Buchner, Johann Siegmund: Theoria Et Praxis Artilleriæ. Bd. 2. Nürnberg, 1683.Es dienet zu mercken. Daß so wol Alte als neue unterschiedliche Autores, welche doch grosse 1. [Tabelle] Oder 2. [Tabelle] Bey dergleichen Tabellen stehet noch wohl darzu gesetzt/ Die Pedarten Damit man nun deren Maniren/ ja recht deutlich verstehen möge/ haben Ein Exempel. Eine Pedarte/ so 29 Lb. Zeug an Metalle/ und 12 Lb. Pulver hält/ soll aussen Der auswendige Diameter soll hoch seyn 91/4 Zoll/ und der inwendige Also wäre vorn bey dem Mundloch des Pedarts dicke/ an Metalle 1/4 Zoll/ Der inwendige Diameter/ hinten gegen den Stoß Dieses gegebene Exempel trifft mit den vorigen beyden gesetzten Täfelein/ Aus diesem einigen Exempel und vorher gesetzten beyden Täfelein/ wird Jn dem Ersten Theile meines in Druck ausgegangenen Artillerie-Buchs/ Diese
Es dienet zu mercken. Daß ſo wol Alte als neue unterſchiedliche Autores, welche doch groſſe 1. [Tabelle] Oder 2. [Tabelle] Bey dergleichen Tabellen ſtehet noch wohl darzu geſetzt/ Die Pedarten Damit man nun deren Maniren/ ja recht deutlich verſtehen moͤge/ haben Ein Exempel. Eine Pedarte/ ſo 29 ℔. Zeug an Metalle/ und 12 ℔. Pulver haͤlt/ ſoll auſſen Der auswendige Diameter ſoll hoch ſeyn 9¼ Zoll/ und der inwendige Alſo waͤre vorn bey dem Mundloch des Pedarts dicke/ an Metalle ¼ Zoll/ Der inwendige Diameter/ hinten gegen den Stoß Dieſes gegebene Exempel trifft mit den vorigen beyden geſetzten Taͤfelein/ Aus dieſem einigen Exempel und vorher geſetzten beyden Taͤfelein/ wird Jn dem Erſten Theile meines in Druck ausgegangenen Artillerie-Buchs/ Dieſe
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Es dienet zu mercken.
Daß ſo wol Alte als neue unterſchiedliche Autores, welche doch groſſe
Praxin in der Artillerie zu haben vermeinen/ ſo ungereimt von Austheilung der
Pedarten geſchrieben/ welches mich offt gewundert/ haben Theils auch ſonde-
liche Taͤffelein/ daraus man der Pedarten-Schweere/ und die Pulverladung
erkundigen ſoll/ geordert: Wie aus nachfolgenden beyden ihren geſetzten Taͤ-
felein/ ſo doch einander ziemlich different, zu erſehen.
1.
Oder 2.
Bey dergleichen Tabellen ſtehet noch wohl darzu geſetzt/ Die Pedarten
werden ſelten uͤber Zolls dicke gegoſſen.
Damit man nun deren Maniren/ ja recht deutlich verſtehen moͤge/ haben
ſie etliche Exempla angefuͤhret/ wie aus einem hiernachſtehenden abzunehmen:
Ein Exempel.
Eine Pedarte/ ſo 29 ℔. Zeug an Metalle/ und 12 ℔. Pulver haͤlt/ ſoll auſſen
in der Laͤnge haben 11. Zoll/ ohne den runden Knopff/ und ½ Viertel inwendig/
biß auf den Boden 10½ Zoll.
Der auswendige Diameter ſoll hoch ſeyn 9¼ Zoll/ und der inwendige
Diameter 8. Zoll.
Alſo waͤre vorn bey dem Mundloch des Pedarts dicke/ an Metalle ¼ Zoll/
hinten gegen den Boden/ der auswendige Diamet. 6. Zoll weniger ¼.
Der inwendige Diameter/ hinten gegen den Stoß [FORMEL] Zoll/ alſo waͤre die
Pedarte an Metalle hinten um ¼ Zoll dicker/ und ſtaͤrcker als vorn.
Dieſes gegebene Exempel trifft mit den vorigen beyden geſetzten Taͤfelein/
auch uͤberein daß es beſſer daͤchte/ anderer Exempel zu uͤbergehen.
Aus dieſem einigen Exempel und vorher geſetzten beyden Taͤfelein/ wird
ein verſtaͤndiger Feuerwercker leichtlich judiciren/ und an Fingern abzehlen koͤn-
nen/ daß keine ſolche Metallene proportionirte Pedarte/ wenn man gleich
das geringſte Haacken oder Schlangen-Pulver darein ladete/ halten/ und den
gewaltſamen Stoß vertragen wuͤrde. Dann man conſiderire doch den Ge-
walt oder den effect/ welchen eine Pedarte vollbringen ſoll/ und ſehe zum andern
auf die Metall-Staͤrcke/ welche den gewaltſamen Stoß/ damit ſolche nicht
zerſpringe/ auszuſtehen hat; ſo wird man in Wahrheit befinden/ daß auch
nicht eine/ nach obbeſchriebenen zweyen Taͤfelein proportionirete Pedarte/
wegen des vielen Pulvers/ und geringen Metalls/ den ſo groſſen Gewalt aus-
ſtehen/ und vertragen koͤnne.
Jn dem Erſten Theile meines in Druck ausgegangenen Artillerie-Buchs/
pag. 36. ſtehet eine Genral-Regel beſchrieben/ ſo den Buͤchſenmeiſtern zur gu-
ten Nachricht dienet. Wie nach gefundenen Metall-Staͤrcken bey jedem Stuͤ-
cke die gehoͤrige Ladung ſicher zu ordiniren/ damit man nicht das Ziel/ wodurch
das Stuͤcke leichtlich zu zerſprengen/ uͤberſchreiten/ oder ſelben zu viel thun
moͤge.
Dieſe
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Zitationshilfe: | Buchner, Johann Siegmund: Theoria Et Praxis Artilleriæ. Bd. 2. Nürnberg, 1683, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchner_theoria02_1683/138>, abgerufen am 03.07.2024. |