichtlich
hindurch brechen.
Je weiter nun eine Pedarte vorn am Munde/ nach welchen das Matrill-
breth/ wie oben erwehnt/ gemacht wird/ deſto groͤſſere und weitere Eroͤffnung
iſt bey practicirung ſelbiger/ wo anders die Pedarte ihre richtige Theilung und
Metall-Staͤrcken erhalten/ zn hoffen; dahero auch/ weil durch anzuͤnden des
Pulvers/ die in der Pedarte generirte Dunſt/ wegen der weiten Cammer/ nicht
ſo ſchnell/ wie bey den Stuͤcken/ ſondern nach dem das Matrillbret groß iſt/
umgreifflich geſchiehet und ausbricht; ſo darff auch das Metall an der Pedar-
te aus itztgedachten Urſachen nicht eben ſo ſtarck als bey den Stuͤcken ſeyn.
Gleichwol aber muß bey jeder Sorte Pedarte/ ſolche Gleichheit getroffen wer-
den/ damit auch der erwuͤnſchte effect erfolge. Und ob man gleich die Pedarte
nach meiner vorbeſchriebenen Manir in etwas ſchwaͤchen wolte/ wuͤrde man
endlich wol/ wegen der Leichte fortzubringen/ etwas erhalten: hingegen aber/
in effectu ſo viel wiederum verlieren; Jndem eine leichte Pedarte (ſie werde
noch ſo wol/ als es immer ſeyn kan/ verſpreitzet und verſteiffet) nicht ſo gut als
eine ſchwere widerſtehet/ auch von dem Dunſt weiter/ als die Schwere zuruͤck
geworffen wird/ weil ihr ein Theil der treibenden Dunſt entgehet.
Nachdem man auch gnugſam erfahren/ daß unterweilen/ bey Practici-
rung einige Pedarten von 50 ℔. an Metalle und 4. oder 4½ ℔. Pirſchpulver
haltende/ auch ſonſt groͤſſer- und kleiner wol proportionirte Pedarten zerſprun-
gen; Wie vielmehr werden dann die jenigen in den zweyen gedachten Taͤfe-
lein/ beſchriebene Pedarten/ deren eine ſo 50 ℔. am Metalle wieget/ und 18 biß
20 ℔. Pulver haͤlt/ entzwey ſpringen. Dahero zu ſchlieſſen/ daß gedachte je-
doch ungenennte Autores niemaln einige Pedarte in effectu probiret.
Folgen Pedarten-Saͤtze/ ſo offt probirt.
7 ℔. Pirſchpulver/ 2 Loth Mercurium ſublimatum, 16 Loth Campho-
ra, unter einander gemenget/ und die Pedarte damit gefuͤllet.
Ein ander.
6 ℔. gut Pirſchpulver/ 3. Loth Mercurium ſublimatum, 3 Loth getoͤd-
leten Schweffel.
Ein ander.
3 ℔. gut Pirſchpulver/ 2 ℔. Camphora, 2. Loth Kannengieſſer Spaͤne.
Noch ein anders.
6 ℔. gut Pirſchpulver/ 1. Loth geraſpelt Glas/ 1½ Loth Camphora.
Wiede-
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Zitationshilfe: | Buchner, Johann Siegmund: Theoria Et Praxis Artilleriæ. Bd. 2. Nürnberg, 1683, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchner_theoria02_1683/139>, abgerufen am 03.07.2024. |